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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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kaufen müssen«, erzählt sie weiter und verzieht dabei das Gesicht. »Bei Wetherby’s laufen sie ja alle richtig schnieke mm.«
    Neue Klamotten? Neue Klamotten? Okay, jetzt komme ich gegen den Neid wirklich nicht mehr an.
    »Ich war bei Karen Milien und habe quasi den ganzen Laden leergekauft«, gesteht sie und isst eine Olive. »Hab ungefähr tausend Pfund dagelassen.«
    »Mannomann«, sage ich ehrfurchtsvoll. »Tausend Pfund, auf einen Schlag?«
    »Na ja, mir blieb nichts anderes übrig«, sagt sie entschuldigend. »Aber ist auch nicht so schlimm, weil ich jetzt nämlich mehr verdiene.«
    »Echt?«
    »Oh, ja«, sagt sie und muss ein klein wenig lachen. »Eine ganze Menge mehr.«
    »Das heißt... wie viel?«, frage ich neugierig.
    »Ich fange mit vierzig Riesen an«, sagt sie und zuckt unbekümmert mit den Schultern. »Und dann sehen wir weiter. Die haben gesagt,...«
    Dann redet sie von Aufstiegsmöglichkeiten und Personalstrukturen und Boni. Ich bekomme kein Wort mehr mit. Ich bin erschüttert.
    Vierzig Riesen?
    Vierzig Riesen? Aber ich verdiene doch bloß Hm, soll ich Ihnen wirklich verraten, wie viel ich verdiene? Gehört das nicht zu diesen Themen, über die man besser nicht spricht? Oder darf man heute ungeniert öffentlich über Geld reden? Suze wüsste das.
    Ach, was soll’s. Die bittere Wahrheit ist, dass ich £ 21 000 verdiene. Und ich dachte, das wäre viel! Ich kann mich noch genau erinnern, als ich den Job gewechselt habe, da habe ich einen Sprung von £ 18 000 auf £ 21 000 gemacht und dachte, ich hätte das große Los gezogen. Ich war so aus dem Häuschen deswegen, dass ich endlos lange Listen von den Dingen angefertigt habe, die ich mir von dem Mehrverdienst kaufen würde.
    Und jetzt hört es sich auf einmal an, als wäre das gar nichts. Ich will auch vierzig Riesen verdienen und alle meine Klamotten bei Karen Milien kaufen. Das ist nicht fair! Mein Leben ist eine einzige Katastrophe!
    Auf dem Weg zurück zum Büro bin ich ziemlich schlecht drauf. Vielleicht sollte ich ebenfalls mit dem Journalismus aufhören und Fondsmanagerin werden. Oder Merchant-Bankerin. Die verdienen doch nicht schlecht, oder? Vielleicht könnte ich ja bei Goldman Sachs oder so anfangen. Die verdienen doch so etwa eine Million im Jahr, oder? Mann, das wäre echt nicht schlecht. Eine Million im Jahr. Wie man wohl an so einen Job rankommt?
    Aber andererseits... möchte ich denn wirklich Bankerin werden? Was mir natürlich gefallen würde daran, ist die Sache mit den Klamotten von Karen Milien. Ich glaube, das würde ich richtig gut hinkriegen. Aber der Rest...?? Die Sache mit dem frühen Aufstehen und dem harten und ernsthaften Arbeiten? Ich meine, nicht, dass ich faul wäre oder so - aber ich finde es doch ziemlich angenehm, dass ich regelmäßig einen Nachmittag bei Image Store verbringen kann und dass ich unter dem Vorwand, zu recherchieren, stundenlang Zeitungen lesen kann, ohne dass jemand mich unter Druck setzt. Hört sich nicht so an, als würde Elly in ihrem neuen Job solche Sachen machen können. Ich finde ja sogar, dass sich ihr neuer Job ganz schön schaurig anhört.
    Hmmm. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, an gute Klamotten heranzukommen, ohne so schaurige Arbeit machen zu müssen. Ich will das Eine, aber nicht das Andere. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe... Ganz automatisch schweift mein Blick von Schaufenster zu Schaufenster - dann bleibe ich wie angewurzelt stehen.
    Das ist ein Zeichen von Gott. Ganz bestimmt.
    Ich stehe vor dem Schaufenster von Ally Smith, in dem wunderschöne knöchellange Mäntel dekoriert sind, und lese das handgeschriebene Schild in der Tür: »Aushilfe (Verkauf) für Samstags gesucht. Nähere Info im Laden.«
    Ich starre das Schild an und werde ganz zitterig. Als hätte mich der Blitz getroffen oder so. Wieso bin ich da denn nicht schon früher drauf gekommen? Das ist doch genial! Ich werde Samstags jobben gehen. Und zwar in einem Klamottenladen! Auf diese Weise verdiene ich mir ordentlich was dazu und kriege die Klamotten alle billiger! Und mal im Ernst: In einem Laden als Verkäuferin zu arbeiten ist doch wohl tausendmal einfacher, als Fondsmanagerin zu werden, oder? Ich meine, man steht doch nur herum und sagt ab und zu: »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Das wäre echt cool, weil ich mir so meine eigenen Klamotten aussuchen kann, während ich den Kundinnen behilflich bin. Das heißt, ich würde fürs Shoppen praktisch bezahlt werden!
    Das ist wirklich abgefahren,

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