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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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noch viel Bouillon getrunken in dieser Nacht. Am nächsten Morgen vor dem Frühstück hob Ottokar die Hand.
    „Mal alle herhören!“ rief er. „Ihr könnt ab jetzt die Kontrollen sehr gelassen hinnehmen. In ein paar Tagen passiert etwas, das die Horn bestimmt nicht so bald vergessen wird. Ihr werdet euren Spaß haben. Mehr verrate ich noch nicht. Niemand darf merken, dass ihr euch auf was freut, verstanden?“
    Ganz vorne stand der kleine Eberhard. Er nickte. „Klarer Fall. Immer schön muffiger Ritter bleiben!“
     
     
     

Zahnbürste vergessen
     
    Ottokar hatte den Rex verständigt, Stephan Doktor Waldmann. Nach dem Mittagessen holten sie ihre Räder und meldeten sich ordnungsgemäß bei Gießkanne ab.
    „Zum Haarschneiden nach Wampoldsreute.“

    Eine Viertelstunde später fuhr Doktor Waldmann. Der Rex brachte ihn zum Wagen. Beide waren in allerbester Stimmung. Als der Motor schon lief, kam Sonja aus dem Schloss und wollte mitfahren. Doch ihr Vater schüttelte den Kopf.
    „Ein andermal!“ sagte er zu ihr. „Ich muss etwas erledigen. Dabei kann ich keine neugierige Lehrerin brauchen.“
    Sonja wunderte sich; der Rex zog die Schultern hoch und tat, als wisse er von nichts. Da bog, wie es der Zufall wollte, der Sportwagen von Doktor Schüler um die Ecke, rollte auf Sonja zu und hielt. Hinter dem Lenkrad saß Schießbude.
    „Ich bringe den Wagen meines Kollegen zum Tanken und Abschmieren. Wenn Sie mich begleiten wollen, Fräulein Waldmann...?“
    Sonja stieg ein. Der Rex machte ein langes Gesicht.
    In Wampoldsreute betraten Stephan und Ottokar den Salon von Friseurmeister Bächle.
    „Guten Tag. Bitte zweimal Blitzhaarschnitt, Herr Bächle!“ sagte Stephan. „Man muss nur sehen, dass wir bei Ihnen waren!“
    Meister Bächle entsprach seinem Wunsch, fuhr mit der Maschine wie mit einer Heckenschere durch die Nackenhaare, schnitt große Bögen um die eiskalten Ohren und einige Stufen in das Dickicht zwischen Stirn und Hinterkopf. Als die beiden das Geschäft verließen, fuhr Doktor Waldmann vor das Postamt gegenüber.
    „Da seid ihr ja schon! Dann kann’s also losgehen. Der Rex hat Rolle drüben angerufen...“ Er räusperte sich. „Ich meine natürlich, Direktor Meyer hat meinen Kollegen Türk auf der Burg angerufen und ihm gesagt, er solle mal bei Jean vorfühlen. Es muss ja alles glaubhaft klingen...“
    Ottokar machte vor Freude einen Luftsprung, mitten im Postamt. Und Stephan jubelte: „Der Rex ist Extraklasse!“
    Doktor Waldmann nannte dem Schalterbeamten eine Nummer und verschwand in einer der drei Telefonzellen. Plötzlich duckte sich Ottokar am Schreibpult in der Mitte der Schalterhalle.
    „Was ist denn?“ fragte Stephan und ging neben ihm in Hockestellung.
    „Schießbude mit Schülers Flitzer!“
    „Aha. Trainiert er schon?“ fragte Stephan und wollte sich aufrichten.
    Aber Ottokar hielt ihn zurück: „Sonja ist dabei!“ Geduckt schlichen sie zum Fenster. Tatsächlich! An der einzigen Tankstelle im Ort stand Schießbude, die Hände in die Hüften gestemmt; Sonja saß im Wagen und malte sich die Lippen. Doktor Waldmann trat aus der Telefonzelle. Stephan drehte sich um. „Vorsicht, Doktor! Sonja!“
    „Dieser Dickkopf!“ schimpfte der Doktor. „Hat sie’s wieder mal geschafft. Erst sollte ich sie mitnehmen, jetzt durfte er einspringen, der Glückliche...!“
    Die beiden verstanden seinen Unterton. Doktor Waldmann fuhr fort: „Es scheint zu klappen. Wir können das Telegramm aufgeben. Rolle hat... ich meine, Herr Türk hat mit Jean gesprochen: Der Graf erwartet seine Schwester noch vor Ostern.“
    Stephan strahlte. Plötzlich fiel ihm der Kinnladen herunter.
    „Das wird doch nichts. Wir wissen ja nicht, wie die sich anreden!“
    „Da hilft uns der Telegrammstil“, beschwichtigte ihn Doktor Waldmann, trat ans Schreibpult und verbreitete sich über die vielfältigen Möglichkeiten der deutschen Sprache, während Ottokar zum Schalterbeamten ging, ihm eine Nummer gab und sich verbinden ließ. Bei angelehnter Tür sprach er, so dass Stephan und der Doktor zuhören konnten.
    „Hallo, Onkel Eduard! Ich bin’s! — Nein, ich rufe aus der Schule an. — Nein, es ist nichts passiert. Ich hab eine Bitte: Könntest du ein Telegramm für mich aufgeben? — Nein, Onkel, das kann ich nicht. — Nein, Onkel. Wegen des Absenders. Da darf nicht Wampoldsreute draufstehen, verstehst du — Das soll ein Scherz werden, ein Streich. Da muss alles stimmen. Sonst klappt’s nicht. — Du kannst

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