Die Schoene und der Prinz
sobald wir verheiratet sind.“
„Ver … heiratet?“ Forella glaubte, sich verhört zu haben.
„Sicher wird es nicht eine so prunkvolle Hochzeit werden, wie du sie dir vielleicht erträumt hast, mit Brautjungfern und großem Empfang und so“, sagte der Prinz. „Da wir es geheimhalten und in aller Stille abwickeln müssen, habe ich Vorbereitungen getroffen, die Trauung morgen früh in der kleinen Dorfkirche hier vollziehen zu lassen und dann mit dir meine Yacht in Southampton zu besteigen und die Flitterwochen zu verbringen.“
Forella schlug begeistert die Hände zusammen.
„Ich … ich kann immer noch nicht glauben, was du sagst.“
„Natürlich nur“, sagte der Prinz, „wenn du mich heiraten willst.“
Er hielt einen Augenblick inne, um dann fortzufahren:
„Ich glaube, mein Liebling, wir wissen beide, daß eine höhere Macht uns zusammengeführt hat und daß wir ohne einander nicht mehr leben können.“
„Das ist wahr, aber ich habe trotzdem nicht im Traum daran gedacht, daß du mich heiraten willst.“
„Mein Leben lang habe ich nach dir gesucht“, sagte der Prinz, „und jetzt, nachdem ich dich endlich gefunden habe, werde ich dich nie mehr loslassen.“
„Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, das von dir zu hören. Bist du ganz sicher, daß ich die richtige Frau für dich bin und dich nicht enttäuschen werde?“
Das herzliche Lachen des Prinzen verriet, wie glücklich er war.
„Ich bin ganz sicher“, erwiderte er. „Und ich werde dir ein Leben lang beweisen, daß du meine ganz große, einzige Liebe bist, die Frau, die nur für mich geschaffen wurde und die ich nie … nie verlieren möchte.“
Seine Worte bewegten sie zutiefst. Dann legte er die Arme um sie und zog sie an sich. Lange blickte er in ihr Gesicht.
„Wie kann ein Mensch nur so vollkommen, so anmutig sein“, murmelte er. „Selbst wenn ich dich berühre, kann ich kaum glauben, daß du kein Traumwesen bist.“
Er wartete ihre Antwort nicht ab. Seine Lippen suchten ihren Mund, und sein Kuß war das, wonach sie sich insgeheim gesehnt hatte, seit sie wußte, daß sie ihn liebte.
Zunächst war die Berührung seines Mundes sehr zart, doch als er spürte, wie ihr Körper mit dem seinen zu verschmelzen schien und ihre Lippen seinen Druck erwiderten, wurde sein Kuß fordernder, leidenschaftlicher, besitzergreifender.
Er preßte sie noch immer fest an sich, daß sie glaubte, ihr ganzer Körper stünde in Flammen. Heißes Verlangen stieg in ihrer Brust auf und teilte sich ihren Lippen mit.
Sie fühlte sich wie in Ekstase versetzt, der Wirklichkeit entrückt.
Er küßte sie wieder und wieder, bis sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an ihn und seine erregende Nähe.
Sie schwebte wie auf Wolken und stieg in himmlische Sphären auf, den Göttern gleich, dem vollkommenen Glück entgegen.
Als der Prinz sie schließlich freigab, hörte Forella sich flüstern:
„Ich … liebe dich! Ich liebe Dich! Ist das alles wirklich geschehen? Mir ist, als träumte ich!“
„Dann träume ich auch“, sagte der Prinz. „Unsere Träume sind Wahrheit geworden, geliebtes Mädchen. Ich habe dich gefunden, als ich dich schon zu verlieren glaubte, denn ich war nicht frei und konnte dich nicht bitten, meine Frau zu werden. Ich hatte schreckliche Angst, dich zu verlieren.“
Sie spürte, wie sehr ihn diese Angst gequält hatte. Sie hatte ähnlich empfunden, als sie an all die schönen, begehrenswerten Frauen in seinem Leben denken mußte und daran, daß sie ihm vielleicht nichts bedeutete und er sie vergessen würde.
Jetzt wußte sie, daß ihre Liebe etwas Einmaliges, Unvergleichliches war, und daß sie, wie der Prinz es ausgedrückt hatte, eins waren.
Er blickte ihr in die Augen und sagte, als könnte er ihre Gedanken lesen:
„Mein Liebling, meine Braut, mein Herz, meine Seele und außerdem mit Abstand die beste Reiterin, die mir je begegnet ist!“
Der Zusatz kam so unerwartet, daß Forella leise kicherte.
„Bin ich wirklich eine so gute Reiterin?“ wollte sie wissen.
„Das weißt du doch selbst“, erwiderte er. „Und wir werden zusammen ausreiten auf den besten Pferden der Welt, den feurigsten und wildesten.“
Forella holte tief Luft, dann sagte sie:
„Das klingt alles wundervoll, aber weißt du, das einzige, was wirklich zählt, ist, daß du bei mir bist. Ich wollte nicht nach Ungarn, weil ich mich hätte von dir trennen müssen.“
„Das wird in Zukunft nie mehr passieren“, versprach der Prinz. „Mein
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