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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Wachmanns. Metáfora lehnt an einer Laterne. Ich durchquere den Vorgarten.
    „Hallo, guten Abend“, sage ich zum Wachmann. „Das ist eine Freundin von mir, sie will mich besuchen. Lassen Sie sie bitte durch.“
    „Sie ist nicht befugt“, antwortet der Mann. „Um nachts das Haus betreten zu dürfen, braucht man eine Sondergenehmigung.“
    „Ich bin Arturo Adragón, der Sohn des Besitzers der Stiftung. Meine Freunde dürfen mich besuchen, wann sie wollen“, entgegne ich in bestimmtem Ton.
    „Ich habe meine Anweisungen. Um sie durchzulassen, muss ich erst mit meinem Chef Rücksprache halten“, sagt der Mann und hält sein Handy ans Ohr. „Soll ich ihn anrufen?“
    „Sagen Sie Ihrem Chef, dass ich, Arturo Adragón, Ihnen befohlen habe, sie reinzulassen.“
    Er drückt auf eine Taste und wartet.
    „Señor Stromber? … Guten Abend. Ich bin vom externen Wachdienst … Entschuldigen Sie die späte Störung, aber es gibt Probleme … Nein, nur ein Mädchen, das in die Stiftung will … Der junge Arturo Adragón sagt, dass … Ja … Natürlich, Señor Stromber, keine Sorge … Ich werde mich strikt an Ihre Anweisungen halten … Nein, ich lasse sie nicht durch, auf gar keinen Fall … Ja, Señor.“
    Ich bin nicht bereit, mich von Stromber demütigen zu lassen. Ich nehme Metáfora an die Hand und gehe mit ihr auf den Eingang zu.
    „Komm, Metáfora.“
    „He, Moment mal!“, ruft der Wachmann uns hinterher. „Bleibt sofort stehen!“
    Aber wir ignorieren ihn und gehen weiter. Seine Schritte verraten mir, dass er uns folgt.
    „Halt, Kleiner!“, sagt er im Befehlston. „Keinen Schritt weiter! Du bist festgenommen!“
    Er legt mir eine Hand auf die Schulter und hindert mich am Weitergehen.
    „Was soll das? Haben Sie mich nicht verstanden? Ich bin der Sohn des Besitzers dieses Hauses!“, sage ich, indem ich jedes Wort einzeln betone. „Nehmen Sie Ihre Hand da weg!“
    „Ich hab gesagt, du bist festgenommen!“, schreit der Kerl mich an und nimmt seine Handschellen aus dem Futteral.
    „Adragón!“, rufe ich, zum Äußersten entschlossen. Jetzt bin ich wirklich wütend.
    Der Wachmann wird totenblass, als er sieht, dass sich der Drache von meiner Stirn löst und Anstalten macht, ihn zu beißen.
    „Hilfe!“, schreit er in panischer Angst. „Ein Monster!“
    „Sie gehen jetzt wohl besser wieder an Ihre Arbeit und vergessen, was passiert ist“, schlage ich vor. „Das ist das Beste, was Sie tun können. Und kein Wort, zu niemandem!“
    Mir ist entgangen, dass er inzwischen seine Pistole gezogen hat. Er zielt auf den Drachen.
    „Tun Sie das bloß nicht!“, warne ich ihn.
    Sein Blick sagt mir, dass er nicht auf mich hören wird.
    „Ich erschieße das Biest!“, schreit er.
    Doch der Drache ist schneller. Er stürzt sich auf seine Hand und schlägt ihm die Zähne so heftig ins Fleisch, dass der Wachmann vor Schmerzen das Gesicht verzieht und aufstöhnt. Die Pistole fällt zu Boden. Der Wachmann geht in die Knie.
    „Ich habe Sie gewarnt“, sage ich zu ihm. „Ich habe gesagt, Sie sollen aufhören … Adragón!“
    Der Drache lässt die Hand los. Der Wachmann krümmt sich vor Schmerzen.
    „Ich blute!“, jammert er. „Ich blute!“
    Mahania, die alles beobachtet hat, kommt mit einem Handtuch angelaufen. Hinter ihr taucht Mohameds Schatten auf. Ich meine, ein Gewehr in seiner Hand zu sehen, aber vielleicht irre ich mich.
    „Sie sollten Ihre Wunde versorgen lassen“, rate ich dem Wachmann, während ich ihm dabei helfe, das Handtuch um seine Hand zu wickeln. „Setzen Sie sich in Ihren Wagen und fahren Sie ins Krankenhaus … Aber erzählen Sie besser niemandem, was passiert ist.“
    „Wo ist dieses Biest plötzlich hergekommen?“, fragt er, noch immer geschockt.
    „Machen Sie sich darüber keine Gedanken“, beruhigt ihn Mahania. „Das ist eine Sinnestäuschung.“
    „Eine Sinnestäuschung?“, wiederholt der Wachmann. „Aber ich bin gebissen worden! Man hat mir beinahe die Hand abgebissen!“
    Metáfora und ich begleiten ihn zu seinem Wagen und helfen ihm beim Einsteigen. Er lässt den Motor an.
    „Ich sag’s Ihnen noch einmal: Erzählen Sie keinem Menschen etwas von dem Drachen!“, warne ich ihn. „Ihre Verletzung ist nicht schlimm, sie wird schnell verheilen.“
    „Der Drache ist doch wohl nicht giftig, oder?“
    „Kommen Sie, reden Sie keinen Unsinn“, sage ich. „Und machen Sie sich keine Sorgen, es ist halb so schlimm.“
    Er fährt los, und wir gehen durch den Vorgarten zur

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