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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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mir sicher, dass du ein anständiger Mensch wirst.“
    „Gute Reise, Mohamed. Ich hoffe, dass wir uns eines Tages wiedersehen“, sage ich und umarme ihn.
    „Ich auch, Al … Arturo.“
    Sie gehen durch die Passkontrolle, und wir verlieren sie aus den Augen. Mich beschleicht ein Gefühl der Leere. Es ist dasselbe Gefühl wie jenes, das ich wegen Mamas Abwesenheit empfinde.
    Während wir durch die langen Gänge des Flughafens irren, denke ich darüber nach, dass es ein Drama ist, einen geliebten Menschen zu verlieren; aber ihn zweimal zu verlieren ist unerträglich. Eben war ich drauf und dran, Mahania zu fragen, warum sie meinem Vater das Pergament des Alchemisten Arquimaes gegeben hat, damals, in jener Nacht. Aber dann habe ich es lieber nicht getan, um sie nicht mit dieser schrecklichen Erinnerung zu quälen. Ich glaube, es war reiner Zufall. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie es absichtlich getan hat. Warum hätte sie ihm ein Pergament aus dem Mittelalter geben sollen, von dessen Inhalt sie höchstwahrscheinlich keine Ahnung hatte?
    „Trinken wir noch was in der Cafeteria“, schlägt Norma vor. „Dabei können wir die Flugzeuge starten sehen. Das ist immer ein herrliches Schauspiel. Seht euch mal diese Aussicht an!“
    Wir setzen uns an einen Tisch, von dem aus wir die Landebahn im Blick haben. Ein Kellner bringt uns wortlos die Karte und entfernt sich dann rasch wieder.
    „Wie geht’s in der Schule?“, fragt uns Papa im Plauderton. „Kommt ihr gut zurecht nach allem, was ihr erlebt habt?“
    „Doch, ja“, antwortet Metáfora. „Niemand stellt uns komische Fragen. Wir sind sogar zu einer Party eingeladen worden. Mireia möchte, dass wir zu ihrem Geburtstag kommen. In ein paar Tagen wird sie fünfzehn … Alles okay.“
    „Bis auf das mit Mercurio“, sage ich. „Er ist entlassen worden. Wir müssen etwas für ihn tun. Er hat uns in der Nacht der Explosion sehr geholfen und uns ins Krankenhaus gebracht. Wir sind ihm was schuldig.“
    „Und was können wir für ihn tun, wo wir doch jetzt so gut wie ruiniert sind?“, fragt Papa.
    „Wir könnten ihm eine Arbeit anbieten, wenn die Stiftung wiederaufgebaut ist“, schlage ich vor. „Das würde ihm bestimmt helfen.“
    „Gut, wir werden sehen … wenn es so weit ist“, sagt mein Vater. „Hoffentlich klappt es.“
    „Wir waren im Kloster Monte Fer“, sage ich, während ich einen Blick auf die Getränkekarte werfe. „Wir haben mit Abt Tránsito gesprochen. Ich soll dich von ihm grüßen, Papa.“
    Er verzieht das Gesicht, legt die Jacke ab und hängt sie über die Stuhllehne. Offenbar ist er nicht besonders erfreut.
    „Grüß ihn zurück, wenn du ihn das nächste Mal siehst“, sagt er ein wenig barsch.
    „Weißt du etwas über ein Komitee, das Férenix wieder zum Königreich machen will?“, frage ich. „Ein Komitee von Leuten, die uns die Geschichte unserer Stadt ins Gedächtnis rufen wollen.“
    „Hab so was gehört. Aber es interessiert mich nicht besonders. Sie verplempern nur ihre Zeit damit.“
    Der Kellner steht mit gezücktem Block neben unserem Tisch.
    „Wissen Sie schon, was Sie möchten?“, fragt er.
    Er notiert unsere Bestellung und verschwindet gleich wieder.
    „Ich glaube, du kennst sie“, sage ich, um das Gespräch wieder auf das Komitee zu bringen. „Leblanc, Batiste …“
    „Ich hab dir doch gesagt, es interessiert mich nicht!“
    „Sie standen mit Großvater in Kontakt“, fahre ich fort. „Das müsste dich doch wenigstens interessieren, oder?“
    „Lass deinen Großvater aus dem Spiel!“, weist Papa mich zurecht. „Misch dich da nicht ein! … Was wollten sie denn von dir?“
    „Mir interessante Dinge zeigen: Gemälde, Zeichnungen, Bücher …“
    „Ja, sie haben eine wunderbare Bibliothek“, sagt mein Vater in beiläufigem Ton. „Einen richtigen Schatz!“
    „Wir haben uns auch ein wenig in der Abtei umgesehen, aber vor allem haben wir geredet … über die Familie Adragón, über dich und mich …“
    „Das muss ja ein kurzes Gespräch gewesen sein. Über uns gibt es nicht viel zu reden. Wir sind unwichtig.“
    Der Kellner kommt mit einem Tablett und stellt die Getränke auf den Tisch. Den Kassenbon legt er daneben. Dann verschwindet er wieder.
    „Da täuschst du dich aber“, sage ich. „Es gibt viele Leute, die sich für uns und unsere Geschichte interessieren.“
    „Pah! Unsere Geschichte interessiert keinen.“
    „Ich glaube, sie haben etwas mit der Investorengruppe zu tun, die das Kaufangebot

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