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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ihn, Escorpio! Er war davon überzeugt, dass er alles erreichen konnte, was er wollte, wenn er es nur geschickt anstellte. Arco de Benicius war ein schwacher Mensch, der ihm blind vertraute.
    »Ich werde mich in deine Augen und deine Ohren verwandeln und du wirst mir meine Dienste mit Gold aufwiegen«, murmelte Escorpio mit einem teuflischen Grinsen.
    * * *
    Morfidio beobachtete durch das Schloss der Kerkertür, wie Arquimaes verzweifelt nach den Wachen rief. Arturo lag im Sterben, und der Alchemist brauchte dringend Medizin, um die Wunden seines Schülers zu heilen.
    Der Graf war sicher, dass der Weise schon bald bereit sein würde zu sprechen. Er lehnte sich gegen die Tür. Die Rufe des Alchemisten erfüllten ihn mit Genugtuung. Er befahl seinem Diener, das leere Weinglas zu füllen, und wartete geduldig.
    In seiner Verzweiflung warf Arquimaes einen Schemel gegen die Kerkertür, sodass diese erzitterte. Morfidio entfernte sich lächelnd. Er war davon überzeugt, dass ihm der Alchemist spätestens morgen früh, noch bevor die Sonne im Zenit stand, die Geheimformel anvertrauen würde, nach der ihn so sehr verlangte … Es lag also im ureigensten Interesse des Grafen, dass Arturo die Nacht überlebte. Eine tiefschwarze Nacht, die wie fast alle Nächte vom Geheul der Wölfe und dem Gebrüll der Unheil bringenden Bestien erfüllt war.
    Das wird wieder eine verdammt blutige Nacht werden, dachte Morfidio.

VI
    Der Besucher
    E s ist schon dunkel, als ich nach Hause komme. Mahania ist wütend.
    »Wo bis du gewesen, Arturo?«
    »Na ja, ich hab … ich bin spazieren gegangen.«
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Dein Vater wollte schon die Polizei rufen. Wir haben versucht, dich auf dem Handy zu erreichen, aber du bist nicht rangegangen.«
    »Hab’s nicht gehört«, lüge ich. »Tut mir leid …«
    »Los, geh schnell rauf zu ihm. Aber er hat Besuch, Señor Stromber ist bei ihm.«
    Ich eile die Treppe zum Arbeitszimmer meines Vaters hinauf und klopfe an. Einen Moment später öffnet er die Tür.
    »Arturo, wo bist du gewesen? Weißt du, wie spät es ist?«
    »Tut mir leid, Papa. Ich hab nicht auf die Uhrzeit geachtet.«
    »Schon gut … Komm rein, ich möchte dir jemanden vorstellen: Señor Stromber, einen der besten Antiquitätenhändler der Welt.«
    Vor mir steht ein großer, schlanker und elegant gekleideter Mann. Er scheint ziemlich reich zu sein: goldene Ringe an den Fingern, Luxusuhr, teurer Anzug, Seidenhemd und Seidenkrawatte mit jeweils denselben Initialen, die auch auf den goldenen Manschettenknöpfen eingraviert sind. Und er trägt einen schmalen, messerscharf geschnittenen Schnäuzer, der seinen Worten etwas Bedrohliches verleiht.
    »Das ist also der verlorene Sohn?«, fragt er mich mit einem aufgesetzten Lächeln. »Weißt du, dass dein Vater große Angst um dich hatte, junger Mann?«
    »Ja, Señor, ich weiß. Es tut mir leid, wirklich sehr leid.«
    »Arturo ist ein kleiner Träumer«, sagt mein Vater entschuldigend. »Manchmal bummelt er herum und vergisst dabei völlig die Zeit. Aber wir wollen ihm noch mal verzeihen.«
    »Sie sind ein sehr nachsichtiger und verständnisvoller Vater«, sagt Stromber. »Ich hoffe, Arturo weiß das zu schätzen. Übrigens, was für ein hübsches Abziehbild hast du denn da auf der Stirn! Sieht richtig echt aus.«
    »Nun ja, es … es ist echt«, stottere ich. »Ein Geburtsfehler.«
    »Ein Geburtsfehler?«, wundert er sich. »Sieht eher aus wie aufgemalt. Niemand wird mit so etwas im Gesicht geboren, junger Mann …«
    »Diese Zeichnung oder Tätowierung, oder was auch immer das ist, hat er tatsächlich schon seit seiner Geburt. Sie lässt sich nicht entfernen«, klärt mein Vater ihn auf.
    »Vielleicht kann ich da was tun … Lass mal sehen. Äußerst merkwürdig, so etwas habe ich noch nie gesehen. Sieht aus wie ein Drachenkopf … Ist das ein Familienerbe?«
    »Niemand in unserer Familie hatte je so eine Zeichnung auf der Haut. Jedenfalls ist mir kein früherer Fall bekannt.«
    »Sehr originell«, murmelt Stromber.
    »Etwas Vergleichbares gibt es nirgendwo auf der Welt. Arturo ist ein ganz besonderer Junge. Aber irgendwann wird es uns gelingen, es zum Verschwinden zu bringen, nicht wahr, mein Sohn?«
    Mein Vater kommt zu mir und nimmt mich liebevoll in den Arm.
    »Arturo ist das Beste, was ich habe«, sagt er. »Vor allem seit dem Tod meiner Frau. Ohne ihn hätte all das hier keinen Sinn.«
    »Na, ich dachte, die Stiftung Adragón sei der Mittelpunkt Ihres Lebens. Man hat

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