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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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getäuscht.«
    »Dieser verfluchte Ratala! Ein Feigling ist er!«, knurrte Arturo. »Ich werde sie beide umbringen, ihn und Demónicus!«
    Bevor die Königin etwas darauf erwidern konnte, wurde sie durch ein markerschütterndes Brüllen aufgeschreckt. Die Wolfsbestie war gerade dabei, einen ihrer Soldaten in Stücke zu reißen. Ein anderer, der seinem Kameraden zu Hilfe eilen wollte, wurde von einem furchtbaren Prankenhieb niedergestreckt. Zwei weitere Männer erlitten schwere Verletzungen, als sie die Bestie überwältigen wollten.
    Die Königin versuchte, Arturo mit ihrem Körper zu schützen. Doch das Untier hatte einen Auftrag zu erfüllen und würde sich nicht aufhalten lassen. Seine rot glühenden Augen und blutverschmierten Lefzen ließen keinen Zweifel daran aufkommen.
    »Wachen! Hierher!«, schrie Émedi. »Hilfe! Wachen!«
    Ihre Leute wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Der Anblick der verletzten, in Stücke gerissenen und halb verschlungenen Kameraden versetzte sie in eine solche Panik, dass selbst diejenigen, die mit einer Lanze ausgerüstet waren, es nicht wagten, sich der Bestie zu nähern. Für einen Moment glaubte die Königin, die Stunde ihres Todes sei gekommen. Doch plötzlich erwachte Arturo aus seiner Erstarrung.
    »Bestie des Teufels!«, rief er, als er sah, dass Émedi in Lebensgefahr war. »Hat Demónicus dir gesagt, du sollst mich töten?«
    Das Untier erkannte sein Opfer und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Doch gerade als es sich auf Arturo stürzen wollte, zögerte es einen Moment. Die Bestie, die offenbar noch einen Rest menschlichen Instinkts bewahrt hatte, erkannte Arturo, der seinerseits glaubte, diesen Blick irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Das Untier erinnerte sich undeutlich daran, wie der Junge den Finsteren Zauberer daran gehindert hatte, ihn den Drachen zum Fraß vorzuwerfen.
    Doch Arturo blieb vorsichtig. Er ergriff sein alchemistisches Schwert und bereitete sich darauf vor, die Attacke der Bestie abzuwehren. Als erfahrener Krieger wusste er, dass er präzise und hart zuschlagen musste, wenn er den Kampf rasch beenden wollte. Ein Zweikampf gegen ein Wesen mit so einem Schlund, gefährlich spitzen Zähnen und scharfen Krallen durfte sich nicht zu lange hinziehen.
    Mit gezücktem Schwert stellte sich Arturo zwischen die Königin und die Bestie. Sein Gesicht glänzte vom Schweiß und sein scharfer Blick achtete auf die kleinste Bewegung des Wesens.
    »Es tut mir leid, mein Freund«, sagte er, um keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass seine Hand im entscheidenden Moment nicht zögern würde. »Tut mir wirklich leid!«
    Die Bestie stellte sich auf die Hinterbeine, spannte die Muskeln an und stürzte sich mit weit aufgerissenem Maul auf Arturo, um ihm seine Zähne in den Hals zu schlagen. Arturo sprang in letzter Sekunde beiseite und hob sein Schwert. Als das Untier landete, spürte es einen stechenden Schmerz im Bauch. Es wandte den Kopf und sah, dass Blut aus seinem Körper strömte. Arturo hatte ihm den Bauch aufgeschlitzt. Mit letzter Anstrengung wollte es über die Königin herfallen. Doch mit einem einzigen Hieb machte Arturo ihm den Garaus.
    »Lass uns ins Schloss gehen!«, sagte Émedi. »Sie werden gleich hier sein!«
    Arturo wischte sein Schwert am Pelz des Tierkadavers ab und sah der anrückenden Armee des Finsteren Zauberers gelassen entgegen. Dann blickte er zum Himmel, wo die Drachen wütende Angriffe auf das Schloss flogen.
    »Ich werde kämpfen!«, rief er entschlossen. »Bis zum letzten Blutstropfen!«
    »Aber du bist gar nicht in der Lage dazu!«, widersprach ihm die Königin. »Alexias Tod hat dich zu sehr mitgenommen!«
    »Dieses Untier hat mir gezeigt, was ich zu tun habe. Bringt Euch in Sicherheit und nehmt Alexia mit! Wenn das hier vorbei ist, möchte ich mit ihr sprechen.«
    Émedi wollte antworten, dass niemand mit einer Toten sprechen kann, doch Arturo hatte sich bereits seinen Helm aufgesetzt. Er bat um ein Pferd, stieg auf und ritt geradewegs auf das Schlachtfeld zu.
    Einige Männer legten Alexias Leichnam auf einen großen Schild und trugen sie ins Schloss. Die Königin sah sich noch einmal um. Als sie Arturos elegante Gestalt erblickte, musste sie unwillkürlich seufzen. Sie empfand eine Mischung aus Freude, Stolz und Furcht, als sie sah, wie sich der Junge unter die Truppe mischte und sich in dem Wald aus Lanzen, Schwertern und Schilden verlor.

XIV
    Der Palast des Lichtes
    W ir haben den zweiten Besuch im Keller gut

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