Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
umzubringen!“
„Erzählen Sie keinen Unsinn“, sagt Hinkebein. „Er hat sich lediglich verteidigt! Und das wissen Sie ganz genau!“
„Sie haben ihn dazu gezwungen!“, kreischt Metáfora.
„Er ist ein Mörder!“, schreit einer der beiden Soldaten. „Wir müssen ihn töten, und zwar sofort!“
„Bringt ihn um!“, befiehlt Stromber. „Bringt den Kerl um! Er ist wahnsinnig!“
Hinkebein handelt blitzschnell. Er wirft sich auf den Antiquitätenhändler, nimmt ihn in den Schwitzkasten und drückt zu. Strombers Gesicht läuft rot an, er ringt nach Luft.
„Zurück, Soldaten!“, befiehlt mein Freund, der Bettler. „Oder ich breche ihm das Genick!“
Die beiden Soldaten rühren sich nicht vom Fleck. Sie wissen, dass Strombers Tod für sie von Nachteil wäre. Nur ein lebender Stromber garantiert ihnen die Belohnung, die er ihnen versprochen hat.
„Lass ihn los, und wir ziehen uns zurück“, sagt einer von ihnen.
„Habt keine Angst!“, schreit Stromber. „Macht ihn fertig!“
Die Soldaten stürzen sich auf mich. Offenbar nehmen sie Hinkebeins Drohung nicht so richtig ernst. Sie können sich nicht vorstellen, dass er fähig wäre, einem wehrlosen Menschen das Genick zu brechen.
Ich suche Schutz hinter einer Steinsäule, aber früher oder später werden sie mich mit ihren Lanzen erwischen. Für den Augenblick jedoch gelingt es mir, sie in die Irre zu führen, denn der Raum ist schlecht beleuchtet. Sie wissen nicht mehr, wo ich bin, und das verschafft mir einen winzigen Vorteil.
„Komm da raus!“, schreit der eine.
„Oder wir holen dich!“, droht der andere.
Ungeachtet ihrer Drohungen überlege ich mir, was zu tun ist. Ich würde nur ungern einen weiteren Krieger verwunden, aber sie sind sehr aggressiv und gefährlich.
Nachdem ich mich eine Weile versteckt gehalten habe, wende ich dieselbe Taktik an wie eben gegen Morderer. Ich werfe mich auf den Boden und stoße Excalibur dem Mann, der rechts neben mir steht, in die Schulter. Er schreit vor Schmerzen auf. Das verwirrt seinen Komplizen so sehr, dass er sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen kann. Ich springe auf und wirbele mit dem Schwert seinen Umhang durcheinander, was ihm die Sicht nimmt. Ich nutze meinen Vorteil und schlage zu. Der völlig überraschte Soldat steht wie versteinert da. Meine Waffe trifft ihn mitten ins Gesicht und fügt ihm eine grässliche Wunde zu.
XXI
V ERTEIDIGUNG DER W EHRLOSEN
N ACH EINIGEN M EILEN machten Arturo und seine Begleiter an einem Fluss halt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die letzten Neuigkeiten über Königin Émedi hatten sie beunruhigt.
Nachdem sie die Pferde getränkt hatten, setzten sie sich auf einen liegenden Baumstamm, um sich einen Plan zurechtzulegen.
„Ich fürchte, Demónicus hat vor, Émedi töten zu lassen“, begann Arquimaes. „Wie er das anstellen will, wissen wir nicht. Wahrscheinlich durch schwarze Magie. Möglicherweise wird er ihr seine mörderischen Drachen schicken.“
„Wir müssen sie beschützen“, sagte Arturo. „Wir müssen zurück nach Ambrosia.“
„Und mein Vater?“, warf Crispín zaghaft ein. „Er braucht doch unsere Hilfe!“
„Lass sie nach Ambrosia reiten“, sagte Alexander zu ihm. „Ich werde dich in den Wald von Amórica begleiten und deinen Vater retten.“
„Nein, ich reite mit Crispín, und ihr anderen eilt Königin Émedi zu Hilfe“, entschied Arturo. „Das bin ich meinem Knappen schuldig.“
„Einverstanden“, erwiderte Arquimaes. „Ich reite mit Alexander und Amarofet nach …“
„Nein!“, rief das Mädchen. „Ich werde mich nicht von Arturo trennen!“
„Du hast recht, es ist besser, wenn du mit ihm reitest“, sagte der Weise. „Alexander und ich werden uns um Émedi kümmern.“
„Ihr könnt Euch auf mich verlassen“, versicherte Alexander. „Die Königin braucht uns!“
***
A RTURO, C RISPÍN UND Amarofet wandten sich noch einmal um und hoben zum Abschied die Hand, bevor sie den Fluss durchquerten. Arquimaes und Alexander sahen ihnen hinterher.
Sobald der Weise und der Ritter inmitten der üppigen Vegetation nicht mehr zu sehen waren, ritten die drei auf den Wald von Amórica zu, in dem Forester und die anderen Geächteten hausten.
Als schließlich die Nacht hereinbrach, begegneten sie einer Karawane von Bauern, die aus Ballestics Reich flohen.
„Was tut ihr hier?“, fragte Arturo sie. „Werdet ihr von eurem König bedroht?“
„Nicht vom König, Herr, von den Bestien!“, antwortete einer der
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