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Die schönsten Dinge

Die schönsten Dinge

Titel: Die schönsten Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Jordan
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lässt ihn sperren. Ist bestimmt Zeitverschwendung, ihn einzureichen.«
    Â»Della«, sagt Sam laut. Zu spät sieht er sich um, ob ihn jemand hören kann. »Wird er den Scheck sperren? Du hast diese Sache durchgezogen, du musst ihn doch einschätzen können. Wird er den Scheck sperren?«
    Â»Nein«, sage ich schließlich. »Ich glaube nicht.«
    Â»Dann reich ihn einfach ein. Schick ihn als Eilbrief. Oder bring ihn selbst zur Bank und lass ihn sofort gutschreiben. Im schlimmsten Fall nehmen sie den Scheck nicht an. Aber reich ihn auf jeden Fall ein, Della. Wir brauchen das Geld.«
    Ich sage nichts. Ich kann nicht. Mein Kopf sagt mir, dass Sam recht hat. Es gibt keinen logischen Grund, den Scheck nicht einzureichen. Trotzdem antworte ich immer noch nicht.
    Â»Es besteht kein Risiko, und vielleicht braucht Metcalf eine Weile. Und vielleicht, Della«, sagt Sam, »vielleicht hat Metcalf ja seine Gründe, ihn nicht sperren zu lassen.«
    Mit einer Viertelmillion Dollar könnten wir die Summe begleichen, die Dad auf das Haus aufgenommen hat. Dann könnten wir weiter zusammen hier leben. Das Geld könnte ihm zu einer neuen Identität verhelfen, wenn er aus dem Gefängnis kommt.
    Â»Nein«, sage ich.
    Beau tritt gegen die Mauer. Sam fährt sich mit einer Hand durchs Haar.
    Â»Della«, sagt er. »Du kennst dich mit Banken gut genug aus, um zu wissen, dass es nicht riskant ist. Du gehst zur Bank, gibst den Scheck ab und gehst wieder. Deine Identität ist wasserdicht. Gib ihn einfach ab.«
    Â»Das kann ich nicht«, sage ich.
    Sam wird kalkweiß, er presst die Lippen aufeinander und kneift die Augen zusammen. Die zuckenden Muskeln an seinem Hals zeigen mir, wie sehr er sich bemüht, ruhig zu bleiben. »Della, ich bitte dich. Das Geld gehört nicht nur dir. Wir haben alle mitgearbeitet. Sei doch nicht dumm. Denk nicht nur an dich. Wir können nur gewinnen, und du hast nichts zu verlieren. Reich einfach den Scheck ein. Es kann doch nicht schaden.«
    Ich schüttle den Kopf. Sam irrt sich. Dieses Mal habe ich das Gefühl, dass ich sehr viel zu verlieren habe. Und dass es mir sehr wohl schaden kann.

D as schmale Bett ist hart wie Stein. Aber vielleicht sind auch nur meine Schultern heute verspannter als sonst. In den letzten Wochen sind meine Arme kräftig und braun geworden. Meine Hände sind nicht mehr gepflegt und zart. Sie haben Schwielen, der Lack splittert von den Nägeln.
    Wochenlang habe ich weder ein Geschäft noch ein Restaurant betreten. Ich habe keinen Computer benutzt und keine Zeitung gelesen. Dafür wird meine Arbeit nie langweilig: Manchmal pflücke ich Obst, aber oft kümmere ich mich auch um die Hühner. Die Hofhunde müssen gefüttert und ihre Näpfe gereinigt werden. Die Jervises schicken mich nicht weit auf der Farm herum. Ich bin noch nicht abgehärtet genug oder wohl eher nicht vertrauenswürdig genug. Stattdessen jäte ich im Gemüsebeet Unkraut und hülse für die Köchin, Erbsen aus. Wenn es regnet, bleibe ich im Haus und schrubbe Töpfe oder koche Obst ein. Im Moment teile ich mir das Schlafhaus nur mit zwei anderen Frauen. Beide kommen aus einer ländlichen Gegend von Queensland, wollen sich bald in das Stadtleben stürzen und sind noch keine zwanzig. Für sie ist das ein Abenteuer. Mit mir reden sie nicht.
    In der ersten Woche meines Exils konnte ich kaum mehr tun als auf diesem Bett liegen. Die Jervises haben sicher gedacht, ich würde sterben. In meinem Kopf hat es gehämmert. Ich habe zitternd und schwitzend unter den dünnen Decken gelegen. Licht konnte ich nicht ertragen. Ich habe mit dem Kopf direkt auf der Matratze gelegen und mir das Kissen über die Augen gedrückt. Jede Sekunde ohne ihn hat geschmerzt. Ich bekam keinen Bissen herunter, schon gar nicht von dem Toast und den Eiern, die sie mir widerwillig vor die Tür gestellt haben. Ich weiß schon, dass sie mich nur gefüttert haben, um sich das einzig Schlimmere als meine Anwesenheit auf ihrer Farm zu ersparen: meine Leiche wegschaffen zu müssen.
    Aber nach einiger Zeit hätte jemand, der mich nicht kennt, wohl den Eindruck gewonnen, ich hätte mich erholt, und jetzt habe ich mich den anderen angepasst. Wir stehen um fünf auf, um mit der Arbeit anzufangen, zwei, drei Stunden vor dem Frühstück. Es ist anstrengend. Um drei, vier Uhr ist der Tag vorbei. Sonntags fahren die anderen in die

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