Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
über.
„Lass dich da nicht in was reinziehen, Arturo! Das sind nichts als Märchen! Du bist kein König! Ich werde es nicht erlauben! Los, gehen wir, diese Cafeteria macht mich ganz nervös. Wir haben schon genug Flugzeuge gesehen.“
VII
F REIWILLIGE
A LEXIA HATTE SICH auf einen Holzschemel gesetzt. Auf dem Tisch vor ihr flatterte die Standarte der neuen Legion im Wind. Es war kalt, und alle wussten, dass bald Schnee fallen würde. Die Männer, die an ihr vorbeigingen, schenkten der Standarte keine Beachtung. Niemand interessierte sich für Alexias Projekt.
„Suche freiwillige Männer und Frauen für eine Legion!“, rief sie, sobald sich ihr jemand näherte. „Ich, Alexia, werde sie anführen! Gute Bezahlung und reiche Beute! Meldet euch! Jetzt!“
Doch ihre Werbung verhallte ungehört. Nur eine kleine Schar von Kindern hatte sich ihr genähert, um sie aus der Nähe zu betrachten.
„Was tust du da?“, fragte Crispín. „Was ist das für eine Standarte?“
„Das ist die Standarte meiner neuen Legion“, antwortete die Prinzessin. „Der Legion Alexia in der Schwarzen Armee!“
„Weiß Arturo davon?“
„Ja, ich habe sein Einverständnis. Er ist der Anführer der Schwarzen Armee, ich bin der Kommandant der Legion Alexia, die ein Teil der Schwarzen Armee ist. Klar?“
„Ja, ja … ich hab’s verstanden. Rechnest du mit vielen Freiwilligen?“
„Bisher bin ich die Einzige.“
Die Kinder neben dem Tisch hielten die Stange der Standarte fest, die im Wind schwankte.
„Wenn das so weitergeht, wird die Schlacht um Carthacia ohne deine Legion beginnen.“
„Wenn nötig, marschiere ich allein. Aber diese Standarte wird auf jeden Fall dabei sein, das garantiere ich dir!“
„Ich glaube nicht, dass sich viele Freiwillige melden werden. Du müsstest erst mal beweisen, dass du zu kämpfen verstehst“, riet ihr der junge Knappe.
„Du weißt, dass ich kämpfen kann, Crispín. Ich habe schon gegen Männer gekämpft, die größer waren als ich. Und ich habe sie immer geschlagen!“
„Aber das weiß niemand. Du musst es beweisen, sonst wird sich kein Soldat oder Ritter bereitfinden, unter deinem Befehl zu kämpfen.“
„Und wie stelle ich das an? Soll ich in die Häuser gehen und die Leute zwingen, sich anwerben zu lassen?“
„Nein. Ich schlage dir vor, gegen mich anzutreten, damit die Leute sehen, dass du in der Lage bist, gegen einen Mann zu kämpfen.“
„Ein Schaukampf?“, fragte Alexia.
„Ja, Prinzessin“, antwortete Crispín und zückte sein Schwert.
Alexia nahm die Herausforderung an und stand auf.
„Mal sehen, aus was für einem Holz du geschnitzt bist, Knappe!“, rief sie.
„Gleichfalls, Prinzessin.“
Die Klingen wurden mit einer solchen Heftigkeit gekreuzt, dass der Lärm die Umstehenden aufhorchen ließ. Crispín bemühte sich, eine gute Figur abzugeben; doch er musste anerkennen, dass Alexia eine ausgezeichnete Kriegerin war und über mehr Kräfte verfügte, als er ihr zugetraut hätte. Alexias Attacken zwangen ihn dazu, das Schwert mit beiden Händen zu fassen. Einer ihrer Hiebe traf seine Klinge mit so großer Wucht, dass sein ganzer Körper davon erschüttert wurde.
Die Prinzessin hatte all ihre Energie in die Angriffe gelegt und gönnte sich nun eine kleine Verschnaufpause, die Crispín zu einem Gegenangriff nutzte. Alexia wich vor seinen Schlägen zurück. Der Kampf wogte hin und her und wurde mit Vehemenz und Meisterschaft geführt.
Die Kinder waren von dem Schauspiel begeistert. Sie schrien und klatschten in die Hände. Viele Leute blieben stehen, um sich das Duell anzusehen. Andere traten etwas zur Seite, um nicht aus Versehen getroffen zu werden. Der Kreis der Neugierigen, der sich um die Kämpfenden scharte, wurde immer größer.
Der Schaukampf zwischen Crispín und Alexia war so spektakulär, dass auch mehrere Soldaten und Ritter bewundernd stehen blieben.
Plötzlich griff Alexia den Knappen mit neu erwachter Energie erbarmungslos an. Crispín sah sich gezwungen, vor ihren Schlägen zurückzuweichen. Wer etwas vom Schwertkampf verstand, musste zugeben, dass die Prinzessin eine echte Meisterin in dieser Kunst war.
„Ich gebe auf!“, rief Crispín und hob beide Arme zum Zeichen der Niederlage. „Du hast gewonnen, Prinzessin Alexia!“
„Du gibst auf?“, fragte Alexia mit lauter Stimme, die Spitze ihres Schwertes auf der Brust des Gegners. „Gibst du dich geschlagen?“
„Ja! Ich trete deiner Legion bei!“
„Ich werde dich zu meinem Offizier
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