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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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1.
     
    »Ungeheuer?« sagte Erster Sekretär Magnan der Terrestrischen Delegation der Planetarischen Friedenskonferenz von Lumbaga. »Wo?« Er blickte sich suchend in dem von buntgekleideten Fußgängern überfüllten Basar um. Ein zwei Meter siebzig großer, orangehäutiger Einheimischer schob sich an ihnen vorbei und summte eine Melodie durch die Nase, die ihm mitten auf der Stirn saß.
    »Ich sehe keine Ungeheuer«, erklärte Magnan verdrossen. »Nur ganz gewöhnliche Lumbaganer. Ich fürchte, Sie sind auf Gerüchte hereingefallen, mein lieber Oberst!«
    »Ich spreche nicht von diesen Burschen«, erwiderte der Militärattaché. »Ich beziehe mich auf die wiederholten Berichte von fleischessenden Magiern, fleischfressenden Kadavern und wilden Monstren, die von den Sümpfen heraufschwärmen.«
    »Unsinn.« Für Magnan war die Sache erledigt. Er blieb stehen, um die Auslage eines Händlers zu bewundern, der Brust-Perücken, Plastik-Trideos, die laut auf verschiedene Programme eingestellt waren, Fühler-Prothesen, einheimische Lehmarbeiten und dunkle Ballonflaschen aus mumifizierten Glimp-Eiern für den Luxushandel anbot.
    »Ich gebe zu, daß die Eingeborenen vor sechs Jahren kaum weiter waren als die Wilden aus dem neolithischen Zeitalter, aber heute, dank der hervorragenden Taktik des Corps Diplomatique Terrestrienne sind sie schon mitten in ihrer Mittelalter-Epoche.«
    »Eine scharfsinnige Beobachtung«, bemerkte Zweiter Sekretär Retief. »Zu schade, daß es recht schwer ist, zwischen neolithischer Barbarei und der mittelalterlichen Spielart zu unterscheiden.«
    »Das Problem ist«, sagte Oberst Warbutton, »daß nicht zwei dieser verflixten Eingeborenen gleich aussehen! Jeder auf diesem Planeten ist Angehöriger einer Minderheit, die nur aus einer einzigen Person besteht – und keine dieser Minderheiten kann die anderen Minderheiten ausstehen!«
    »Papperlapapp, Oberst!« schalt Magnan. »Ich gestehe, daß bei dieser Vielzahl einheimischer Rassen das Problem der Voreingenommenheit eine Art Rätsel für unsere Kooperations-Teams darstellt, aber ich bin überzeugt, daß wir bald eine zufriedenstellende Lösung finden werden.«
    »Ich bin kaum ein Mann, der sich leicht verschrecken läßt«, beharrte Oberst Warbutton. »Ein paar Demonstrationen vor der Botschaft sind nichts, worüber man sich aufregen müßte, und Beschimpfungen von Diplomaten sind praktisch normal. Aber wenn in den Tageszeitungen Anzeigen erscheinen, in denen für guterhaltene Ausländerköpfe Prämien geboten werden, dann ist es an der Zeit, das Botschaftsgebäude zu verbarrikadieren.«
    »Reine Rhetorik.« Magnan wischte mit einer Handbewegung den Einwand beiseite. »Wenn ein so unterschiedliches Volk wie die Lumbaganer – mit ihren geheiligten Traditionen gegenseitiger Ausrottung – darangeht, einen Herrscher zu wählen, der für alle akzeptabel ist, dann ist doch wohl mit etwas Unruhe unter andersdenkenden Elementen zu rechnen.«
    »Besonders, wenn die andersdenkenden Elemente in der Überzahl sind«, stimmte Retief zu. »Ich habe das Gefühl, daß Botschafter Pouncetrifles Beschluß, eine planetarische Regierung zu unterstützen, etwas übereifrig war.«
    »Eine starke Untertreibung«, brummte Oberst Warbutton. »Da nicht einmal zwei Lumbaganer sich auch nur auf die korrekte Zeit einigen können, vermute ich, daß sie einige Schwierigkeiten haben werden, sich auf eine Person zu einigen, die ihnen sagen soll, was sie zu tun haben.«
    »Ihre Bemerkungen reflektieren geringes Vertrauen in den Demokratisierungs-Prozeß, der von den Friedensverfechtern des Corps durchgeführt wird«, sagte Magnan ziemlich scharf. »Sie sollten sich daran erinnern, daß Waffenmacht hinter den schönen Reden steht, und eine Stimme in der Hand ist besser als zwei auf dem Dach.«
    »Aber was mehr können wir tun?« fragte der Oberst klagend. »Wir haben bereits unsere großen Kanonen zur Befriedung abgefeuert: Bombardierung mit Flugblättern, Nonstop-Waffenstillstandsangebote, uni-, bi- und multilaterale Feuereinstellung, ineinander übergehende entmilitarisierte Zonen und so weiter. Aber diese Lumbaganer machen einfach weiter Jagd auf Köpfe – ganz zu schweigen von ihrer Jagd auf Arme, Beine und Schenkel!« Warbuttons Redefluß wurde unterbrochen von dem Aufprall eines Tontopfes an der Mauer, keinen Meter entfernt von seinem Kopf. Der Lärm der Menge schwoll an.
    »Vielleicht sollten wir besser zurückgehen«, meinte Retief, »es sei denn, wir möchten uns

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