Die Schwarze 7 jagt den Dieb
eine Menge Platz für seinen Verstand, ihr wißt ja, er ist sehr klug.«
Peter lachte. »Und wir haben ein Paar Gummistiefel bekommen. Die können es, was die Größe betrifft, bestimmt mit der Mütze aufnehmen. Vielleicht sind sie sogar zu groß für den Guy. Aber das wäre ja nicht schlimm.«
»Wenn die Versammlung vorüber ist, ziehen wir ihn an«, schlug Janet vor. »Er steht dahinten in der Ecke, und er wird sich freuen, wenn er endlich nicht mehr zu frieren braucht. Übrigens muß er noch eine Maske haben.«
»Ich hole nachher eine«, erbot sich Colin. »Ich finde, Guys ohne Gesichter sehen scheußlich aus. Aber ich glaube, Lump wird ihn weder mit noch ohne Maske mögen.«
»Habt ihr an Geld für das Feuerwerk gedacht?« fragte Peter.
»Ja!« riefen alle wie aus einem Munde, und Peter grinste erfreut und meinte wie so oft, daß sein Klub der beste in ganz England wäre. Sogar ihr Hund benahm sich immer vorschriftsmäßig!
Nachdem sie allen guten Dingen den Garaus gemacht hatten, räumten die sieben ab, und nun konnte die Versammlung beginnen.
Zunächst sammelte Peter das Geld ein und zählte es schnell zusammen.
»Zehn Mark! Das ist einfach toll! Und wir haben noch Zeit genug, mehr zu sparen!«
»Wollen wir uns jetzt um den Guy kümmern?« fragte Georg. Alle waren einverstanden, und so zogen sie den plumpen, formlosen Körper ans Tageslicht, setzten ihn auf eine Kiste, und Lump knurrte ihn mit gesträubtem Fell an.
Lachend begannen sie mit ihrer gar nicht so einfachen Arbeit.
»Es scheint, als ob der alte Guy sich gegen die Dinger sträubt«, stöhnte Jack und versuchte, die riesigen Hosen über die dicken Beine zu ziehen. »Wenn er doch bloß nicht so widerspenstig wäre!«
»Nur gut, daß Pams Vater so dick ist«, kicherte Barbara.
»Unser Guy ist doch größer geworden, als wir dachten. Und wie ist es mit Hosenträgern?«
»Brauchen wir nicht«, sagte Janet. »Wir nehmen Sicherheitsnadeln. Na, endlich, jetzt haben wir's geschafft. Jetzt sieht er schon viel besser aus.«
»Und nun die Jacke«, rief Jack und griff nach der schon reichlich fadenscheinigen Tweedjacke.
»Die hat Daddy getragen, als er unsere Küche gestrichen hat«, erklärte Pam. »Mutter ist froh, daß sie sie los ist. Die Knöpfe sind übrigens hübsch, nicht? Halb braun, halb gelb, eigentlich viel zu schade zum Verbrennen.«
»Paßt prima«, stellte Peter befriedigt fest, »paßt wirklich prima. Wird Ihnen nun wärmer, Herr Guy? Colin, willst du ihm schnell eine Maske besorgen, ehe die Geschäfte geschlossen werden?«
»Gut, ich bin gleich wieder da«, sagte Colin und war im nächsten Augenblick verschwunden.
Unterdessen begannen die anderen, dem Guy die Gummistiefel anzuziehen, und auch das war eine schwere Arbeit.
»Ein zu widerspenstiger Bursche«, brummte Jack, »scheint so, als wollte er lieber barfuß laufen. Ha, einen hat er an! Hör auf zu knurren, Lump, es sieht ja so aus, als hättest du etwas gegen unseren schönen Guy.«
Aber Lump hörte nicht auf zu knurren, und dann lief er sogar zur Tür. »Das ist Susi! Das sind die ›Lästigen Drei‹ !« riefen alle, aber sie hatten sich geirrt.
Es war Colin, der in höchster Aufregung eine Abendzeitung in der Hand schwenkte.
»Neuigkeiten über die Diebe, die in das Haus meiner Großmutter eingebrochen sind!« schrie er wie ein Zeitungsjunge. »Zwei haben sie! Hier steht es! Laßt den Guy in Frieden und hört zu!«
»Erst die Tür schließen«, befahl Peter. »Weißt du, ob Susi nicht vielleicht draußen herumspioniert?«
Colin warf die Tür ins Schloß, setzte sich auf die nächstbeste Kiste und schlug die Zeitung auf. »Es steht in den Kurznachrichten«, erklärte er. »Hier in der Ecke. Ich lese es euch vor.«
Eins zu Null für die ›Lästigen Drei‹
»Los, lies vor«, sagte Janet ungeduldig, und Colin begann: »Wie wir erfahren, sind zwei der Männer, die am Montagabend in Frau Strangeways Haus eindrangen und unter anderem Schmuck im Werte von mehreren tausend Mark erbeuteten, gefaßt worden. Der dritte konnte entkommen, jedoch liegt seine genaue Beschreibung vor. Er ist ungefähr 1,80 Meter groß, hat auffallend rotes Haar und trägt einen Schnurrbart. Personen, die den oben beschriebenen Mann gesehen haben, bitten wir, sich zu melden.«
»Donnerwetter«, sagte Peter, »zwei haben sie schon! Zu dumm, daß der dritte entwischt ist.«
»Ja, und er hat bestimmt die ganze Beute mitgenommen«, murmelte Colin düster. »Meine arme Oma ist in einem furchtbaren
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