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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ich.
    „Wie sich die Zeiten ändern! Damals konnte man sie bestimmt für ein paar Cent kaufen“, sagt sie und öffnet eine der Tüten. „Schau mal, Juan, ich hab dir einen Pullover gekauft. Probier ihn doch an, mal sehen, ob er dir passt.“
    „Jetzt gleich?“, fragt mein Freund etwas verlegen.
    „Ja, klar! Wenn er dir nicht passt, kann ich ihn umtauschen. Los, komm schon, zier dich nicht so …“
    Hinkebein richtet sich auf seinem Bett auf, zieht die Pyjamajacke aus und streift den Pullover über. Adela muss ihm helfen.
    „Das Mittelalter ist zurzeit groß in Mode“, sagt er, während er den Pullover zurechtzupft. „Die Leute interessieren sich sehr dafür und sind bereit, jeden Preis zu zahlen für alles, was irgendwie damit zu tun hat. Schon erstaunlich, wie diese Epoche aufgewertet worden ist.“
    „Eine vorübergehende Erscheinung“, bemerkt Adela. „Also, ich glaube, er passt dir … und er steht dir sehr gut! Ich hab auch einen Anzug gekauft, heute Nachmittag wird er geliefert. Er wird dir bestimmt gefallen!“
    „Ich glaube, du übertreibst, Adela“, brummt Hinkebein. „Du musst mir nichts kaufen.“
    „Quatsch! Du brauchst einen neuen Look, Juan. Du bist ein stattlicher, tapferer Mann, ein Held, und alle Welt soll es wissen!“, entgegnet Adela energisch. „Keine Widerrede!“
    „Also, ich geh dann mal“, sage ich. „Ich muss wieder in die Schule.“
    „Hör zu, Arturo, ich werde tun, was ich kann, um deinem Vater behilflich zu sein“, sagt Adela. „Aber zuerst muss ich mit Señor Stromber sprechen. Schließlich ist er der Chef.“
    „Ein Dreckskerl ist er!“, ruft Hinkebein aufgebracht. „Er hat versucht, Arturo umzubringen!“
    „Aber er hat das Sagen“, erinnert sie ihn. „Ohne seine Erlaubnis kann ich nichts tun.“
    „Im Augenblick liegt er im Krankenhaus“, sage ich. „Vielleicht kann er ja nicht …“
    „Irgendwann wird er entlassen. Und Señor Del Hierro hat uns angewiesen, alle wichtigen Entscheidungen aufzuschieben, bis er wieder im Hause ist.“
    „Aber so schnell wird er doch wohl kaum wieder auf den Beinen sein!“, widerspreche ich. „Schließlich hat er einen Arm verloren …“
    „Man hat ihn wieder drangenäht. Wenn der Arm nicht abgestoßen wird und es keine Infektion gibt, wird Señor Stromber seine Arbeit bald wieder aufnehmen können.“
    „Aber, Adela, der Mann hasst Arturo auf den Tod“, entgegnet mein Freund. „Er darf nicht in die Stiftung zurückkehren!“
    „Niemand kann ihn daran hindern“, widerspricht Adela. „Tut mir leid, Arturo, so ist das nun mal.“
    „Er wollte Arturo töten, und er wird es wieder versuchen“, beharrt Hinkebein. „Du musst das verhindern!“
    „Juan, ich tue, was ich kann. Zwei seiner Männer sind festgenommen worden, drei weitere liegen verletzt im Krankenhaus. Die Gefahr ist vorbei.“
    „Von wegen! Stromber wird andere Killer engagieren!“, beschwört Hinkebein die Sicherheitschefin. „Und niemand kann ihn davon abhalten!“
    „Die Polizei sieht keinen Grund, ihn festzunehmen“, sagt Adela und nimmt weitere Kleidungsstücke aus den Einkaufstüten. „Ich habe gehört, dass dein Vater euren Familiennamen verkaufen will, Arturo. Bald wird Stromber auch Adragón heißen …“
    „Ich dachte, Papa hätte es sich anders überlegt!“, rufe ich überrascht.
    „Dein Vater braucht das Geld dringender denn je“, erwidert Adela. „Und nach dem, was sich in der Stiftung zugetragen hat, wird er sich einen guten Anwalt suchen müssen, fürchte ich.“
    „Wozu?“
    „Um sich gegen die Anzeigen zur Wehr zu setzen, die gegen ihn laufen. Der Staatsanwalt hat Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet. Auch wenn man dir nichts nachweisen kann, sprechen die Fakten gegen den Träger der Stiftung, also gegen deinen Vater. Wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht. Stromber hat ausgesagt, er habe sich im Gebäude verletzt. Er behauptet, die Stiftung sei unsicher und voller Gefahren. Ich glaube, Morderer und die beiden anderen wollen ebenfalls Anzeige erstatten. Und dann ist da noch die Sache mit Flavius …“
    „Aber die haben das doch selbst provoziert!“, rufe ich empört.
    „Jedenfalls kann sich dein Vater auf was gefasst machen! Er wird jeden Cent für seine Verteidigung brauchen. Tut mir leid, Arturo.“
    Niedergeschlagen verlasse ich das Krankenhaus. Das sind wirklich schlechte Nachrichten. In meinem Kopf dreht sich alles.
    Auf meinem Weg zur Schule komme ich an Jazmíns Laden vorbei. Mir fällt

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