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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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dich mit dem ersten Hieb in Stücke hauen!«
    »Versuch’s doch!«, fordere ich ihn heraus.
    Etwas verblüfft macht er einen Schritt auf mich zu. Offenbar will er mich fertigmachen. Ohne zu wissen, was ich tue – ich habe ja keine Erfahrung im Umgang mit Waffen –, hebe ich das Schwert mit beiden Händen und trete einen Schritt vor. Unsere Klingen krachen so heftig gegeneinander, dass die Funken sprühen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass sich der andere Mann, der versucht hat, mich umzubringen, in seinem eigenen Blut wälzt und sich mit beiden Händen vergeblich gegen die nicht enden wollende Attacke des Drachen wehrt.
    Mein Gegner, der ebenfalls kein Experte im Schwertkampf zu sein scheint, schlägt unkontrolliert auf mich ein und zwingt mich so zum Rückzug. Ich bin vollauf damit beschäftigt, seinen Schlägen auszuweichen. Lange halte ich das nicht mehr durch!
    »Sag dem Drachen, er soll unseren Freund loslassen! Sonst bring ich dich um!«, droht er.
    »Das kann ich nicht! Er gehorcht mir nicht!«
    »Talismane gehorchen immer ihrem Herrn. Ruf ihn zurück!«
    In diesem Moment kommt der dritte Dieb, der soeben eine Kiste nach oben gebracht hat, wieder herunter in den Keller. Er reibt sich die Augen, um sicher zu sein, dass er nicht träumt.
    »Großer Gott! Was ist denn hier los? Wo kommt dieses Monster her? Was habt ihr mit den Schwertern vor?«
    »Schaff mir dieses Vieh vom Hals! Hilf mir doch!«
    Ich greife mir einen Schild, mit dem ich mich schützen kann. Die Schwerthiebe meines Gegners verursachen einen Höllenlärm, und jedes Mal wirbelt eine kleine Staubwolke von dem uralten Schild auf. Ich drehe mich zur Seite, um einem erneuten Todesstoß auszuweichen. Da sehe ich, dass der dritte Mann eine Pistole in der Hand hat.
    »Schluss jetzt, Kleiner! Lass das Schwert fallen oder ich erschieße dieses Vieh!«
    Doch er hat einen Fehler gemacht. Er hat zu mir herübergesehen und nicht mitgekriegt, dass der Drache nun auf ihn zugeflogen kommt. Als er es bemerkt, ist es bereits zu spät. Die Zähne meines Beschützers rammen sich in seine Hand, so heftig, dass die Pistole um ein Haar von selbst losgegangen wäre.
    » AAAAHHHHHH !«, brüllt er und lässt die Waffe fallen. »Verdammtes Biest!«
    Überrascht blickt mein Gegner zu seinem Komplizen hinüber. Für eine Sekunde ist er abgelenkt. Ich nutze die Gelegenheit und haue ihm die breite Seite der Klinge meines Schwertes auf den Kopf. Er schwankt leicht, sieht mich verdutzt an und geht in die Knie. Der Drache hat von seinem Opfer abgelassen und drängt es nun gegen die Wand. Er wartet nur darauf, dass der Mann eine falsche Bewegung macht. Die kleinste Unbedachtheit wird ihn das Leben kosten.
    Ich glaube, ich sollte mich jetzt schleunigst aus dem Staub machen. Ohne zu zögern, lasse ich mein Schwert fallen und renne zur Tür.
    »Komm, Adragón, wir gehen!«, rufe ich dem Drachen zu.
    Er kommt zu mir geflogen und lässt sich wieder auf meiner Stirn nieder. Ich renne die Treppe hinauf, stoße die Tür zur Eingangshalle auf und bleibe schwer atmend stehen.
    »Hilfe! Hilfe!«, rufe ich, so laut ich kann. »Wir werden ausgeraubt! Da unten! Im Keller! Hilfe!«
    Adela telefoniert gerade. Sie unterbricht die Verbindung und sieht mich verständnislos an, während die beiden bewaffneten Wachmänner auf mich zukommen.

XIX
    Arturos Drohung
    A rturo verspürte große Abscheu vor all dem, was er während des Rundgangs durch die Zellen und Kerker der Festung gesehen hatte. Er fühlte sich elend und war schon kurz davor, Alexia zu bitten, sich in seine Gemächer zurückziehen zu dürfen. In diesem Augenblick kam ein Leibwächter auf Quinto zugestürzt und bat um Erlaubnis zu sprechen.
    »Was willst du?«, fragte Quinto.
    »Prinzessin, Euer Vater hat gehört, dass Ihr hier im Turm seid. Er bittet darum, dass Ihr ihn besucht«, meldete der Leibwächter. »Er möchte Euch zeigen, womit er gerade beschäftigt ist.«
    »Das wird bestimmt interessant«, sagte Alexia. »Arturo, jetzt kannst du mal sehen, wie mein Vater arbeitet. Sicher können wir dabei etwas lernen.«
    Arturo antwortete nicht. Sein Magen krampfte sich wieder zusammen, so als wollte er ihn davor warnen, Demónicus zu besuchen.
    Sie gingen in den Keller hinunter und dann weiter durch einen langen Korridor, in dem Arturo noch weitere grauenhafte Dinge zu sehen bekam: angekettete Menschen, Tiere, die sich gegenseitig oder selbst auffraßen; Menschen, die an den Wunden der Tiere leckten und danach von ihnen in Stücke

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