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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Lichtung herrschte Chaos. Männer schossen in alle Richtungen, fuchtelten wild mit Pistolen in der Luft herum und brüllten. Offenbar hatte nur der eine herausgefunden, woher die Schüsse zu Ethans Rettung gekommen waren – doch der lag jetzt auf dem Boden und sagte nicht viel.
    »Kommen Sie, Sir. Hier entlang.« Jeeves schickte sich an, Ethan aus dem Park zu führen.

    »Jeeves, nein. Er …« Ethan taumelte. »Er hat immer noch Lady Jane!«
    Jeeves zog ihn weiter. »Ich glaube nicht, dass er ihr ein Leid zufügen wird, Sir.«
    »Nein, Jeeves. Ich kann nicht zulassen, dass er sie nach Bedlam zurückbringt, ich -«
    Andere Hände hielten ihn jetzt, größere, stärkere Hände, gegen die er sich nicht wehren konnte. Sie brachten ihn eilig in eine bereitstehende Kutsche, die augenblicklich die High Street hinunterpreschte und den Park und Jane weit hinter sich ließ.
     
    Ethan taumelte an Jeeves’ Arm in den Liars’ Club . Der öffentlich zugängliche Bereich war menschenleer. Es war kurz vor Morgendämmerung. Selbst die größten Taugenichtse waren zu Bett gegangen.
    Aber nicht die Männer im Hinterzimmer. Ein paar von ihnen sprangen auf, um Ethan in einen Sessel zu helfen, ohne auch nur eine Erklärung zu erwarten.
    Binnen kürzester Zeit kamen noch mehr Männer in den Raum, einige trugen Morgenmäntel und Schlafmützen. Kurt beugte sich lange über Ethan, bevor er sich abwandte. Erleichtert brachte Ethan genügend Energie auf, um sich zu fragen, wo ein Mann wie Kurt wohl seine Nachthemden fertigen ließ. So viel Stoff!
    Dann war der narbige Riese zurück, und dieses Mal hatte er eine Blechpfanne mit dampfendem Wasser und glänzenden, gefährlich aussehenden Werkzeugen dabei. Sie hatten eine unheimliche Ähnlichkeit mit Folterinstrumenten. Ethan versuchte aufzustehen. »Es tut mir leid, Sir, aber ich muss ge-«

    Der Raum wurde dunkel und rutschte seitlich weg. Schwindelig erlaubte Ethan, dass er wieder auf seinen Sessel zurückgedrückt wurde. Jeeves zog ihm seinen blauen Gehrock aus. Er hatte ein Einschussloch und war von Blut durchtränkt, die Flecken würden niemals rausgehen.
    Zu schade. Der Raum drehte sich noch mal. Er hatte den Gehrock wirklich gemocht …
    Schmerz durchfuhr ihn. Er startete an seiner Schulter und hallte durch jede Faser seine Körpers. Er riss sich von den dicken, groben Fingern los, die an seiner Wunde herumtasteten. Der Riese drückte ihn ohne große ersichtliche Mühe wieder runter und machte sich ohne viel Federlesens wieder an die Arbeit, ohne weiter auf Ethans Verfluchungen zu achten.
    Irgendjemand tröpfelte ihm Brandy in den Mund, aber Ethan spuckte ihn aus. Er konnte nicht zulassen, dass sein Bewusstsein getrübt wurde, nicht solange Jane …
    »Jane!« War dieses schwerfällige Krächzen tatsächlich von ihm gekommen? Er griff mit seiner freien Hand nach Jeeves. »Wir müssen zurück, wir müssen Jane holen!«
    Im selben Moment drehte der Riese irgendetwas in Ethans Körper wie einen kleinen Zeitschlüssel des Schmerzes, und Schwärze brach über ihm ein. Während das Zimmer um ihn herum verschwand, hörte er Jeeves’ beruhigende Stimme. »Machen Sie sich keine Sorgen, Sir. Wir werden sie finden.«
    »Jeeves?«, murmelte er, als er das Bewusstsein verlor. »Was machen Sie hier im Klub?«
     
    Ethan kam wieder zu sich, als Jeeves und der Riese seine Schulter verbanden. Sie beendeten ihre Arbeit und traten einen Schritt zurück.

    »Beweg den Arm«, grunzte der Riese. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens entschied Ethan, dass der Mann ihn gebeten haben musste, seinen Arm zu bewegen. Es war nicht leicht, denn seine Schulter war fest bandagiert, aber es gelang ihm, den Arm leicht nach vorn zu schieben. Es pochte schrecklich, aber Ethan erkannte, dass es nicht so schlimm war, wie es ausgesehen hatte, als er so viel Blut verloren hatte. Er schaute zu dem Mann auf. »Danke, Doktor.«
    Der Mann grunzte und entblößte dabei mehrere kaputte Zähne. »Doktor.« Er grunzte wieder, dann wandte er sich ab und ging ohne ein weiteres Wort. Jeeves nickte mit ernster Miene. »Ich glaube, er mag Sie, Sir.«
    Ethan war schlau genug, darauf nichts zu erwidern. »Jeeves, habe ich Ihnen gesagt, Sie sollten mich herbringen?«
    Der Butler sah nachdenklich aus. »Nein, Sir. Ich glaube nicht.«
    Jeeves war ihm von einer Lillian-so-und-so empfohlen worden …
    Lillian Raines. Wie an der Schule auf der anderen Straßenseite. Und, ja, sein wirklicher Name war nicht Jeeves, sondern -
    »Pearson.«
    Der

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