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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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dass ich nichts zu beweisen brauche. Ich brauche nur ein ganz klein wenig meinen Finger zu krümmen …«
    »Rose. Nein.« Collis’ Stimme war nur ein Atemhauch, aber Rose schloss kurz die Augen, als sie ihren Namen über seine Lippen kommen hörte. Dann lockerte sie den Abzugsfinger.
    Sie sah Liverpool an. »Er muss bezahlen. Er hat versucht, uns zu einem Anschlag auf Sie zu bewegen.«
    Liverpool sah Dalton und Simon von der Seite an. »Interessant.«
    »Er hat Ihre Unterschrift gefälscht. Auf Schiffspapieren, die Sie als Hintermann eines Komplotts ausweisen, das darauf abzielt, George, genau wie seinen Vater, für verrückt erklären zu lassen.«
    Der Prinzregent zog die Augenbrauen hoch. Dalton brachte ein kühles Lächeln zu Wege, als hätte er nie ein Wort von alledem geglaubt.
    Liverpool sah wieder Louis an. »Hat er das?«
    »Wer sind Sie, Frau?«, geiferte Louis.
    Sie legte den Kopf schief und studierte ihn emotionslos. »Als wir uns kennen gelernt haben, war ich noch keine Frau. Erinnern Sie sich nicht daran, wie Sie Rose, das Hausmädchen, verführt haben? Erinnern Sie sich nicht daran, wie Sie alles daran gesetzt haben, sie ins Bett zu bekommen und wie Sie sie dann fast bewusstlos geschlagen haben, weil Ihr eigener Körper Sie im Stich gelassen hat?«
    Der Schock ließ ihn erblassen. »Sie?«
    Sie nickte gelassen. »Ich.«
    Er geriet einen Augenblick lang ins Stottern, dann schärfte sich sein Blick. »Dann … dann, Eure Hoheit, Mylords … dies ist schlicht ein kleiner, weiblicher Racheakt …«
    »Das ist kein Racheakt, Louis. Sie sind mir völlig egal.« Sie ließ das Kerzenlicht, das sich in ihrer funkelnden Pistole brach, in seinen Augen reflektieren. »Ich könnte Sie töten. Ich wäre inzwischen dazu in der Lage. Aber ich sehne mich nicht danach, Sie zu töten.« Sie sah ihn gelassen an. »Es sei denn, Sie zwingen mich dazu.«
    Louis schien kurz davor zu sein einzubrechen. Rose konnte die panischen, verdrehten Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen, förmlich hören. Es war das Beste, ihn nicht allzu lange nachdenken zu lassen. »Louis, gestehen Sie. Meine Hand wird langsam müde. Ich wage zu behaupten, dass mein Finger bald zu zucken anfängt.«
    »Also gut«, giftete er. »Ich habe die Schiffspapiere gefälscht!«
    Rose beäugte die anderen vier Männer am Tisch. »Haben die Gentlemen noch irgendwelche Fragen an Louis? Er scheint in redseliger Stimmung zu sein.«
    Dalton sah sie bewundernd an. »Danke, Miss Lacey. Ich denke, von jetzt an übernehmen wir.«
    Wadsworth protestierte. »Sie können doch einem Geständnis, das mit vorgehaltener Pistole erzwungen wurde, keinen Glauben schenken!«
    Rose schüttelte den Kopf. »Das ist mir, verdammt nochmal, völlig egal, Louis.« Sie sah den Premierminister an. »Und Ihnen?«
    Liverpool schürzte die Lippen. »Eigentlich auch.«
    Rose atmete auf. Dann reichte sie Liverpool ihre Waffe. »Es ist eine sehr schöne Pistole, Sir. Ich kann ihren Schöpfer nur wärmstens empfehlen.«
    »In der Tat.« Liverpool begutachtete die Pistole einen Augenblick lang, bevor er sie auf Louis Wadsworth richtete.
    George lehnte sich zurück und lächelte Wadsworth freundlich an. »Louis, mein lieber Junge, wie es scheint, ist Ihnen die Verantwortung, die ein so wichtiger Industriezweig mit sich bringt, zu viel geworden. Dürfte ich einen ausgedehnten Aufenthalt im Tower vorschlagen? Auf Kosten Seiner Majestät, natürlich. Um Ihre Fabrik brauchen Sie sich nicht zu sorgen. Ich bin sicher, dass die Regierung sie gerne konfis - Sie gerne von dieser schrecklichen Last entbindet.«
    Rose verschwand nach hinten, fort vom Tisch. Es war schließlich doch vorüber. Louis hatte sie viel gekostet, aber jetzt war es vorbei.
    Wadsworth gestand alles und redete wie ein Wasserfall. Er versuchte offenbar verzweifelt, sich einen Rest guten Willens zu sichern.
    Rose sah, wie Collis sich im Zimmer umschaute. Sie duckte sich schnell hinter einen Lakaien und schlüpfte aus dem Speisezimmer.
    Es war an der Zeit zu verschwinden.

    Als Rose durch die feinen Räumlichkeiten von Etheridge House zur Gartentür ging, die mit ziemlicher Sicherheit nicht bewacht war, ging ihr auf, dass sie gar nicht wusste, wo sie hingehen sollte.
    Vielleicht konnte sie bei Mrs. Blythe arbeiten, dachte sie traurig.
    Dann hörte sie, wie Collis nach ihr rief. Sie beschleunigte ihren Schritt, duckte sich durch die mit dicken Teppichen ausgelegte Galerie, auf deren einer Seite sich hohe, breite Fenster befanden,

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