Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
warteten Hauptmann Dardus und mehrere Soldaten mit ernsten Gesichtern auf ihn. Dem König wurde schlagartig klar, dass es sich um etwas wirklich Außergewöhnliches handeln musste.
Sie gingen die Treppe hinunter, durchquerten die Vorhalle und näherten sich der Tür, deren beide Flügel von den Dienern aufgehalten wurde.
Ballestic riss die Augen auf. Wie versteinert starrte er auf das ungewöhnliche Schauspiel.
„Verdammt! Was geht da vor sich?“, knurrte er. „Was hat das zu bedeuten?“
Die hohe Festungsmauer war verschwunden. Steine schwebten durch die Luft, getragen von kleinen schwarzen Tierchen. Ballestic wusste nicht, was er davon halten sollte. Es konnten Bienen oder fliegende Kakerlaken sein, oder …
„Was ist das?“, brüllte er. „Welcher Fluch ist über uns gekommen?“
Bestürzt über das, was sich vor seinen Augen abspielte, näherte er sich der Stelle, wo gestern noch eine dicke Mauer gestanden hatte und jetzt nur noch ein tiefer Graben zu sehen war.
Und da erblickte er ihn: Auf dem Vorplatz stand eine menschliche Gestalt und dirigierte den Abtransport der Steine. Er erkannte nicht gleich, wer es war. Der Mann gab den winzigen schwarzen Insektenwesen den Befehl, die Steine der Burg wegzutragen und auf dem Hügel, der das Dorf umgab, wieder aufzuschichten. Und das vor den staunenden Augen der Bauern, die der Lärm der fallenden Steine geweckt hatte.
Wenn das so weiterginge, würde die Burg in einigen Stunden an einer anderen Stelle wiederaufgebaut sein. Und er, König Ballestic, würde schutzlos dastehen, ohne Festung, nur von einem breiten Graben umgeben.
Währenddessen dirigierte Arturos halbnackte Gestalt mit ausgebreiteten Armen den Abtransport der Steine.
„Es stimmt also!“, rief Hauptmann Dardus. „Er ist ein Großer Zauberer! Arturo Adragón kann eine Burg mit seinen eigenen Händen zerstören …“
„… und sie wieder aufbauen!“, ergänzte sein Stellvertreter, ein Offizier.
„Was, zum Henker, sind das für schwarze Dinger?“, fragte Ballestic.
„Das sind Buchstaben, Herr“, erklärte ihm sein Diener. Er hielt die Kerze hoch und legte die linke Hand wie ein Visier vor die Augen, um nicht geblendet zu werden. „Ich könnte schwören, dass das Buchstaben sind!“
„Red keinen Unsinn! Das ist doch gar nicht möglich!“, schrie der König ihn an. „Buchstaben gibt es nur in Büchern, sie transportieren keine Steine … Ich werde dem unverschämten Kerl jetzt mal zeigen, wer hier der Herr im Haus ist!“ Er zog Hauptmann Dardus das Schwert aus der Scheide, überquerte die Brücke und rannte auf Arturo zu. „He, du! Mal sehen, ob du dieses Schwert auch verhexen kannst!“
Arturo ließ ihn dicht an sich herankommen, ohne sich von der Stelle zu rühren. Alexander wollte den König aufhalten, doch Arquimaes fiel ihm in den Arm.
„Warte! Hab Geduld!“, ermahnte er den Ritter.
Ballestic richtete sein Schwert auf Arturo.
„Auf die Knie mit dir, du Hund!“, schrie er.
Arturo bewegte die Hand, und ein großer Stein fiel dem König direkt vor die Füße.
„Knie nieder!“, befahl ihm Arturo. „Knie auf der Stelle nieder!“
Ballestic, bleich vor Schreck, zögerte kurz. Als aber ein weiterer Stein vom Himmel fiel, ließ er entsetzt das Schwert fallen und beugte sein rechtes Knie.
Arturo dirigierte mehrere Dutzend fliegender Steine, die über dem Kopf des Monarchen verharrten. In diesem Augenblick trat Arquimaes näher, zückte das Silberschwert, legte es dem König auf die rechte Schulter und sagte:
„Wiederholt, was ich Euch sage, König Ballestic: Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich von nun an ein treuer Diener Königin Émedis sein werde.“
„Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich von nun an ein treuer Diener Königin Émedis sein werde.“
„Ich betrachte Demónicus als meinen ärgsten Feind und werde meine Untertanen anständig und gerecht behandeln.“
Ballestic wiederholte auch diesen Satz Wort für Wort.
Arquimaes versetzte ihm zwei leichte Schläge auf die Schulter und fügte dann hinzu: „König Ballestic, hiermit schlage ich Euch zum Ritter des Königreichs Arquimia, dessen Herrscherin, Königin Émedi, Ihr in Zukunft Rechenschaft schuldig sein werdet.“
„Lebt denn Königin Émedi noch?“, fragte Ballestic erstaunt. „Hat sie die Schlacht überlebt?“
„Selbstverständlich!“, bestätigte Arquimaes. „Sie hat überlebt und ungeachtet der erlittenen Niederlage ein neues Reich gegründet.“
„Aber … ein Bote des Demónicus
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