Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
sein Leben!«
»Vergiss niemals, dass es deine Tochter war, der du dein Leben zu verdanken hast!«, sagte Arturo und stieß den Großen Zauberer zu Boden.
Arturo wollte hinauslaufen, um über die Treppe zu fliehen, als Demónicus mit seinen gefährlichen spitzen Fingern auf ihn zielte. Der Junge verlor keine Zeit. Er trat mit aller Kraft gegen einen Eisenkübel, der glühende Kohlen enthielt, und hinderte so den Großen Zauberer in letzter Sekunde daran, sein teuflisches Werk in Gang zu setzen. Die glühenden Kohlestücke ergossen sich über Demónicus und verbrannten zuerst seine prächtigen Kleider und dann, ohne Erbarmen, sein Fleisch.
Alexia musste schaudernd mit ansehen, wie ihr Vater dieselben Qualen erdulden musste, die er so vielen seiner Opfer zugefügt hatte. Das Gesicht des Finsteren Zauberers stand in Flammen. Dutzende rot glühender Pünktchen verbrannten seine Haut und drangen ihm in alle Poren und Öffnungen. Glücklicherweise konnte er sein rechtes Auge vor der Glut bewahren, indem er es mit den Händen schützte; doch sein linkes Auge entging dem Feuer nicht, es brannte vollständig aus.
»Vater! Vater!«, schrie Alexia und versuchte vergebens, die Feuerkügelchen, die sich an dem Finsteren Zauberer ausließen, mit der bloßen Hand zu entfernen. »Vater!«
In ihrer Verzweiflung riss sie ihren Dolch aus dem Gürtel, um ihn Arturo in den Hals zu stoßen. Aber der war bereits auf der Treppe. Sie rannte hinter ihm her, doch sie wusste, dass sie ihn nicht mehr würde einholen können.
Wenig später sah die Prinzessin, an das Eisengitter eines kleinen Fensters geklammert, wie Arturo sich auf einem Drachen über die Festung erhob. Ein Pfeilregen begleitete ihn, vermochte aber nicht, ihn aufzuhalten. Arturo wich den gefährlichen Flammen der Feuerkuppel aus und flog in Richtung Norden davon. Durch einen Tränenschleier hindurch blickte Alexia ihm nach, bis er sich in den Wolken verlor.
XX
Unter Verdacht
I ch sitze in Adelas Büro, gemeinsam mit ihr, einem der Wachmänner und dem Polizeiinspektor. Ich habe das Blut von meiner Kleidung gewischt und gerade hat man mir eine Cola gebracht.
»So, Arturo«, sagt Adela. »Was da passiert ist, ist sehr schlimm. Du musst uns in allen Einzelheiten erzählen, was du gesehen hast. Die Männer haben uns eine Geschichte aufgetischt, die zu unwahrscheinlich ist, um wahr zu sein. Sie wollen uns nur in die Irre führen. Ich glaube, du bist der Einzige, der uns die Wahrheit sagen kann.«
»Ich weiß nicht, ob ich das kann. Wie schon gesagt, sie haben mich geschlagen, und ich bin bewusstlos geworden. Als ich wieder zu mir gekommen bin, habe ich die beiden Männer gesehen. Sie haben geblutet. Und der dritte lag auf dem Boden, mit einem Schwert in der Hand. Und dann bin ich die Treppe raufgerannt.«
»Einer hat ausgesagt, du seist mit dem Schwert auf ihn losgegangen … Und die anderen beiden erzählen was von einem Drachen, der sie attackiert hat. Stimmt das?«
»Ich glaube, sie haben sich gestritten. Einer hat gesagt, man sollte mich umbringen, aber die anderen wollten das nicht. Sie konnten sich nicht einigen. Sie haben mich geschlagen und dann weiß ich nichts mehr.«
Der Inspektor, der bis jetzt geschwiegen hat, rückt seinen Stuhl näher an mich ran und mustert mich aufmerksam.
»Arturo, kannst du uns erklären, wie das Blut auf deine Hose und an deine Hand gekommen ist?«
»Ich hab doch schon gesagt, sie haben mich geschlagen, schauen Sie sich doch meine Wange an … Und die Lippe … Dann sind sie aufeinander losgegangen.«
»Stimmt, aber wir haben noch keine Erklärung für die Bisse an Hals und Händen der Männer. Was meinst du, wie haben sie sich die zugefügt?«
»Keine Ahnung. Ich hab Ihnen doch schon gesagt, dass ich ohnmächtig war … Als ich aufgewacht bin, lagen sie auf dem Boden, und ich bin raufgerannt und habe Alarm geschlagen. Mehr weiß ich nicht.«
»Die Männer sagen, die Zeichnung auf deiner Stirn ist lebendig geworden und hat sie attackiert«, sagt Adela.
»So ein Blödsinn, das glauben Sie doch nicht etwa? Das haben die sich ausgedacht, um ihrer Strafe zu entgehen. Eins ist nämlich sicher: Sie sind hier eingedrungen, um uns auszurauben. Die Kisten waren voller …«
»Ja, aber warum sollten sie sich eine so haarsträubende Geschichte ausdenken? Sie hätten doch auf eine logischere Erklärung als die mit dem Drachen kommen können. Außerdem waren sie wie gelähmt vor Angst, als wir sie im Keller gefunden haben.«
»Klar, wenn
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