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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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die Kiste hüpfte mehr oder weniger auf seiner Ladefläche. Jeder Schlag war eine neue Strafe für alte Prellungen. Jane meinte, sie müsste sich übergeben. Nur eiserner Wille und der Gedanke an die zusätzliche Ekelhaftigkeit ihres Gefängnisses verschlossen ihren Mund.
    Ihr Atem ging schwerer als zuvor, während Panik an ihrer Selbstkontrolle nagte. Keuchend stieß sie mit dem Handrücken gegen den Deckel der Kiste. »Raus!«, mehr brachte sie nicht über die Lippen. »Raus!«
    Die Fahrt nahm kein Ende. Jane weinte Tränen hilflosen Schmerzes und panischer Angst, als die Luft um sie herum immer dicker wurde und ihr ganzer Körper vor Schmerzen schreien wollte.
    Der kleine Mann hatte sie also doch verraten. Sie würde Ethan nicht sehen. Sie würde niemals aus dieser Kiste herauskommen. Sie hatte sehr große Angst, dass sie bald sterben würde.
    Ethan. Die Finsternis drohte ihr jeden anderen Gedanken zu rauben als diesen einen. Sie wollte leben, sie wollte bei Ethan sein und dunkeläugige Kinder haben und sie gnadenlos verwöhnen …
    Bewusstlosigkeit erbarmte sich ihrer, als die Dunkelheit ihr die Sinne raubte.
     
    Augusta baumelte von Ethans Händen, ihre Füße traten wild in die Luft. »Ich habe meine Meinung geändert«, zischte sie Ethan an. »Ich will zurück!«
    Ethan blickte kalt auf Janes Kusine hinab. »Entweder gehen Sie langsam runter oder schnell. Mir ist das egal.«
    »Augusta!« Serenas Zischen kam von unten, wo sie mit ihren
übrigen Schwestern im Schatten wartete. »Augusta, jetzt halt die Klappe, und komm runter, oder ich erzähl Mama, dass du es warst, die ihre beste Haube ausgeliehen und kaputt gemacht hat!«
    Die Tatsache, dass eine so triviale Drohung wirkte, hätte Ethan zu jedem anderen Zeitpunkt zutiefst erstaunt, aber jetzt wollte er nur Janes geliebte Kusinen in Sicherheit wissen, damit er Janes Aufenthaltsort aus ihrem verräterischen Onkel prügeln konnte, bevor der Mann wegen Hochverrats aufgeknüpft wurde.
    Er verspürte nicht den geringsten Anflug eines schlechten Gewissens, dass es ihm und Serena gelungen war, die anderen Mädchen davon zu überzeugen, dass er noch für ihren Vater arbeitete. Es war genau so, wie Jane es gesagt hatte: Maywell hatte seine Wahl getroffen. Er konnte nicht mehr tun, als die Mädchen vor körperlichem Schaden zu schützen. Ihre Reputation hatten sie verloren, als Maywell sich für die andere Seite entschieden hatte.
    Schließlich schlang Augusta die Beine um die Säule und rutschte hinunter in Kurts wartende Arme. Ein Blick in das Gesicht des Riesen ließ sie verstummen. Als sie am Boden angekommen war, rannte sie ängstlich zu ihren Schwestern und ließ sich umarmen. Stubbs scheuchte die Mädchen ein Stück die Straße hinunter, wobei ihre Umhängetücher und Morgenröcke flatterten. Sie sahen ein wenig aus wie Gänse, die vor dem Gänsejungen Reißaus nahmen.
    Ethan machte sich schnell wieder auf dem Sims zurück ins Zimmer – der Weg war durch ständige Wiederholungen bereits langweilig geworden. Im Haus nahm er seine Position ein: Mit gehobener Pistole stellte er sich an die Tür und lauschte.

    Er wusste, dass ein Stockwerk unter ihm die Liars durch jede Tür und jedes Fenster hereinkamen, das ihrer Handwerkskunst nachgab.
    Kurts Männer würden sich auf den Weg zu den Dienstbotenquartieren auf dem Dachboden machen, um die gefährlichsten der kräftigen Männer außer Gefecht zu setzen. Collis würde sich dem Keller widmen und alle Wachposten oder früh aufstehenden Diener ausschalten, die Seiner Lordschaft zu Hilfe eilen könnten.
    Wohin Dalton gehen würde, war Ethan egal. Er selbst hatte nur ein Ziel: Maywells Arbeitszimmer, wo – wenn er sich auf seinen Instinkt noch verlassen konnte – Maywell auf ihn wartete.
    Er ließ sich nicht von den Geräuschen, die durchs Haus hallten, beeinflussen und bahnte sich einen Weg die Treppe hinunter ins Hauptgeschoss. Er überraschte einen aufgebrachten Diener, der halb in seine Uniform gekleidet und halb in seiner Nachtwäsche herumrannte. Als er Ethan erblickte, riss er in Panik seine Pistole hoch.
    Ethan machte sich nicht die Mühe, stehen zu bleiben und irgendetwas erklären zu wollen. Er legte an, schoss dem anderen Mann in den Unterschenkel und rannte weiter.
    Dalton gesellte sich zu ihm. Offenbar hatte er dasselbe Ziel. »Guter Schuss«, sagte der Kopf der Liars , während sie um eine Ecke eilten. »Ich dachte, Sie wüssten nicht, wie man mit einer Pistole umgeht.«
    »Ich habe gesagt, dass ich

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