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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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»Wenn du nächstes Mal herkommst, werden wir uns ein paar anständige Flügel besorgen, nicht diese verflixten Aufstiegsdinger!«
    »Ganz bestimmt!«, versprach Arthur. Er sah zu Dame Primus, nickte knapp und schloss die Augen.
    Er hatte keine Ahnung, was sie tat, aber in seinem Bein explodierte plötzlich der Schmerz. Er schrie auf und fiel hin. Der Leutnant Hüter fing ihn mit einer schwungvollen Bewegung auf, die sie beide in die Tür trug.
    Jeder Schritt, den der Hüter des Vordereingangs machte, bereitete Arthur unerträgliche Qualen. Die Schmerzen in seinem Bein waren entsetzlich, und die kleinste Erschütterung leitete sie durch den ganzen Körper bis in den Kopf.
    »Ruhig«, redete ihm der Leutnant Hüter zu. »Es ist nicht mehr weit.«
    Arthur nahm ihn kaum wahr. Er hätte nicht sagen können, ob er die Augen offen oder geschlossen hatte, denn alles, was er sah, waren explodierende Blüten in grellen Farben, und seine Gedanken kreisten nur um das schmerzende Bein.
    »Du bist sehr tapfer, Arthur«, lobte der Leutnant Hüter. »Noch ein kleiner Ruck, und wir sind …«
    Arthur wurde ohnmächtig. Als er wieder zu sich kam, lag er am Fuß der Treppe zu seinem Zimmer. Irgendwo schlugen Türen, und er hörte Rufen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er schrie.
     
    »Halt den Mund!«, rief Michaeli. Arthur hörte langsame Schritte auf der Treppe, dann sehr schnelle Schritte und einen Ausruf in ganz anderem Ton. »Papa! Eric!«
    Arthur zwang sich, mit dem Schreien aufzuhören. Es fiel ihm überraschend leicht, zu leicht eigentlich, und auf einmal erkannte sein schmerzumnebelter Verstand den Grund: Er bekam keine Luft.
    Ich habe einen Asthmaanfall! Das blöde Vermächtnis hat alles rückgängig gemacht, was der Erste Schlüssel mit mir angestellt hat! Ich habe ein gebrochenes Bein und einen Asthmaanfall!
    »Hilfe!«, krächzte Arthur mit dem letzten Rest Luft, der ihm verblieben war. »Asthma…«

    Es war alles zu viel. Als Michaeli sich umdrehte, um die Treppe wieder hochzurennen und seinen Inhalator zu holen und Bob aus seinem Studio gelaufen kam, verlor Arthur wieder das Bewusstsein.

K APITEL D REIUNDZWANZIG

    A ls Arthur zu sich kam, lag er im Krankenhaus, einen Tropf am Arm und eine Sauerstoffmaske vor dem Gesicht. Er fühlte sich ausgesprochen schlecht, und in seinem Bein hatte sich ein beständiger, dumpfer Schmerz eingenistet. Es fühlte sich auch sehr eigenartig an. Die Erklärung dafür fand er, als er den Kopf hob und sah, dass es in irgendeine Plastikfolie eingewickelt und sorgfältig neben der Bettdecke platziert war.
    »Arthur?«
    Er blickte auf und sah seine Eltern. Bob schlief in einem Stuhl und schnarchte leise vor sich hin; sein Kopf hob sich mit jedem schweren Atemzug um ein, zwei Zentimeter. Emily stand gerade aus dem anderen Stuhl auf und legte eine Mappe mit lumineszierenden Folien weg.
    »Mama …«
    »Du wirst wieder völlig gesund«, sagte Emily. Sie kam herüber und zog seine Laken glatt und strich ihm übers Haar. »Es war kein schwerer Asthmaanfall. Aber du hast dir das Bein gebrochen. Ich weiß nicht, wie du das angestellt hast; Jack – der Chirurg, der es gerichtet hat – meinte, es sähe wie eine Verletzung vom Fallschirmspringen aus. Aber es wird wieder völlig heilen.«
    »Unser Haus … die Immobilienmakler …«
    »Mach dir keine Sorgen, Arthur«, beruhigte ihn seine Mutter. »Die Schlafseuche hat überall für Chaos gesorgt. Jemand bei der Stadt hat einfach etwas durcheinandergebracht und irrtümlich angenommen, wir hätten keine Grundsteuer gezahlt, aber wir können das klären. Und du schläfst jetzt brav wieder ein!«
    »Ich fühle mich gar nicht müde«, sagte Arthur.
    »Hast du Schmerzen?«, fragte Emily. »Soll ich die Schwester rufen?«
    »Nein, nein … es ist nicht so schlimm«, antwortete Arthur wahrheitsgemäß. Er sah sich noch einmal im Zimmer um und ließ die Normalität der weißen Wände, der Edelstahlapparaturen mit den zahlreichen Knöpfen und Messgeräten und Verbindungsschläuchen für Sauerstoff und allem anderen auf sich wirken.
    Dann fiel sein Blick auf die Uhr, aber er konnte ihre Vorderseite nicht genau erkennen.
    »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach fünf Uhr morgens«, antwortete Emily. »Du warst seit gestern Nachmittag ohnmächtig. Die Operation war um sieben Uhr gestern Abend vorbei, und du hast bis jetzt durchgeschlafen. Das ist ein gutes Zeichen.«
    Arthur merkte, dass sie versuchte, mit ihrem Doktor-Benehmen ihre Sorge zu überspielen, aber ihre

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