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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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geplant ist, und ich habe beschlossen, liberal zu sein und alle Bedenken fallen zu lassen. Ich möchte nur, dass ihr darüber Bescheid wisst, es werden danach sicher in diesem Zusammenhang so einige Tipps eintrudeln.«
    »Ihr wollt doch wohl nicht das Phantombild aus Wallburg verwenden?«, wollte Moreno wissen. »Das könnte sonst Probleme geben.«
    »Das habe ich abgewendet«, beruhigte Reinhart sie. »Nein, es wird sich in erster Linie um eine neutrale Sprecherstimme handeln, um Bilder von den Fundorten mit pädagogischen Kreuzen und einer Unmenge an Spekulationen. Sowie einer netten kleinen Einblendung in Blutrot: ›Wann schlägt der Maardamer Würger wieder zu?‹ Ich habe natürlich versucht, auch das abzuschmettern, aber Hiller gefällt es. Das bringt der Polizei mehr Geld, wenn der eine oder andere verrückte Mörder frei herumläuft, behauptet er…«
    »Ausgezeichnet«, sagte Rooth. »So spricht der Stratege.«
    »Ja«, sagte Reinhart. »Andererseits will er aber in der Sendung versprechen, dass wir ihn innerhalb eines Monats haben.«
    »Gut«, sagte Münster. »Dann wird er ja vielleicht auch seinen Anzug ausziehen und die Ärmel hochkrempeln. Übrigens, hat denn der Hauptkommissar auch etwas Hübsches anzuziehen? Vielleicht eine Uniform?«
    »Aus der bin ich vor zwanzig Jahren herausgewachsen«, gab Reinhart mit einem weiteren Seufzer zu. »Ich habe gedacht, mit Arbeitskleidung und meinem üblichen zurückhaltenden Charme aufzutreten. Nun gut, wollen wir das hier jetzt auflösen, oder gibt es noch jemanden, der etwas Vernünftiges zu sagen hat?«
    Das hatte niemand. Und auch nichts Unvernünftiges.
    Moreno schob die Tür zu Irene Sammelmerks Zimmer auf.
    »Hallo. Darf ich reinkommen?«
    »Ja, natürlich«, lächelte Sammelmerk. »Ich habe geradezu gehofft, dass du vorbeischauen wirst.«
    Moreno trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Ja?«, wunderte sie sich. »Und warum?«
    »Was denkst du wohl?«, meinte Irene Sammelmerk und betrachtete sie mit einem leicht prüfenden Blick. »Wie viele Frauen gibt es hier im Haus?«
    »Nicht besonders viele«, sagte Moreno. »Aber jetzt sind wir jedenfalls zwei auf diesem Stockwerk. Das freut mich, ich hoffe, du wirst dich hier wohl fühlen.«
    Irene Sammelmerk breitete die Arme zu den Bücherstapeln und noch nicht ausgepackten Kartons hin aus, die an der Wand gestapelt standen.
    »Das werde ich ganz bestimmt«, sagte sie. »Wenn ich hier nur erst etwas Ordnung geschaffen habe. Aber ich habe ja heute Zeit, es mir etwas wohnlich zu machen. Das ist ein gutes Team hier, oder?«
    Moreno setzte sich aufs Fensterbrett und dachte nach.
    »Doch, ja«, sagte sie. »Ich denke schon. Ich habe so gut wie nie mit anderen gearbeitet, deshalb steht mir darüber eigentlich kein Urteil zu. Warum hast du dich auf die Stelle hier beworben?«
    Irene Sammelmerk zuckte mit den Schultern.
    »Es sind keine dramatischen Gründe, tut mir Leid«, sagte sie. »Falls du das gehofft hast. Mein Mann hat einen Job hier in der Stadt gekriegt, ganz einfach. Als Computerfreak bei Dixnerland. Wir haben jetzt sechs Monate getrennt gelebt, da wird es schön werden, wieder ein Familienleben zu haben.«
    Moreno nickte.
    »Kinder?«
    »Drei«, sagte Irene Sammelmerk. »Sechs, neun und zwölf Jahre alt. Regelmäßig wie die Orgelpfeifen. Und wie ist es mit dir?«
    »Noch nicht«, sagte Moreno und warf einen Blick aus dem Fenster auf das graue Wetter. »Aber ich glaube, es wird langsam Zeit.«
    »Ich kann es nur empfehlen«, sagte Sammelmerk. »Jedenfalls, wenn man einen Mann hat.«
    »Das ist natürlich der Knackpunkt«, sagte Moreno.
    Irene Sammelmerk lachte.
    »Die Dinge werden ins rechte Bild gerückt, wenn Kinder mit im Spiel sind, dann kann man irgendwie nicht schummeln…übrigens, widerliche Geschichte, das hier mit Mutter und Tochter. Du kannst mich gern etwas genauer ins Bild setzen, wenn du Lust hast. Da ich ja sowieso in irgendeiner Weise damit zu tun haben werde. Aber wahrscheinlich gibt es noch anderes zu erledigen?«
    »Das gibt es«, bestätigte Moreno. »Ich muss jetzt jedenfalls erstmal weiter. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, wie saustark ich es finde, dass hier in dieses Zimmer eine Frau einzieht… und dann wollte ich ein gemeinsames Essen vorschlagen, wenn du Zeit hast. Dann kann ich dir über den Fall und über vieles andere berichten.«
    Irene Sammelmerk sah plötzlich fast gerührt aus.
    »Wahnsinn«, sagte sie. »Ehrlich gesagt bin ich riesig dankbar dafür, dass sich hier im

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