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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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eine Eilverbindung nach außerhalb. Die Rufnummer ist 090.909-73.785-213 18!“
    Die Frau begann automatisch den Code einzutippen, dann zögerte sie.
    „Dreimal 09, das ist ja eine außerplanetarische Nummer, Sir, das ist die Mondbasis.“
    „Das weiß ich.“
    „Es tut mir leid, aber dieser Kanal darf nur von Mitarbeitern benutzt werden, die mindestens Besoldungsstufe 5 innehaben. Haben Sie eine Ausnahmegenehmigung?“
    Auf einmal entlud sich die ganze Enttäuschung der letzten halben Stunde:
    „Jetzt hören Sie mal genau zu, meinetwegen nehmen Sie es auf Band auf: Es handelt sich um Dringlichkeitsstufe eins. Ich übernehme die volle Verantwortung. Es interessiert mich nicht, ob Sie eine Vollmacht vom Präsidenten, dem Papst oder vom Herrgott persönlich sehen wollen. GEBEN SIE MIR DEN VERFLUCHTEN KANAL!!“
     

3
     
    „… Proxima Centauri, das 4,3 Lichtjahre von uns entfernt liegt, hat mindestens drei Planeten von bemerkenswerter Größe. Der größte von ihnen hat eine Masse, die 0,0018 Sonnenmassen entspricht, und eine Umlaufzeit von 137 Jahren. Barnards Stern, der mit 6,0 Lichtjahren etwas weiter entfernt ist, hat mindestens drei Planetenbegleiter: B1, B2 und B3, mit Massen von 0,0011, 0,0008 und 0,0003. Die Umlaufzeiten betragen 26, 12 und 14,3 Jahre. Wir vermuten dort noch weitere Planeten. Die weiter entfernten Sterne Lalande 2115A, 61 Cygni und Krüger 60A – um nur drei zu nennen – verfügen ebenfalls über Planeten, die beobachtet wurden und deren Hauptmerkmale genau gemessen wurden. Es ist in der Tat so, dass in einem Radius von einigen Lichtjahren mehr als dreißig Planeten bekannt sind, die zu anderen Sternen als unserer Sonne gehören.“
    Professor Zimmermann beendete diesen letzten Punkt, wandte sich von dem dreidimensionalen Modell der näheren Galaxis ab und sah direkt in die Kamera. Der Kamerawagen rollte geräuschlos auf ihn zu, um eine Nahaufnahme dieses makellos gekleideten Mannes, dessen eckigem Wuchs ein silbergrauer Haarschopf eine gewisse Würde verlieh, zu präsentieren.
    „Bisher hat unsere Arbeit hier im Joliot-Curie-Observatorium auf der Rückseite des Mondes unser Wissen erheblich erweitert. Wir haben viel über die unserer Sonne benachbarten Planetensysteme erfahren. Wenn wir die gewonnenen Zahlen auf die gesamte Galaxis übertragen, dann können wir erwarten, dass es Milliarden von Planeten gibt. Wenn nur einer von tausend eine ähnliche Temperatur und Oberflächenstruktur wie die Erde aufweist, dann gibt es immer noch Millionen Welten, auf denen Leben entstanden sein kann. Außerdem habe ich bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass es sich bei der Entstehung von Leben nicht um einen ausgefallenen Zufall mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Milliarde handelt; die Experimente von Okoyaku und Skovensen haben gezeigt, dass man geradezu sicher sein kann, dass Lebensformen auftreten, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.“ Er trat beiseite, damit die Kamera das Modell nahe heranholen konnte, während er seine Schlusssätze sprach. „Ich möchte es Ihnen selbst überlassen, die Folgerungen aus dem Gesagten zu ziehen. In dieser Sendung haben wir Ihnen aufregende Dinge gezeigt, aber es kann gut sein, dass uns die wahrhaft erregenden Entdeckungen noch bevorstehen.“
    „Gut! Wir machen hier einen Schnitt.“ Die Stimme des Aufnahmeleiters drang aus der Finsternis hinter den Filmleuchten. „Das ist gut gelaufen. Wir machen eine kurze Pause. Aber haltet euch bereit für den ersten Teil von Folge fünf. Wir fangen in ein paar Minuten damit an. Harry und Mike, ihr bleibt hier. Ich muss einen Augenblick mit euch sprechen.“
    Die Scheinwerfer erloschen, und lebhaftes Stimmengewirr erscholl von überall her. Das ganze Zimmer war erfüllt vom hektischen Durcheinander der eifrigen Techniker. Zimmermann blinzelte. Seine Augen hatten Mühe, sich auf die normale Beleuchtung umzustellen, die ihm wie Dämmerlicht erschien. Mit einem Kopfnicken nahm er den Dank des Filmteams entgegen und entfernte sich von der Szene verwirrender Geschäftigkeit. Er trat an ein Sichtfenster der Kuppel, und während er seine Stirn leicht mit einem Taschentuch betupfte, blickte er hinaus über die raue, öde Landschaft der Mondoberfläche.
    Hinter dem Wirrwarr der technischen Geräte, die die Umgebung des Observatoriums prägten, schmorten die weichen, welligen Dünen aus aschgrauem Staub unter dem ungedämpften Anprall der Sonnenstrahlen. Hier und da unterbrach der tintenschwarze

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