Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
die Mauer des Schatzturms und das Funkeln auf dem Pyramidenglas.
    »Jau«, meinte Susi, die seinen Blick bemerkt hatte. »Wir sind im Garten des Turms, also noch innerhalb der Pyramide.«
    »Wir sollten uns besser einen Ort suchen, an dem wir uns verstecken können«, sagte Arthur. »Was ist das?«
    Er deutete nach oben. Durch das glänzende Glas war es schwer zu erkennen, aber in einiger Höhe flammten große, rote Leuchtfeuer auf, die äußerst hell sein mussten, damit man sie durch den Smog überhaupt bemerken konnte. Sie explodierten unter der Decke der Fernen Weiten und schwebten dann langsam zu Boden.
    »Leuchtraketen«, sagte Susi. »Oh, die da war toll!«
    »Warum … wer sollte Leuchtraketen abschießen?«, grübelte Arthur. Er legte den Kopf schief, um es besser hören zu können: ein gedämpftes Läuten. »Ich höre Glocken, elektrische Glocken, wie bei einem Aufzug, sehr viele Glocken, und alle läuten gleichzeitig, wie beim Feueralarm in der Schule …«
    Er sah Susi an und sagte: »Diese Raketen sind Notsignale. Die Glocken schlagen Alarm.«
    »Das ist Grimmigen Dienstags Problem«, antwortete Susi achselzuckend und schlug sich durch eine Reihe dicht stehender Sträucher, um vielleicht einen guten Unterschlupf ausfindig zu machen.
    »Es muss sich um Nichts handeln«, sagte Arthur. »Das ist es, wovor sich alle fürchten!«
    »Ich fürchte mich nicht vor Nichts«, behauptete das Vermächtnis. »Vor gar nichts. Nichts kann mich von meiner Pflicht abbringen.«
    »Sie sollten sich aber fürchten«, warnte Arthur den Bären. Er hatte diesen Teil des Vermächtnisses, der nur aus leeren Phrasen und heißer Luft bestand, schon gründlich satt. »Dame Primus hat sich vor Nichts gefürchtet. Ich fürchte mich davor, genau wie jeder andere mit einem Funken Verstand. Was, wenn alles austritt und die Grundfesten des Hauses zerstört und alles … das gesamte Universum?«
    »Die Schöpfung der Architektin ist viel zu erhaben, als dass dies geschehen könnte«, erklärte das Vermächtnis herablassend. »Du brauchst dir in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen.«
    »Sie waren mehr als zehntausend Jahre lang weggesperrt«, fuhr Arthur den Bären verärgert an. »Grimmiger Dienstag hat eine gewaltige Grube gegraben – in die Fundamente der Fernen Weiten, genau ins Nichts. Der Atlas sagt, dass sie eine beträchtliche Gefahr für das Haus darstellt – und ich wette, dass er mehr weiß als Sie!«
    »Der Atlas?«, fragte das Vermächtnis. Es setzte sich auf und verlor seinen hochnäsigen Gesichtsausdruck. »Du hast den Vollständigen Atlas des Hauses ?«
    »Ja, den habe ich.« Arthur nahm ihn heraus und hielt ihn dem Vermächtnis wie eine Polizeimarke unter die Nase, dann steckte er ihn wieder in seine Tasche zurück. »Denn ob es mir gefällt oder nicht – ich bin der Erbe dieses ganzen Durcheinanders!«
    »Ah, möglicherweise bin ich etwas zu rigoros gewesen in der Anwendung der Grundsätze, die bei meiner Erschaffung zu Grunde gelegt worden sind«, räumte der Sonnenbär unter dezentem Hüsteln ein. »Wenn ich eine nähere Untersuchung dieses …«
    »Arthur! Schau dir das an!«
    Arthur bahnte sich seinen Weg durch die Büsche. Susi stand auf einer langen Steinbank und blickte über eine sauber getrimmte Hecke auf die östliche Seite der Glaspyramide.
    »Geh da runter!«, rief Arthur nervös. »Er wird uns sehen!«
    »Komm her und schau dir das an!«, forderte Susi ihn auf.
    Arthur sah sich um und sprang dann auf die Bank; er wusste aus Erfahrung, dass Susi nicht heruntersteigen würde, bis er sich angesehen hatte, was immer er sehen sollte.
    »Ich glaube, Grimmiger Dienstag hat einen ganzen Haufen neuer Probleme!«, sagte Susi und zeigte auf die Grenze zwischen der vom Wind saubergefegten Luft und der Smogschicht unter der Decke.
    Arthur blickte verblüfft auf das sich darbietende Spektakel. Durch wirbelnde Smogfetzen sah er die Ausläufer einer großen Menschenmenge; hunderte und aberhunderte, vielleicht sogar tausende von Bürgern marschierten nordwärts, auf den Bahnhof und die Aufzüge zu. Sie schwenkten ihre Lederschürzen, warfen sie in die Luft und trampelten darauf herum.
    In der Nähe der Pyramide liefen ein paar Dutzend Aufseher wie aufgescheuchte Kaninchen in alle Richtungen. Einige rannten auf die Glaswand zu; man sah sie rufen – wahrscheinlich forderten sie Hilfe von Grimmigem Dienstag –, aber außer dem Glockengeläut und dem brausenden Lärm der Menschenmasse war nichts zu hören.
    »Das Register

Weitere Kostenlose Bücher