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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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auf den Mann hinter Fleur. Sein Gesicht lag zum Teil hinter den runden Pobacken der Tänzerin verborgen. Dalton drehte James’ Arm zur Seite, um besser sehen zu können. »Wer ist das?«
    James zupfte das Blatt mit der freien Hand aus der gefangenen und reichte es Dalton, damit der es gefälligst selber hielt. »Ich habe nie herausbekommen, wer er ist. Vermutlich weiß Clara es selbst nicht, sonst hätte sie ihn detaillierter dargestellt.«
    Dalton runzelte die Stirn. »Das ist ein bisschen dünn, James. Warum haben Sie nicht einfach Fleur ausfindig gemacht und sie gefragt?«
    James schnippte mit den Fingern. »Weil
das
genau das Rätsel ist! Es gibt keine Fleur.«
    »Könnte es sich um einen Künstlernamen handeln?«
    James schüttelte den Kopf. »Wir konnten sie nicht finden. Wir haben sogar Button eingesetzt. Und wenn Button am Covent Garden oder an der Drury Lane jemanden nicht kennt, dann existiert derjenige nicht. Keiner hat sie je gesehen oder ihren Namen gehört, bevor das hier in der Zeitung erschienen ist, auch wenn es inzwischen ein paar Mädchen gibt, die sich Fleur nennen, so populär wie die Karikatur ist.«
    Das war in der Tat rätselhaft. Dalton studierte wieder die Zeichnung. »Aber wir wissen, wer diese beiden sind.«
    »Ja, Sir Foster, ein Höfling und nutzloser Schmarotzer, und Mr Wadsworth, der Waffenfabrikant, der Musketen für die Armee herstellt und gegen den Sie bereits ermittelt haben.«
    Dalton rieb sich das Kinn. »Ich dachte, ich hätte in seinem Safe Hinweise auf eine Erpressung gefunden, aber ich habe es wieder verworfen. Der Mann ist reicher als Midas. Wadsworth stellt den Großteil der Waffen für die britischen Truppen her.«
    »Dann würde man ihn eigentlich für einen loyalen Staatsbürger halten.«
    Dalton brummte. »Und Foster ist ein Freund des Prinzregenten oder war es früher zumindest. Ich glaube, er ist vor einiger Zeit in Ungnade gefallen, wenn ich es mir recht überlege.«
    »Ich denke, wir sollten Sir Foster einen Besuch abstatten, Dalton. Ganz ungezwungen, schließlich haben wir einen gemeinsamen Freund. Er hat nicht weit vom Palast entfernt ein Haus.«
    Dalton sah James erstaunt an. James errötete. »Ich hatte die letzten Wochen über einfach nichts Besseres zu tun.«
    Dalton zog die Augenbrauen hoch. »Haben Sie schon daran gedacht, als Analyst zu arbeiten? Die Liars könnten die Sorte von Informationsverarbeitung gebrauchen.«
    James war entsetzt. »Ein
Schreibtischjob
? Gott, behüte!« Er sah Dalton flehentlich an. »Sir, ich bin ein Saboteur, kein Mann für Zahlen! Ich -«
    Dalton schnitt ihm mit einer unwirschen Geste das Wort ab. »Später. Wir haben mit zwei Verdächtigten zu reden.«
    Clara hatte die Akten aussortiert und zur Seite gelegt, die mit Nathaniels Grundbesitz zu tun hatten. Andere betrafen Gesetzesvorlagen und diverse Vorgänge im House of Lords. Es hätte sie wirklich interessiert, was in der reinen Männerbastion vor sich ging, aber sie zwang sich, auch diese Unterlagen wegzulegen. Mit Politik konnte sie sich befassen, wenn sie Zeit dazu hatte.
    Was übrig blieb, war ein höchst bemerkenswerter Stapel von Dossiers. Sie kannte zwar nicht alle Namen, aber es dauerte nicht lang, bis sie begriff, was sie in Händen hielt.
    James Cunnington, Simon Raines, Kurt (kein Nachname) und, was das Interessanteste war, Dalton Montmorency, Lord Etheridge.
    Das konnte ja aufregend werden. Sie zog die Kerze näher heran und fing zu lesen an.
    Nathaniel wusste alles über Daltons Club. Er kannte den Zugang über die Hintergasse, das geheime Büro und das – wie hieß das Wort nochmal? – das Kryptographiezimmer? Gütiger Himmel, was da wohl vor sich ging? Blieb nur zu hoffen, dass es nichts mit Krypten zu tun hatte.
    Clara hatte Nathaniel in Verdacht gehabt, in irgendetwas verwickelt zu sein, aber das hier war regelrechte Spionage! Dalton musste sofort davon erfahren.
    Sie schob die Unterlagen zusammen und merkte sich, so viel sie konnte. Sie hatte irgendwie das Gefühl, dass Nathaniel den Safe häufig benutzte. Also legte sie die Akten so zurück, wie sie sie vorgefunden hatte, drückte den Safe vorsichtig zu und steckte die Dietriche ins Schloss, um wieder abzusperren.
    Da hörte sie hinter sich ein Geräusch, ein leises Klicken. Sie lauschte reglos. Sie hatte gerade entschieden, dass es nur ein ganz normales Knacken gewesen war, als sie das langsame Scharren von Holz auf Holz hörte.
    Sie wirbelte herum, die Dietriche in den Fäusten. »Ist hier jemand?«
    Ein

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