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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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wahrscheinlichsten. Zwei von ihnen waren dunkel, zwei erleuchtet, eins warm, gelb, mit leicht gedämpftem Schein. Kein kaltes Fernsehlicht von blauflimmernden Krimiserien hier in diesem Viertel, oh nein. In dem Fenster rechts von den ausgewählten waren auch Lampen eingeschaltet, während die in der anderen Richtung bis hin zur Friedhofsecke alle dunkel waren.
    Die Unvollkommenheit und der Unsicherheitsfaktor dieser Beobachtungen und Überlegungen wurde ihr in dem Moment klar, als sie einsehen musste, dass das mit den erleuchteten und dunklen Fenstern in keinem Fall viel zu bedeuten hatte.
    Wenn Benjamin Kerran daheim war und lebte, dann wäre es ja nur ganz natürlich, dass er hier und da so spät abends eine Lampe eingeschaltet hatte.
    Aber wenn er daheim war und tot im Badezimmer lag, dann war es wohl genauso natürlich, dass er sich nicht hatte aufraffen und die Lampen hatte ausschalten können, die sie selbst vor neun Tagen angelassen hatte. Sie hatten zwar nur mit einer Kerze im Wohnzimmer gesessen, daran konnte sie sich erinnern, aber im Bad und im Flur war alles hell erleuchtet gewesen.
    Sie gratulierte sich selbst zu diesen brillanten Schlussfolgerungen. Schöpfte neuen Mut, überquerte die Straße und drückte die Klinke des Hausportals herunter.
    Es war offen. Sie zögerte einen kurzen Moment, dann schob sie es auf und trat auf den Hof. Blieb dort stehen und schaute sich um.
    Eine dunkelhaarige jüngere Frau kam mit einem Korb voller Wäsche auf sie zu. Aus einem offenen Fenster in der untersten Etage rechts von ihr roch es nach Essen. Die alte schmiedeeiserne Lampe in der Ecke am Fahrradständer brannte, ebenso wie die kleinen gelben Lampen über den verschiedenen Treppenhäusern. Die Frau verschwand in einem von ihnen, aber nicht in dem mit Benjamin Kerrans Tür. Monica sog durch die Nase tief die Luft ein und stellte fest, dass auf keinen Fall der bedrohliche Gestank verrottender Körper über dem Hof hing. Nur dieser Essensgeruch wie gesagt. Etwas mit Pilzen und Knoblauch, ziemlich intensiv, und sie merkte mit einem Mal, wie hungrig sie war. Hatte seit mehr als einer Woche keine feste Mahlzeit mehr zu sich genommen, da war das wohl kein Wunder. Ganz und gar nicht.
    Sie drehte den Kopf und ließ ihren Blick auch von diesem Aussichtspunkt aus über die Häuserfassaden schweifen, jetzt halt von der Hofseite her, kümmerte sich diesmal aber nicht um weitere Fensterspekulationen. Es schien, als ob hier und da Leute daheim waren, ungefähr in zwei Dritteln der Wohnungen, wenn sie es überschlagen sollte. Einige Fenster standen an so einem lauen Abend sogar offen, und warum auch nicht? Hier und da waren Fernseh- oder Radiogeräusche zu hören, manchmal auch Gesprächsfetzen, gedämpft durch die dicken Wände und die dichte Atmosphäre von… von zivilisierter Bürgerlichkeit. Sie spürte, dass der Gesamteindruck eindeutig von Geborgenheit geprägt war – ausschließender Geborgenheit – und dass sie einen Kloß im Hals bekam.
    Jetzt fang bloß nicht an zu heulen, dachte sie, und in dem Moment fiel ihr ein, dass sie sich nicht einmal an den Namen an der Tür erinnerte.
    Denn da hatte ja ein anderer gestanden. Nicht Kerran… sondern der Name eines Untermieters, der ausgezogen war und von dem sie nicht einen Buchstaben mehr erinnerte. Wie konnte sie diese Tatsache nur vergessen haben? Und das bis heute?
    Mit anderen Worten: War sie sich überhaupt sicher, die richtige Tür zu finden? Und wie war das mit den Türen hier unten auf dem Innenhof, die zu den verschiedenen Treppenhäusern hinaufführten? Die standen ja wohl so spät abends nicht offen, dass jeder Erstbeste sich Zutritt verschaffen konnte?
    Verflucht noch mal, dachte sie. Ich habe anscheinend vergessen, was für eine Idiotin ich bin. Was mache ich hier? Was war das für ein blödsinniger Impuls, der mich an den Tatort hat zurückgehen lassen? Jetzt stehe ich hier wie ein Schafskopf auf dem Hof und kann überhaupt nichts dazu beitragen, um Klarheit in das weitere Schicksal der Leiche zu bringen!
    Sie schüttelte über sich selbst den Kopf, ging zu der betreffenden Tür und drückte die Klinke – jedenfalls konnte sie sich noch an den Aufgang erinnern.
    Verschlossen. Genau wie jeder Mensch mit ein bisschen Verstand im Gehirn sich hätte denken können. Dann kann ich auch gleich aufgeben, dachte sie. Dann kann ich auch gleich nach Hause gehen und weiterhin an die Decke starren und auf den Zusammenbruch warten, auf die Sozialarbeiter und auf den

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