Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
vorbereitet. Hinkebein hat uns gewarnt. Unsere Aktion könnte etwas riskant werden und wir müssen auf alles gefasst sein. Und er ist fest davon überzeugt, dass auf den Luftaufnahmen etwas sehr Interessantes zu sehen ist.
»Am besten, ihr seht es euch selbst an«, hat er gesagt. »Vielleicht irre ich mich ja auch.«
»Du kannst uns also nichts Genaues sagen?«, hat Metáfora gefragt.
»Ihr müsst noch etwas Geduld haben«, hat Hinkebein uns vertröstet. »Aber ich verspreche euch, wir werden das Geheimnis knacken, das in den Tiefen der Stiftung schlummert.«
Also haben wir uns geduldet. Und jetzt stehen wir kurz davor, das große Geheimnis zu knacken, wie Hinkebein es ausgedrückt hat.
»Ich kriege die Tür aber nicht alleine auf«, sage ich. »Ihr müsst mir dabei helfen.«
Wie beim letzten Mal gehen wir hinunter in den dritten Keller. Die große Stablampe und die drei kleinen Taschenlampen leuchten uns den Weg. Wir nähern uns wieder voller Bewunderung dem Sarkophag von Königin Émedi. Er ist ein wahres Meisterwerk mit seinen kunstvollen Verzierungen und Inschriften!
»Ich vermute, wir befinden uns im Zentrum des Königreiches«, sagt Hinkebein.
»Von welchem Reich sprichst du?«, frage ich.
»Von dem, das hier existiert hat, genau unter unseren Füßen.«
»Ja, ein Reich der Träume«, lacht Metáfora.
»Nein, nein, täusch dich nicht. Die Fotos beweisen es«, behauptet Hinkebein. »Genau an dieser Stelle hat einmal ein mächtiges Reich existiert. Mal sehen …«
Er beugt sich über den Sarkophag und fährt mit der Hand über das Kopfende. Er tastet die Verzierungen ab. Nach einer Weile richtet er sich wieder auf und betrachtet nachdenklich den hinteren Teil des Kellerraums. Dann klemmt er sich seine Krücke unter den Arm und humpelt nach hinten.
»Kommt mal mit … Ich glaube, ich weiß jetzt, wie man da reinkommt.«
Er humpelt zu einer der mächtigen Türen und versucht, sie zu öffnen. Doch um diese Türflügel aus massivem Holz und Stahl zu bewegen, wären mehrere starke Männer nötig.
»Das schaffen wir nicht alleine«, sage ich. »Wir brauchen Hilfe.«
»Es muss irgendeinen Mechanismus geben«, murmelt Hinkebein. »Ich bin mir ganz sicher, dass es geht. Und wir haben auch einen Hinweis. Eine der Inschriften lautet: Der Drache ist der Schlüssel.«
Nach einer halben Stunde sind wir immer noch nicht weiter. Die Tür bleibt fest verschlossen. Hinkebein wird ungeduldig. Ich glaube, er ist enttäuscht.
»Ich sehe nur noch eine Möglichkeit«, sagt er schließlich. »Es klingt verrückt, aber wir müssen es versuchen. Komm her, Arturo. Leg deinen Kopf hier an die Eisenplatte, so, und drück deine Stirn mit dem Drachenkopf gegen das Metall. So, sehr gut … Wenn das nicht funktioniert, geb ich auf …«
Der Drachenkopf bewirkt nichts. Aber ich habe plötzlich eine Idee.
»Hinkebein, Metáfora, stellt euch mal neben den Sarkophag. Ich möchte etwas ausprobieren.«
Etwas erstaunt über meine Bitte gehen sie ein paar Schritte zurück.
»Nein, ihr müsst euch neben den Sarkophag stellen und die Hände darauf legen … Bitte!«
»Was für eine blöde Idee«, mault Metáfora.
Sie stehen jetzt so weit weg, dass sie mich nicht mehr sehen können. Ich stelle mich direkt vor die Tür, schließe die Augen und rufe den Drachen auf meiner Stirn an.
»Öffne die Tür!«, befehle ich ihm.
Ich höre ein Knacken und warte einen Moment. Als ich die Augen wieder aufmache, hat sich die Tür einen Spaltbreit geöffnet.
»Ihr könnt jetzt kommen!«, rufe ich den beiden zu.
Als sie sehen, was passiert ist, reißen sie die Augen vor Erstaunen weit auf.
»Wie hast du das gemacht?«, fragt Hinkebein. »Hast du etwa übernatürliche Kräfte?«
»Nein, ich denke nicht. Aber ich kann euch nicht sagen, wie ich das gemacht habe. Ihr würdet es mir sowieso nicht glauben.«
Mit vereinten Kräften schieben wir einen Türflügel zur Seite, sodass der Spalt breit genug ist, um hindurchzuschlüpfen.
Nun stehen wir in dem prachtvollen Eingangssaal eines mittelalterlichen Palastes. Er ist mit kostbaren Teppichen und Gegenständen ausgeschmückt. Ein großer, staubbedeckter Schild dominiert den Saal. Darauf ist zu lesen: Königreich Arquimia.
»Unglaublich!«, ruft Hinkebein begeistert. »Es stimmt also! Die Fotos waren korrekt!«
»Ein mittelalterlicher Palast unter der Stiftung!«, staunt Metáfora.
»Wir befinden uns nicht mehr unterhalb der Stiftung«, erklärt Hinkebein. »Wir haben sie bereits hinter uns
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