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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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vielleicht übernimmt Reinhart jetzt lieber?«
    Reinhart zog ein Papier aus einer roten Mappe.
    »Ja, sicher«, sagte er. »Natürlich ist das möglich. Vielleicht sogar wahrscheinlich. Am 15. Juni letzten Jahres wurde eine Frau mit Namen Kristine Kortsmaa in Wallburg ermordet. In ungefähr der gleichen Art erwürgt wie unsere beiden Opfer. Sie hat nach einem Abend in einer Musikkneipe einen Mann mit zu sich nach Hause genommen, und nach allem zu urteilen muss er es gewesen sein, der sie getötet hat. Ich bin den Fall mit Inspektor Baasteuwel durchgegangen, er hat damals die Ermittlungen geleitet, aber wir sind auch nicht weitergekommen als bis zu dem Schluss, dass… sollen wir sagen, vermutlich?… dass es sich vermutlich um den gleichen Täter handelt. Den gleichen schrecklichen Wahnsinnigen, von dem wir nicht mal den Dreck unterm Fingernagel kennen. Auch keinen Fingerabdruck übrigens.«
    »Ein diskreter Typ«, sagte Rooth.
    »Außerordentlich diskret«, bestätigte Reinhart. »Das Einzige, was wir über ihn haben zusammenkratzen können, ist, dass er ziemlich kräftige Hände haben muss, dass er wahrscheinlich so zwischen dreißig und fünfzig ist – sonst hätte Kristine Kortsmaa ihn nie aufgegabelt, meinen ihre Freunde – und dass er auf jeden Fall keine auffallenden physischen Merkmale hat, sonst hätten sich die Leute ja an ihn erinnern müssen. Schließlich hat er ja verflucht noch mal mit seinem Opfer in der Disco mindestens eine Stunde getanzt!«
    »Glück«, sagte Rooth. »Er muss ein Sauglück gehabt haben.«
    »Ganz bestimmt«, brummte Reinhart. »Übrigens kümmern wir uns einen Dreck um diesen Quatsch mit Täterprofil. Zumindest erst einmal. Derjenige, mit dem wir es hier zu tun haben, hat eine schwerwiegende Störung im sexuellen Bereich, das reicht fürs Erste als Erkenntnis. Er hatte keinen Geschlechtsverkehr mit seinen Opfern, weder bevor er sie getötet hat noch hinterher. Aber beide, die Kortsmaa und das Mädchen Kammerle, hatten keinen Slip… hm, ja, wenn also einer von euch so einen Kerl in eurem Bekanntenkreis hat, dann wäre ich dankbar für einen Tipp.«
    Keiner hatte einen Kommentar abzugeben, und Krause legte eine neue Folie auf. Zwei Namen und zwei Fragezeichen standen darauf.
    Benjamin Kerran?
    Henry Moll?
    »Jung, bitte«, sagte Reinhart. »Das ist dein Bereich.«
    Jung nickte und drehte sich so, dass er während der folgenden Erklärung Augenkontakt mit Inspektorin Sammelmerk hatte.
    »Ja, ich weiß nicht«, sagte er. »Es kann ja reiner Zufall sein, und auch wenn mehr als das dahinter steckt, so ist schwer zu sehen, welche Bedeutung es im größeren Zusammenhang haben könnte…«
    »Hübsche Einleitung«, sagte Rooth.
    »Pst«, sagte Reinhart.
    »Danke, Hauptkommissar«, sagte Jung. »Nun also, wir haben diesen Namen Benjamin Kerran gefunden, als wir die Mordwohnung durchsucht haben, Rooth und ich… es war der einzige von insgesamt sechsundvierzig Namen, den wir nicht identifizieren konnten, wenn man es mal so sagen will. Deshalb habe ich einfach mal im Internet gesucht und herausgefunden, dass dieser Kerran eine Figur in einem alten englischen Krimi ist. Der Autor heißt Henry Moll, und Kerran ist der Mörder in diesem Buch. Das Ganze ist ziemlich unbekannt, in den Dreißigern verfasst, aber ich habe ein Exemplar in der Universitätsbibliothek gefunden und den Roman gelesen. Nichts Besonderes, muss ich sagen, aber es war nicht schlecht, mal einen Kriminalroman während der Dienstzeit lesen zu dürfen.«
    Reinhart stopfte sich die Pfeife.
    »Daran zweifle ich nicht eine Sekunde«, sagte er. »Und welche Schlussfolgerungen hast du daraus gezogen?«
    »Gar keine, ehrlich gesagt«, antwortete Jung. »Dieser Kerran im Buch ist ein ungewöhnlich ekelhafter Typ. Er ist ein Würger, genau wie unser Täter also, aber es steckt kein sexuelles Motiv hinter seinen Taten. Eher ein religiöses. Er läuft in London herum und erwürgt ausgestoßene Frauen, meistens Prostituierte, man kann wohl sagen, er ist eine Art Variante von Jack the Ripper. Aber wie gesagt, es ist ein ziemlich schlechtes Buch. Und vollkommen unbekannt, ich habe mit ein paar Krimispezialisten geredet… mit Kevin A. Bluum unter anderem, aber keiner kannte das Buch. Und Henry Moll auch nicht.«
    »Wer zum Teufel hat es dann ins Netz gestellt?«, wollte Rooth wissen.
    »Der Verlag«, erklärte Jung. »Sie haben jeden einzelnen Namen aus jedem einzelnen Buch angegeben, das sie seit 1912 herausgegeben haben. Frag mich nicht,

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