Die-Schnaeppchenjaegerin
6,40
Sandwich £ 0,99
Kokosnuss-Badeöl £ 2,55
Feuchtigkeitscreme Boots £ 20,97
Zwei Cardigans £ 90,00
Evening Standard £ 0.35
Clarins Halscreme £ 14,50 Clarins Feuchtigkeitscreme £ 32,50
Schminktasche GRATIS!!
Bananen-Milchshake £ 2,00
Karottenkuchen £ 1,20
Macht summa summarum... £ 173,96.
Völlig geschockt starre ich auf diese Zahl.
Nein, tut mir Leid, das kann nicht stimmen. Das kann nicht stimmen. Ich kann nicht an einem Tag mehr als hundertsiebzig Pfund ausgegeben haben.
Ich meine, es ist ja nicht einmal Wochenende. Ich war heute arbeiten. Ich hatte doch gar keine Zeit, so viel auszugeben. Irgendwo stimmt da etwas nicht. Vielleicht habe ich mich beim Zusammenzählen verrechnet. Oder ich habe irgendetwas zweimal mitgerechnet.
Sorgfältig lasse ich den Blick über die Liste schweifen -und triumphiere! »Zwei Cardigans«. Wusste ich es doch! Ich habe doch nur einen...
Ach, ja. Ich habe zwei gekauft. Mist. Gott, ist das deprimierend. Da gucke ich doch lieber fern.
Endwich Bank
Zweigstelle Fulham
3 Fulham Road
London SW6 9JH
Ms. Rebecca Bloomwood
Fiat 2
4 Burney Rd.
London SW6 8FD 06. März 2000
Sehr geehrte Ms. Bloomwood,
wir bedanken uns für die Nachricht, die Sie am Sonntag, den 5. März, auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen haben.
Wir bedauern den Tod Ihres Hundes.
Nichtsdestoweniger müssen wir darauf bestehen, dass Sie sich in den nächsten Tagen entweder mit mir oder mit meiner Assistentin Erica Parnell in Verbindung setzen, damit wir Ihre finanzielle Lage erörtern können.
Mit freundlichen Grüßen
Endwich Bank
Zweigstelle Fulham
Derek Smeath Zweigstellenleiter
Endwich -Wir sind für Sie da!
6
Okay, denke ich mir am nächsten Tag. Jetzt kommt es darauf an, nicht durchzudrehen wegen dem, was ich gestern ausgegeben habe. Schnee von gestern. Viel wichtiger ist, dass heute mein neues, enthaltsames Leben beginnt. Ab sofort werde ich keinen einzigen Penny mehr ausgeben. David E. Barton schreibt, man sollte sich in der ersten Woche zum Ziel setzen, seine Ausgaben um die Hälfte zu reduzieren, aber ich schätze mal, dass ich das noch unterbieten kann. Ich meine, ich will ja nicht unhöflich sein, aber diese ganzen Ratgeberbücher sind doch immer für Leute, die absolut keine Selbstbeherrschung haben, oder? Und ich habe schließlich ohne Probleme mit dem Rauchen aufgehört. (Ich rauche nur noch in Gesellschaft, aber das zählt nicht.)
Ich bin regelrecht hingerissen, als ich mir ein Käsesandwich mache und es in Alufolie einwickle - jetzt habe ich schon zwei Pfund gespart! Einfach so. Ich habe keine Thermoskanne (muss ich am Wochenende kaufen), das heißt, ich kann keinen Kaffee mitnehmen, aber im Kühlschrank steht eine Flasche Vittel, also nehme ich die stattdessen mit. Ist sowieso gesünder.
Eigentlich fragt man sich ja, warum die Leute überhaupt fertige Sandwiches kaufen. Wo es doch so einfach und viel billiger ist, sich selbst welche zu machen. Das Gleiche gilt für Currys. David E. Barton sagt: Statt sich das teure, fertige Essen zu holen, sollte man lernen, Currys und Pfannengerichte selbst zu machen - das kostet nämlich erheblich weniger. Und darum werde ich genau das dieses Wochenende tun, nachdem ich im Museum war oder einfach nur am Fluss entlang spaziert bin, um die Landschaft zu genießen.
Auf dem Weg zur U-Bahn fühle ich mich geläutert und erfrischt. Fast schon unnachgiebig streng. Man sehe sich nur die vielen Menschen an, die über die Straßen eilen und an nichts anderes als an Geld denken. Geld, Geld, Geld. Die Leute sind besessen davon. Aber wenn man sich erst mal von dem ganzen Konzept »Geld« gelöst hat, verliert es auch völlig an Bedeutung. Ich habe schon jetzt das Gefühl, in ganz neuen Bahnen zu denken. Weniger materialistisch, mehr philosophisch. Geistvoller. Spiritueller. David E. Barton hat ganz Recht - wir versäumen täglich, für das dankbar zu sein, was wir bereits besitzen. Licht, Luft, Freiheit, Freunde... Ich meine, das sind doch die Dinge, die wirklich wichtig sind, oder? Nicht Klamotten und Schuhe und all so ein Kram.
Die Veränderung, die bereits mit mir vorgegangen ist, ist fast schon erschreckend. So komme ich zum Beispiel an dem Zeitungskiosk in der U-Bahn-Haltestelle vorbei, werfe einen flüchtigen Blick auf die Auslagen - und empfinde nicht das geringste Verlangen, irgendeine der Zeitschriften zu kaufen. Zeitschriften sind in meinem neuen Leben unwichtig. (Und außerdem habe ich die meisten davon sowieso schon gelesen.)
Ich
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