Die Schwarze 7 jagt den Dieb
und verstreut hätten. Aber so etwas hätten wir nie getan, niemals! Und wer hat das Loch gegraben?«
»Tu doch bloß nicht so«, fuhr Peter sie an, »tu doch...«, er hielt inne, denn Janet faßte plötzlich seinen Arm.
»Du, die tun nicht nur so. Die sind genauso erstaunt wie wir. Sie waren es gar nicht!«
»Gib dir keine Mühe«, wehrte Susi ab. »Er glaubt dir doch nicht, und Jack wird es auch nicht glauben. Aber wir sind wirklich eben erst gekommen. Ich fände es übrigens klüger, sich einmal nach dem richtigen Täter umzusehen.«
Peter und Janet starrten die so ungewohnt ernst und vernünftig wirkende Susi schweigend an, die nun mit Würde fortfuhr: »Und ihr glaubt auch, wir hätten die Kleider und das Geld genommen, wir haben es aber nicht getan, und das ist die Wahrheit!«
Nach diesen Worten drehten sich die drei um, gingen mit hocherhobenen Köpfen davon und ließen die Geschwister verwirrt zurück.
Janet fand als erste die Sprache wieder. »Sie haben bestimmt nicht gelogen. Nein, ich glaube einfach nicht, daß sie uns das angetan haben. Eigentlich habe ich es nie richtig geglaubt. Es muß jemand anderes gewesen sein, irgend jemand anderes spielt uns diese Streiche!«
»Aber wer?« fragte Peter hilflos. »Wer sollte denn sonst die Sachen von unserem Guy nehmen?«
»Wir wollen uns ein bißchen umsehen«, schlug Janet vor.
»Vielleicht finden wir Fußabdrücke oder sonst etwas. Ich möchte doch zu gerne wissen, wer hier herumgegraben hat. Ob Burton vielleicht etwas weiß?«
»Das ist ein Gedanke. Möglicherweise ist er sogar hier in der Nähe. Meistens hilft er sonntags beim Melken.«
»Ist er das da nicht, der da drüben?« sagte Janet und zeigte hinüber zum Waldrand. »Vielleicht geht er in sein Häuschen. Komm, wir wollen ihn fragen, ob er irgend etwas Verdächtiges gesehen hat.«
Sie liefen dem Mann nach, der jetzt zwischen den Bäumen verschwand. Sie liefen durch den Wald und riefen, endlich am Ziel, laut Burtons Namen.
Aber sie bekamen keine Antwort!
»Ich gehe mal rein und sehe nach«, sagte Peter, verschwand durch die nur angelehnte Tür. Janet folgte ihm.
»Niemand da«, murmelte er, während er sich in dem ziemlich dunklen kleinen Raum umsah. Doch als sich seine Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten, entdeckte er etwas Glänzendes in einer Ecke und bückte sich danach.
»Ein Spaten«, sagte er. »Sieh mal, er gehört Burton, sein Name ist in den Griff eingebrannt. Er zeichnet sein ganzes Handwerkszeug so.«
Janet sah den Bruder ängstlich an. »Du, Burton kann das doch nicht getan haben? Das ist doch nicht möglich? Ich mag ihn so gerne. Aber es war ja jemand mit einem Spaten bei unserem Holz am Werke, und...«
»Und du meinst, Burton hat auch durch das Schuppenfenster geguckt und nachher die Kleider und das Geld genommen? Aber wir kennen ihn doch schon seit Jahren, und Vater hält so viel von ihm. Das kann er doch unmöglich getan haben.
»Eins steht fest, es ist sein Spaten. Aber es wäre zu schrecklich, wenn er es gewesen wäre. Wenn wir es Vater erzählen, entläßt er ihn bestimmt!«
Wieder sah Peter sich um. Auch er war unruhig und betroffen. Schön, daß die ›Lästigen Drei‹ ihnen gemeine Streiche spielten, war nicht anders zu erwarten, aber daß der alte Burton so etwas tun sollte, dieser Gedanke war zu scheußlich.
Plötzlich entdeckte er einen kleinen Gegenstand auf dem Boden und hob ihn auf. »Ein Knopf«, sagte er erstaunt, »er kommt mir so bekannt vor, dir nicht auch?«
»Natürlich«, rief Janet, »erinnerst du dich nicht? Genau dieselben Knöpfe waren doch an der alten Tweedjacke von unserem Guy, halb gelb, halb braun. Der Dieb muß also hiergewesen sein und ihn verloren haben. Aber Burton ist die Jacke viel zu groß.«
Peter zuckte ratlos die Schultern. »Eine seltsame Sache!«
Des Rätsels Lösung
In größter Verwirrung gingen Peter und Janet nach Hause.
»Morgen in der Schule müssen wir den anderen gleich alles erzählen«, sagte Peter. »Sie können sich am Nachmittag etwas zu essen mitbringen, und Mutter spendiert uns sicher noch einmal Limonade, und dann gehen wir los und bauen unseren Holzhaufen wieder auf. Der Guy ist wieder ziemlich in Ordnung, und Feuerwerk haben wir auch, wenn es auch nicht so viel ist, wie wir gehofft hatten. Aber es ist bestimmt genug, um Spaß daran zu haben.«
»Na ja«, sagte Janet, »wir müssen eben sehen, daß wir das Beste aus dem machen, was übriggeblieben ist.«
Am Montag, nach Schluß des
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