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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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stark verletzten Handlangern hielten ihn fest. Jane wurde von einem anderen gehalten, der ebenfalls Spuren von ihrem Kampf davongetragen hatte. Sie waren beide gewaltsam angekleidet worden.
    Offenbar hatte Serena ihre Mutter beruhigt und diese wiederum ihren verzweifelten Mann.
    Maywell schritt vor ihnen auf und ab. »Sie haben es gewagt, eine Lady anzufassen – ja, eine Lady zu ruinieren! Sie wollten immer zu hoch hinaus, Damont. Dieses Mal haben Sie den Halt verloren und sind abgestürzt.«
    Ethan starrte Maywell aus zusammengekniffenen Augen an. »Dann war Ihr ganzes Gerede von Gleichheit also absoluter Quatsch, ja? Ich sollte überrascht sein – aber ich bin es nicht. Sie haben Ihre Privilegien schon ganz gern, nicht wahr?«
    Maywell schaute finster. »Ideologie ist eine Sache, Vermessenheit etwas völlig anderes.« Er gab seinen Männern ein Zeichen, Damont fortzuschleppen. »Sie wollen unbedingt wie ein Gentleman leben, Damont. Von mir bekommen Sie die Chance, wie einer zu sterben. Ein Duell bei Sonnenaufgang im Hyde Park. Wäre das nicht ein angemessenes Ende?«
    »Nein!« Jane wehrte sich heftig gegen den Griff des
Mannes, der sie festhielt. Ethan wollte ihr sagen, sie solle sich nicht aufregen, aber sie sah nicht zu ihm hin. Sie starrte ihren Onkel an, und Ungläubigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Warum? Ich interessiere Sie doch überhaupt nicht. Warum macht es Ihnen dann etwas aus, wenn ich mir einen Liebhaber nehme?«
    Maywell hängte sich den Spazierstock über den Unterarm und zog sich das Halstuch gerade. Ein verwirrender Anflug von Panik trat in seine Augen. »Eine Lady hätte eher bis zu ihrem Tod in Bedlam gelitten, als unkeusch zu werden«, sagte er traurig. Er warf Jane einen mitleidsvollen Blick zu. »Die Erbschaft gibt es gar nicht, nicht wahr? Auf deinem Konto war nicht mehr Geld, als meine Töchter an einem einzigen Tag beim Einkaufen ausgeben können. Glaubst du vielleicht, es würde dich jetzt noch irgendjemand nehmen? Eine verarmte Lady, die nicht einmal mehr Jungfrau ist? Gütiger Gott, Mädchen! Sei nicht so naiv. Glaubst du etwa, dieser Kerl interessiert sich ernsthaft für dich?«
    Jane hielt den Blick fest auf ihren Onkel gerichtet. »Er liebt mich. Geben Sie sich keine Mühe, mich davon abbringen zu wollen. Wenn er das nicht geschafft hat, dann haben Sie verdammt noch mal keine Chance!«
    Maywell schüttelte missbilligend den Kopf. »Diese Ausdrucksweise! Na ja. Wahrscheinlich kannst du nichts dafür. Ich habe gehört, dass die Verrückten keine Kontrolle über ihre Sprache haben. Du entgleitest uns schon seit einer Weile, nicht wahr, meine Liebe? Diese Neigung zu unzüchtigem Verhalten … und dann bist du auch noch von deinem Zuhause und deinen Lieben davongelaufen …«
    Jane zuckte zurück. »Sie haben uns zusammengebracht, erinnern Sie sich?«

    Maywell schüttelte den Kopf. »Eine wahre Dame hätte ihre Tugend nicht in weniger als einer Woche aufgegeben. Du bist wirklich ein dreistes kleines Ding.« Er gab seinen Männern ein Zeichen, Janes Hände hinter ihrem Körper zu fesseln. »Für dich heißt es also: Zurück nach Bedlam, Jane. Ich habe sie dort wissen lassen, dass sie keine erneute Flucht zulassen dürfen. Mir wurde mitgeteilt, dass sie die Möglichkeit haben, ihre aufsässigeren Patienten anzuketten. Ach ja, du kannst dich übrigens bei Damont hier für Bedlam bedanken – es war ursprünglich seine Idee.«
    Jane blinzelte. Die Zornesröte wich ihr so schnell aus dem Gesicht und machte einer tödlichen Blässe Platz, dass es Ethan beim Zusehen wehtat. Sie schaute ihn an, endlich, starrte ihm ins Gesicht, als sei er ein Fremder – als wäre er von ihrer auf die andere Seite gewechselt und blicke ihr über diesen endlos breiten Abgrund entgegen.
    Er schloss die Augen. »Maywell, Sie widerlicher Bastard!«
    Maywell seufzte. »Genau wie Sie, Damont. Vom gleichen Holz geschnitzt, erinnern Sie sich?«
    Ethan legte den Kopf schief und warf Maywell einen hasserfüllten Blick zu. »Daran sollten Sie sich immer erinnern, Mylord.«
    Maywell erstarrte, dann gestikulierte er wild. Seine Handlanger stießen Ethan und Jane aus dem Schlafzimmer und aus dem leeren Haus.
     
    Der Hyde Park war absolut still. Nur der Nebel tropfte von den Bäumen. Die Räder der Kutsche knirschten auf dem Kies, und das Geschirr der Pferde klirrte laut in der Stille. Weit und breit war niemand. Jane sah sich gezwungen, ihren Plan, um Hilfe zu rufen, aufzugeben.

    Sie saß in ihrer Ecke der

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