Die Schwarze 7 jagt den Dieb
»Oh, Jack, habt ihr wirklich geglaubt, ich wäre die Polizei?«
»Du hast dich mal wieder unmöglich benommen«, fauchte Jack. »Unser Treffen so zu stören! Ich habe mich für dich geschämt!«
»Pah«, lachte Susi und fügte triumphierend hinzu: »Hilda, Doris und ich wollen einen eigenen Klub gründen, er soll die ›Lästigen Drei‹ heißen.«
»Das ist auch der einzig passende Name für euch«, knurrte Jack. »Wenn ihr nur uns nicht lästig werdet, dann soll mir's egal sein. Also, haltet euch von unserem Schuppen fern!«
»Oh, die großartige Schwarze Sieben!« Susi wandte sich an die kichernden Freundinnen. »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie feierlich und langweilig ihre Versammlungen sind. Ohne Kennwort und Abzeichen darf keiner rein, und dazu bilden sie sich ein, sie wären sonst etwas. Paß auf, Jack, die ›Lästigen Drei‹ könnten euch eines Abends besuchen!«
»Wollen wir sie überfallen?« fragte Doris, und ihre Augen blitzten vor Vergnügen. »Mein Bruder und sein Klub haben einmal einen anderen Geheimbund richtig ausgeplündert und dabei eine Menge erbeutet. Sie haben...«
»Wagt das nur nicht bei uns, sonst reiße ich euch jedes Haar einzeln aus!« schrie Jack und verließ wütend das Zimmer.
»Was du für einen hitzigen Bruder hast«, hörte er Hilda noch sagen, und er wäre am liebsten zurückgelaufen, um seine Drohung auf der Stelle wahr zu machen. Doch er ging in sein Zimmer und hockte mit zusammengezogenen Brauen auf dem Bettrand. Ach was, sollten sie kichern und grinsen. Die Schwarze Sieben half der Polizei, und so weit würden es die ›Lästigen Drei‹ nie bringen, niemals.
›Ich muß die anderen warnen, ich muß ihnen erzählen, was Susi und ihre beiden Freundinnen vorhaben‹ dachte er, als er seine Hefte aus der Mappe nahm, um endlich Schularbeiten zu machen. Gut, daß sie Lump hatten. Er bellte sofort, wenn jemand sich näherte. Wie konnte Susi es nur wagen, sie immer zu ärgern!
Zwei haben sie!
Zu Hause fragte Peter seine Mutter gleich, ob die Schwarze Sieben morgen zum Tee kommen dürfte.
»Es wird nämlich ziemlich anstrengend, wir haben so viel zu besprechen, Pläne zum Guy-Fawkes-Tag zu machen, und dann ist ja noch die Sache mit Colins Großmutter dazugekommen, weil wir doch die drei Männer gesehen haben. Es wird ziemlich lange dauern.«
»Du brauchst dich auch um nichts zu kümmern«, versprach Janet, »und unsere Schularbeiten machen wir vorher.«
»Schon gut, Kinder«, sagte die Mutter. »Selbstverständlich soll die Schwarze Sieben ihren Tee bekommen. Ich werde das Brot aufschneiden und ein paar Kekse backen, und ihr könnt etwas Kuchen vom Bäcker holen. Möchtet ihr lieber Limonade oder Tee haben?«
»Limonade, bitte«, rief Peter, »oder nein, am liebsten Orangeade! Das ist einmal etwas anderes. Wir bringen alles selbst in den Schuppen und waschen hinterher auch ab. Du bist immer so nett zu der Schwarzen Sieben.«
»Das kommt daher, weil ich einen netten Sohn habe, der einen netten Klub leitet und dabei von einer netten Schwester unterstützt wird«, erklärte die Mutter lächelnd.
Wie immer erschienen alle pünktlich zum Treffen, und alle strahlten, als ihre Blicke auf Janets und Peters Werk fielen.
»Bin ich froh, daß ich heute mittag nicht so viel gegessen habe«, seufzte Colin und betrachtete Rosinenbrot, Butter, Marmelade, Sandwiches und die auf einem Teller aufgehäuften Kekse voller Anerkennung.
Während sich die Kinder über all die guten Dinge hermachten und Lump zufrieden an einem riesigen Knochen knabberte, erzählte Jack von Susis Klub, und Peter stöhnte: »Sag bloß nicht, daß sie uns als Opfer ausersehen haben. Susi geht mir allmählich mächtig auf die Nerven.«
»Sie sollen nur kommen!« rief Janet drohend. »Die Tür ist verschlossen, und wenn wir nicht hier sind, ist sie auch verschlossen, und das Fenster wird sie ja wohl nicht aufbrechen!«
»Wie kommt ihr denn mit eurem Guy voran?« fragte Jack.
»Wir zeigen ihn euch nachher«, sagte Janet. »Wir haben prima Kleider für ihn bekommen. Pams Vater hat sich erbarmt und in seinen alten Sachen herumgesucht und allerhand gefunden.«
»Ihr wißt ja, Daddy ist ganz schön dick«, lachte Pam, »und deshalb passen seine Sachen dem Guy wie angegossen.«
»Und Georgs Vater hat eine Mütze spendiert«, sagte Janet.
»Er muß eine enorme Kopfweite haben, die Mütze ist ein Riesending.«
»Er ist auch ein Dickkopf«, grinste Georg und fügte stolz hinzu: »Außerdem braucht er
Weitere Kostenlose Bücher