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Die Schoene und der Prinz

Die Schoene und der Prinz

Titel: Die Schoene und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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wirkte.
    „Forella“, wandte sich die Marquise an ihre Nichte, „das ist Graf Sherburn, der die besten Rennpferde in England besitzt und als einer der besten Reiter gilt.“
    Wie sie das sagte, klang es beinahe wie eine Beleidigung, und der Graf, der die Ironie ihrer Worte spürte, verbeugte sich nur stumm vor dem jungen Mädchen und gesellte sich zu Lady Esme, die sich am anderen Ende des Raumes befand.
    Die Art, wie sie ihm die Hand reichte, der Ausdruck ihrer Augen, als sie zu ihm aufblickte, verriet der Marquise nur allzu deutlich, was sie längst geahnt hatte.
    Mit Mordgedanken im Herzen wandte sie sich ab und begrüßte den nächstbesten Gast übertrieben liebenswürdig.
    Forella fragte sich, weshalb ihre Tante so wütend war. Im Verlauf des abenteuerlichen Lebens, das sie an der Seite ihres Vaters geführt hatte, hatte sie gelernt, Menschen nicht nach dem zu beurteilen, was sie sagten oder wie sie aussahen, sondern welche Ausstrahlung sie hatten.
    Ihr war gleich nach ihrer Ankunft vor einer Woche in Park Lane bewußt geworden, daß ihre Tante alles andere als erfreut war, sie bei sich aufnehmen zu müssen. Mit jeder Faser ihres Körpers widerstrebte es der Marquise, ihr Unterschlupf zu gewähren.
    Forella konnte sich vorstellen, welche Auseinandersetzungen es zwischen ihrem Onkel und der Marquise gegeben hatte, bis er sich durchgesetzt hatte.
    Von dem Augenblick an, als sie aus Italien in England eingetroffen war, nachdem ihr Vater einer Typhus-Epidemie in Neapel zum Opfer gefallen war, hatte sie gespürt, daß sie ihrer Tante höchst lästig war.
    „Soll das heißen, George“, hatte die Marquise fassungslos gefragt, „daß das Kind deines Bruders, den ich nur flüchtig kennengelernt habe, für immer bei uns wohnen, daß ich sie als Debütantin bei Hofe vorstellen soll?“
    „Uns bleibt gar nichts anderes übrig, Kathie“, hatte der Marquis scharf erwidert. „Da Peter tot ist, bin ich der Vormund des Mädchens. Sie ist fast neunzehn und hätte schon vor einem Jahr in die Gesellschaft eingeführt werden müssen.“
    „Das war bei dem wilden Herumtreiberleben, das sie mit ihrem exzentrischen Vater geführt hat, wohl nicht gut möglich!“ hatte die Marquise höhnisch entgegnet.
    „Dessen bin ich mir bewußt“, sagte der Marquis. „Wenn Peter dieses Leben gefallen hat, steht es uns nicht zu, ihn noch nach seinem Tod zu kritisieren, sondern es ist unsere Pflicht, uns seiner Tochter anzunehmen.“
    „Sie muß doch noch andere Verwandte haben, die sicher entzückt wären, sich um sie zu kümmern, wenn du sie angemessen dafür bezahlst.“
    „Sie bekleiden keine so hohe gesellschaftliche Stellung wie wir“, erwiderte der Marquis. „Ich fühle mich bis zu ihrer Vermählung für sie verantwortlich.“
    Sie schwiegen eine Weile, dann rief die Marquise gereizt aus: „Mit anderen Worten, ich soll jemand für sie suchen, der sie heiratet!“
    „Warum nicht?“ fragte der Marquis spöttisch. „Du kennst doch genügend heiratsfähige Einfaltspinsel, die ständig bei uns herumhängen, meinen Wein trinken und meine Gastfreundschaft mißbrauchen. Einer von ihnen wird sich schon bereitfinden, meine Nichte zu heiraten.“
    „Ohne Mitgift?“ fragte die Marquise spöttisch. „Außerdem dürfte sie bei dem Leben, das sie mit deinem Bruder geführt hat, keinerlei Manieren gelernt haben.“
    „Sie ist ein ausnehmend hübsches Mädchen“, erwiderte der Marquis, „und dir wird es sicher gelingen, ihr ein wenig Schliff beizubringen und sie zu lehren, wie sie sich entsprechend benehmen muß.“
    Seine Frau schwieg verstockt, und nach einer Weile sagte er in versöhnlichem Ton: „Hab doch ein Einsehen, Kathie. Wir können das Mädchen doch nicht in den Slums von Neapel verkommen lassen, wo außer Peters Diener niemand ist, der sich um sie kümmern würde.“
    „Du willst ihn doch nicht etwa auch herholen?“ fragte die Marquise.
    „Nein, ich werde ihm eine angemessene Pension zahlen“, erwiderte der Marquis. „Er ist ein braver Mann und hat sich ein Häuschen auf dem Lande redlich verdient.“
    Wieder trat Stille ein, dann wollte die Marquise wissen: „Und was wird aus dem Mädchen?“
    „Sie wird in drei Wochen hier eintreffen. Ich habe eine Nonne und einen Reisebegleiter engagiert, die sie durch Frankreich geleiten werden. Man muß ihr Zeit lassen, um über den Tod ihres Vaters hinwegzukommen.“
    Als die Rede auf den Toten kam, witterte die Marquise Morgenluft.
    „Wenn Forella in Trauer ist, kann sie

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