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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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könnte ein Treffen interessant sein. Ich werde für den achten einen Tisch im Keefer’s bestellen. Wenn Du gegen acht Uhr auftauchst, lade ich dich zu einem Happen und einem Gespräch ein. Erkennungszeichen: roter Schlips und Eliots
The Waste Land
in gleicher Farbe.‹ Das ist alles. Was meinst du?«
    Die Freundin schaute nachdenklich drein und spielte mit der Cognacflasche.
    »Eliot?«, fragte sie. »Hast du Eliot gelesen?«
    Anna dachte nach.
    »Höchstens ein paar verstreute Gedichte im Gymnasium. Aber er hat eine schöne Handschrift, ich meine nicht T. S. Eliot. Sie gefällt mir… die Farbe der Karte ist auch nicht schlecht.«
    Ester schenkte ein und nickte ein paar Mal nachdenklich.
    »Du bist nüchtern und berechnend, schlimmer geht es nicht mehr«, sagte sie. »Aber ich muss dir im Prinzip zustimmen. Handschrift und Farbensinn sagen mehr aus als vieles andere. Wann ist der achte? Am nächsten Freitag?«
    Anna rechnete schnell nach.
    »Stimmt«, sagte sie. »Heißt das, dass wir eine Entscheidung getroffen haben?«
    »Das heißt es wohl«, lachte Ester. »Beim fünften Durchgang wurden gutgeheißen… ein Pilot und ein Mystiker. Prost und viel Jagdglück, meine Schöne.«
    »Prost«, erwiderte Anna Kristeva. »Ich muss zugeben, was das Vorspiel betrifft, sind wir einfach unübertroffen, du und ich.«
    »Wir sind insgesamt nicht zu übertreffen«, stellte Ester Peerenkaas fest. »Mögen die Götter uns auch dieses Mal beistehen.«
    »Natürlich werden sie das«, sagte Anna Kristeva.
    Und den plötzlichen Hauch von Angst, der ihr Bewusstsein durchwehte, spülte sie mit einem Schluck des unübertroffenen Renault fort.

25
    »Drei Wochen!«, sagte Reinhart. »Drei verfluchte Wochen, seit wir das Mädchen da draußen am Strand gefunden haben! Und wir haben nicht das Geringste zu Wege gebracht, begreift ihr das? Das ist ein Skandal!«
    Er beugte sich über den Tisch vor und starrte die anderen an, einen nach dem anderen, aber niemand schien etwas zu seiner Verteidigung vorbringen zu können. Moreno gab der Frau, die ihr schräg gegenüber saß, mit einem kurzen Augenaufschlag ein Zeichen.
    »Ach ja«, sagte Reinhart und machte eine wegwischende Bewegung mit der Hand. »Du hast wohl noch nicht die ganze Braintrust-Riege kennen gelernt… Darf ich euch also Inspektorin Sammelmerk vorstellen. Sie kommt aus Saaren und füllt die Lücke, die Kommissar deBries hinterließ, ja… also. Ist auch höchste Zeit, schließlich ist schon mehr als ein Jahr vergangen… wie dem auch sei, von links nach rechts: Krause, Moreno, Jung, Rooth, Münster und meine Wenigkeit, Hauptkommissar Reinhart… irgendwelche Fragen?«
    Niemand hatte eine Frage. Jung schnäuzte sich in ein Papiertaschentuch.
    »Willkommen«, sagte Rooth. »Aber wir haben uns ja gestern schon gesehen.«
    Jung, Münster und Moreno stimmten in den Willkommensgruß ein, indem sie zustimmend nickten. Krause stand auf und schüttelte die Hand, und Inspektorin Sammelmerk selbst versuchte, nicht so peinlich berührt auszusehen. Sie war eine ziemlich große und kräftig gebaute Frau in den Vierzigern und hatte aus persönlichen Gründen ihre Versetzung aus Saaren beantragt. Es war ihr zweiter Tag bei der Maardamer Kripo, dieser Dienstag, und es gab natürlich keinen Grund für sie, auf irgendeine Weise besonders hervorzustechen.
    »Danke«, sagte sie für alle Fälle. »Eigentlich ist es nicht so schwer, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, mit euch auch nicht. Vielen Dank, und macht bitte weiter.«
    »Ausgezeichnet«, stellte Reinhart fest. »Nein, wir haben sicher so unsere Macken, aber die meisten von uns tragen doch ziemlich menschliche Züge. Wenn du Lust hast, die Truppe zu beeindrucken und einen guten Eindruck zu machen, so haben wir da einen maßgeschneiderten Fall für dich. Den Fall Kammerle-Gassel, so müssen wir ihn wohl in Ermangelung einer besseren Bezeichnung nennen. Ich habe mir gedacht, Inspektor Krause könnte das Ergebnis der Ermittlungen kurz zusammenfassen… Er hat das jüngste und am wenigsten verdorbene Gehirn, das uns zur Verfügung steht. Und, wie gesagt, es ist in den letzten Wochen nicht besonders gut vorangegangen. Hrrm.«
    Krause wechselte zur Stirnseite des Tisches und schaltete den Overheadprojektor ein.
    »Jaha«, sagte er. »Vielen Dank für das Vertrauen. Ich habe eine kleine Zusammenfassung der ganzen Geschichte gemacht, ich dachte, ich stelle das mal vor, und anschließend können wir diskutieren, wie wir weiterkommen

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