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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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letzten Schluck Brandy hinter die Binde. Himmel, er hätte ihn fast verschüttet. Er winkte Collis mit dem leeren Glas zu. »Falls du die Erinnerung an deine endlose Dummheit ertränken willst, ich habe den ganzen Keller mit diesem Zeug voll. Auch wenn ich bezweifle, dass es reicht.«
    Collis grunzte, seine Miene wurde zunehmend hoffnungsloser. »Ich dachte, sie kommt vielleicht zu dir und bittet dich um Hilfe. Hat sie schließlich schon einmal getan.«
    Ethan legte den Kopf schief und betrachtete den alten Freund ohne jegliches Mitgefühl. »Wenn sie das getan hätte, und ich es dir sagen würde - was ich aber nicht würde und sie hat es auch nicht - was würdest du ihr dann sagen wollen?«
    »Dass sie zu mir zurückkommen muss. Ich brauche - wir brauchen sie.«
    Ethan dachte nach. »Nein, das ist nicht überzeugend.«
    »Wie meinst du das?«
    »Soweit ich das verstanden habe, hast du sie ins Bett gezerrt, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, sie vorher zu heiraten. Dann, als sie sich Hals über Kopf in dich verliebt hatte, hast du sie abscheulich genannt und sie zurückgewiesen und zwar vor …« Er brach ab und zählte es an den Fingern ab. »… vor nicht weniger als fünfzig Zeugen.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie in -« Collis errötete. »So war das nicht.«
    Ethan verschränkte die Arme und wartete.
    Collis rieb sich mit der freien Hand den Nacken. »Also gut, es hat vielleicht so ausgesehen. Aber ich habe es nicht so gemeint!«
    »Und jetzt suchst du nach ihr, obwohl sie völlig Recht hat, dich dummen Scheißkerl in die Wüste zu jagen. Und was genau hast du vor?«
    »Das Wichtigste ist erst einmal, sie zu finden«, insistierte Collis. »Ich kann dir nicht erklären, warum - oh zur Hölle, Ethan, sie ist in Gefahr!«
    Ethan fuhr auf. »Sie ist in Gefahr? Von welcher Seite aus?«
    »Louis Wadsworth, der immer noch frei ist - und ein paar anderen.«
    Ethan vergaß völlig, seinen Freund zu traktieren. »Zu mir ist sie nicht gekommen. Welche anderen Freunde hat sie noch in London?«
    Collis sah gehetzt aus. »Ich glaube nicht, dass es jemandem gibt, dem sie vertrauen kann.«
    »Was ist mit dem alten Kauz? Er schien sie zu mögen.«
    Collis zwinkerte, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Ich bezweifle, dass sie zu Sei - dem alten Kauz vordringen könnte. Er wird gut bew - er lebt ziemlich zurückgezogen.«
    »Also, wer dann? Sie muss, abgesehen von deiner Bande, doch ein paar Freunde haben?« Ethan runzelte die Stirn. »Wer seid ihr Kerle eigentlich?«
    Collis wedelte geistesabwesend mit der Hand. »Nur so eine Art Jungsclub …« Seine Augen fingen ganz plötzlich an zu strahlen. »Ah.« Er lief so schnell aus dem Haus, dass er schon halb auf der Straße war, als Ethan es bemerkte.
    »Wo willst du hin?«
    Collis drehte sich, ohne langsamer zu werden, um, grinste wild und winkte Ethan herbei. »Zum Tower!«

    Der Drainagetunnel des Towers gestattete Rose wie schon beim letzten Mal, Forsythes Werkstatt im White Tower unbemerkt zu betreten.
    Sich unter der Erde zu bewegen, störte sie dieses Mal seltsamerweise nicht im Geringsten.
    Sie klopfte forsch an die Tür der Werkstatt, erst mit den Knöcheln, dann mit der Faust. Schließlich zog sie einen Schuh aus, schlug minutenlang gegen die Tür und hörte erst auf, als Forsythe auf der anderen Seite Antwort gab. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Rose, Mr. Forsythe. Ich komme, weil -«
    Die schwere alte Tür schwang auf. »Sie kommen, weil Sie noch ein paar von den Zündhölzern möchten«, sagte Forsythe, das faltige Gesicht zu einem Grinsen verzogen.
    »Nein, Sir.« Sie würde sich nicht um den Finger wickeln lassen. »Ich komme wegen der Pistole, die Sie mir eigentlich hatten geben wollen.«
    Sein Lächeln erlahmte. »Die Pistole? Aber ich dachte, Sie mögen keine Feuerwaffen.«
    »Sie sind mir jedenfalls lieber als Hochverräter.«
    Er beäugte sie wachsam. »Es ist wegen diesem Schurken Wadsworth, oder? Haben Sie Jenkins denn nicht mitgeteilt, was ich Ihnen gesagt habe?«
    »Lord Liverpool ist nicht ganz auf dem Laufenden, was diese Sache angeht«, sagte sie steif. Dann bekam ihre Fassade einen ersten Riss. »Louis hat sie praktisch davon überzeugt -« Sie zwang sich, zu schweigen. Mr. Forsythe hatte in Georges Umfeld seinen ganz eigenen Platz, aber sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sicher seine Position war. Und sie wollte ihn nicht gefährden, indem sie ihn in ihren Plan einbezog.
    »Bitte vertrauen Sie mir, Mr. Forsythe. Ich weiß, was ich

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