Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
Bauern. „Ein ganzes Rudel wilder Tiere hat heute Nachmittag unser Dorf verwüstet. Die Mutanten haben alle getötet, die ihnen über den Weg liefen!“
„Haben euch die Soldaten nicht beschützt? Hat der König nichts getan, um euch beizustehen?“
„Der König und seine Männer haben sich in den Überresten der Festung verschanzt. Was mit uns geschieht, ist ihnen vollkommen egal.“
Arturo verzog das Gesicht. Das feige Verhalten des Monarchen widerte ihn an.
„Wir müssen sie verteidigen, Arturo“, sagte Crispín. „Wir können es nicht verantworten, diese armen Leute den wilden Bestien schutzlos auszuliefern!“
„Etliche sind bereits tot, Herr, und viele werden noch sterben!“, jammerte der Bauer. „Die Bestien sind hungrig und lassen nicht eher von uns ab, bis sie ihren Appetit gestillt haben. Wir hatten Glück und konnten fliehen, aber …“
Arturo sah Crispín fragend an. Er wollte ihm die Entscheidung überlassen.
„Wir müssen zurück!“, sagte der junge Knappe entschlossen. „Mein Vater wird damit einverstanden sein. Er hatte schon immer einen Hass auf diese armseligen, feigen Könige, die ihre Untertanen schamlos ausnutzen, aber nicht bereit sind, sie zu beschützen, wenn sie in Not sind. Lass uns das übernehmen, Arturo, bitte!“
„Deine Gesinnung ist edel, Crispín“, sagte Arturo. „Und das erfreut mein Herz. Erteilen wir also diesem niederträchtigen König eine Lektion!“
„Danke, Caballeros“, sagte der Bauer, als er sah, dass die Fremden Anstalten machten, auf ihr Dorf zuzureiten. „Der Himmel möge es Euch lohnen!“
Im Morgengrauen erblickten sie von fern Ballestics Festung. Die Häuser der Bauern waren zerstört, einige brannten. Die wilden Bestien griffen soeben die Festung an, aber die Soldaten erwehrten sich ihrer mit riesigen Wurfmaschinen, Katapulten, Armbrüsten, Pfeil und Bogen und Lanzen. Sie lieferten ihnen eine erbitterte Schlacht. Einige der Bestien verfolgten die Bauern, die es nicht rechtzeitig in die Festung geschafft hatten, und verschlangen sie erbarmungslos. Die armen Leute hatten nicht einmal Waffen, um sich zu verteidigen.
„Das ist eine Riesenschweinerei!“, rief Arturo empört aus. „Diese verfluchten Feiglinge!“
„Es gibt Könige, die ihren Titel nicht verdienen“, stellte Crispín resigniert fest. „Und Ballestic ist einer von ihnen.“
„Das werden wir ändern, mein Freund!“, versprach Arturo und zückte sein Schwert. „Und zwar jetzt sofort! Ich hätte diesen elenden Hund schon gestern vom Thron jagen und einen ehrenhaften Mann an seine Stelle setzen sollen! Einen, dem man Vertrauen entgegenbringen kann. Das werden wir jetzt nachholen!“
„Ich werde dir dabei helfen, auch wenn es mich das Leben kostet!“
„Auch ich möchte meinen Beitrag leisten“, sagte Amarofet. „Ich bleibe bei euch!“
Die drei Freunde näherten sich der Burg … oder dem, was davon übrig geblieben war. Einige Bauern hatten sich in die Festung retten können, die Arturo mit Hilfe der schwarzen Buchstaben tags zuvor an eine andere Stelle versetzt hatte. Sie bot nur einen dürftigen Schutz, doch sie war alles, was ihnen geblieben war. Sie verteidigten sich mit Stöcken gegen die wilden Attacken der Bestien.
Als die Mutanten das Pferdegetrappel hörten, drehte sich einer von ihnen um und machte sich bereit, Arturos Angriff abzuwehren.Doch kaum hatte er seine furchtbaren Klauen erhoben, da trennte das alchemistische Schwert auch schon seinen Kopf vom Rumpf und ließ ihn über den Boden rollen. Arturo wich dem teils haarigen, teils geschuppten Körper geschickt aus und näherte sich dem nächsten Mutanten, der noch nicht ahnte, was ihm bevorstand. Er kam nicht einmal dazu, den Kopf zu heben: Das Schwert brach ihm mit einem gezielten Hieb das Rückgrat, sodass er reglos liegen blieb und sein erbärmliches Leben aushauchte.
Crispín kam die Aufgabe zu, Pfeile auf die Bestien abzuschießen. Die meisten von ihnen trafen ihr Ziel. Dann näherte er sich dem Rudel mit der Keule in der Hand, und gleich mit dem ersten Schlag zertrümmerte er den Schädel eines behaarten Gorillas mit Echsenkopf.
Die Mutanten heulten wütend auf und wehrten sich mit Zähnen und Klauen. Doch es gelang ihnen nicht, sich gegen die entschlossene Attacke der beiden Freunde zu verteidigen. Arturo musste die magischen Buchstaben nicht zu Hilfe rufen. Sein Schwert fuhr unaufhörlich in das Mutantenfleisch, und die abgetrennten Glieder flogen nur so durch die Luft.
„Verfluchte
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