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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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nachdrücklich ein paar Mal mit dem Fingerknöchel gegen die Stirn, als wolle er damit unterstreichen, dass die Maschinerie immer noch gut geölt und in guter Verfassung war.
    »Prima«, wiederholte Rooth. »Genau das hatten wir gehofft. Und was ist das dann für eine verdammte Nadel?«
    »Der Sukkulenten«, sagte Goscinski.
    »Sukku… ?«, wiederholte Rooth fragend.
    »Ha!«, rief Goscinski zufrieden aus, leerte seine Tasse mit einem Zug und drehte die Nadel herum. »Natürlich ist sie es. Ich habe das Geschäft sogar vermittelt, aber hergestellt wurde sie bei Glinders in Frigge. Sechsundfünfzig oder siebenundfünfzig, wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht. Zweitausend Nadeln, bar bezahlt bei Lieferung.«
    »Was sind die Sukkulenten für welche?«, wollte Jung bescheiden wissen.
    Goscinski schnaubte.
    »Weiß der Kuckuck. Irgend so ein Verein. An der Universität. Wahrscheinlich so was in Richtung Freimaurer, aber ich bin nicht näher darüber informiert, was die eigentlich so treiben.«
    »Eine Universitätsvereinigung?«, fragte Rooth.
    »Ja. Wurde von irgend so einem Dekan vom theologischen Institut bestellt, habe ich noch im Kopf. Einem Schwarzrock. Kann mich nicht mehr an seinen Namen erinnern, aber so war es jedenfalls. Warum sind Sie so daran interessiert?«
    Jung wechselte mit Rooth einen Blick. Eine der Katzen sprang auf den Tisch und tauchte die Nase in Goscinskis Kaffeetasse. Leckte sie sauber.
    »Das ist eine lange Geschichte«, meinte Rooth ausweichend. »Vielleicht können wir ja wieder von uns hören lassen, wenn Sie wissen möchten, wie es gelaufen ist… oder wenn wir noch weitere Informationen brauchen. Ich nehme an, dass wir das, was wir wissen wollen, über die Universität erfahren…über das Sekretariat wahrscheinlich?«
    »Doch, sicher«, nickte Goscinski. »Diese blöden Tintenkleckser. Aber sie kritzeln jedenfalls im Schweiße ihres Angesichts. Wie ist eigentlich das Wetter draußen?«
    »Grau und nass«, sagte Rooth. »Und windig. Wie üblich.«
    »Ich gehe erst wieder im April raus«, erklärte Goscinski und warf einen skeptischen Blick aus dem Fenster. »So um den Fünfzehnten oder so. Ist sonst noch was, weil Sie immer noch hier sitzen und brüten?«
    »Nein«, sagte Rooth. »Vielen Dank für die Hilfe. Die Sukkulenten, genau die haben wir gesucht.«
    »Na, dann ist es ja gut«, sagte Goscinski. »Dann macht euch mal davon, ich will meinen Mittagsschlaf halten.«
    Sie blieben noch eine Weile draußen auf der Wickerstraat stehen, bevor sie sich trennten.
    »Was hältst du davon?«, fragte Jung. »Die Sukkulenten? Was sind das für Gestalten?«
    »Ich halte noch gar nichts davon«, sagte Rooth. »Aber das war der ekligste Kaffee, den ich in meinem ganzen Leben getrunken habe, da bin ich mir ganz sicher… aber immerhin haben wir es an nur einem Nachmittag geschafft. Findest du nicht auch, dass wir damit einmal Ausschlafen morgen früh verdient haben?«
    »Aber absolut«, stimmte Jung zu. »Wie wär’s mit zehn Uhr morgen früh?«
    »Sagen wir halb elf«, sagte Rooth.

39
    Aber es dauerte dennoch bis Samstagvormittag, bis Hauptkommissar Reinhart endlich eine Audienz bei einem der Prorektoren der Maardamer Universität bekam. In der Zwischenzeit sammelte sich bei ihm eine gehörige Portion Wut an.
    »Was ist denn los mit dir?«, wollte Winnifred wissen, während sie im Bett saßen und frühstückten. »Du hast die ganze Nacht mit den Zähnen geknirscht.«
    »Diese verfluchten Schnösel«, erwiderte Reinhart. »Es gibt Leute in der Universitätsverwaltung, die sollten lieber eingesperrt sein, statt herumzulaufen, sich aufzuplustern und auch noch ein Gehalt zu kriegen.«
    Winnifred betrachtete ihn einige Sekunden lang mit einem Ausdruck sanfter Verwunderung.
    »Das weiß ich wohl«, sagte sie. »Ich arbeite auch in dieser Begabtenfabrik, hast du das vergessen? Das ist doch kein Grund, um mit den Zähnen zu knirschen.«
    »Das sind meine Zähne«, sagte Reinhart. »Mit denen knirsche ich, so viel ich will.«
    Er drehte den Kopf und schaute auf die Uhr. »Professor Kuurtens, sagt dir der Name was?«
    Winnifred überlegte.
    »Glaube ich nicht. Welche Fakultät?«
    »Staatswissenschaft, wenn ich es richtig verstanden habe. Absoluter Lahmarsch.«
    Winnifred schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrer Zeitung.
    »Sag wenigstens Joanna noch tschüs, bevor du gehst.«
    Reinhart blieb auf dem Weg zum Bad stehen.
    »Habe ich jemals vergessen, mich von meiner Tochter zu

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