Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
sich bereits dazu entschieden, bevor wir nach Ambrosia kamen. Sie war ganz begeistert von dieser Idee.“
„Dann weißt du, dass du im Grunde zwei Königinnen zu beschützen hast. Zwei außergewöhnliche Frauen.“
„Es ist mir eine große Ehre.“
„Du hast es verdient, der Königin nahe zu sein und sie mit der Waffe zu verteidigen“, erwiderte Arturo.
Sie besiegelten ihre Vereinbarung mit einem Händedruck. Cordian und seine treuen Soldaten, die Horacles verlassen hatten, waren von nun an Teil der Schwarzen Armee und hatten eine außergewöhnliche Mission zu erfüllen. Das Leben von Königin Émedi lag in ihren Händen.
***
A LS E SCORPIO ERFUHR, dass sein Halbbruder kurz davor stand, König von Arquimia zu werden, füllte sich sein Herz mit Hass, Wut und Rachegelüsten.
Jahrelang war er bemüht gewesen, seine Eltern zu vergessen, die ihn seinem Schicksal überlassen hatten. Nun aber richtete sich sein Zorn auf Arquimaes, dem er an all seinem Unglück die alleinige Schuld gab.
„Du hast mich aus deinem Leben verbannt. Du hast mir deine Liebe vorenthalten. Du hast meine Mutter wegen einer anderen Frau verlassen und einen Sohn in die Welt gesetzt, den du nun zum König machen willst. Mich aber hast du aus deinem Haus gejagt!“, knurrte er eines Nachts, während er das emedianische Lager beobachtete, wo das zukünftige Arquimia entstehen sollte. „Wenn dein Lieblingssohn König wird, wird er es nicht lange genießen können, das schwöre ich dir, Vater!“
***
E INES M ORGENS GING Alexia zu Arturo auf den Exerzierplatz. Unter den Augen der Offiziere veranstalteten die Soldaten Schieß- und Fechtübungen. Arturo erteilte Leónidas, Eisenfaust und anderen Rittern Befehle. Als er Alexia sah, ging er ihr entgegen.
„Alexia!“, rief er.
„Hallo, Arturo“, begrüßte sie ihn. „Ich muss unbedingt mit dir reden.“
„Ist etwas vorgefallen?“
„Ich hoffe, nein“, antwortete sie. Aus ihrer Stimme, die seit ihrer zweiten Umwandlung sehr viel sanfter klang, waren Amedia und Amarofet herauszuhören. „Ich möchte der Schwarzen Armee beitreten und mit dir zusammen Carthacia befreien. Ich will an deiner Seite kämpfen.“
Arturos Gesichtsmuskeln spannten sich. Er hatte befürchtet, dass Alexia ihn früher oder später darum bitten würde.
„Darüber haben wir doch schon oft gesprochen, Alexia. Du hast gesehen, was beim letzten Mal passiert ist …“
„Ich werde mich nicht einmischen, wenn du gegen meinen Vater oder gegen meine Mutter kämpfst, das verspreche ich dir“, sagte Alexia. „Ich möchte kämpfen, so wie du! Es gibt viel zu tun. Vertraue mir den Befehl über eine Sonderabteilung an.“
„Aber Alexia, du wärest an der Seite von Arquimaes und Arquitamius sehr viel nützlicher für uns! Deine Kenntnisse könnten äußerst hilfreich für sie sein.“
„Ich möchte eine Kriegerin sein!“, protestierte die Prinzessin. „Ich habe das gleiche Recht wie du, mit dem Schwert in der Hand zu kämpfen! Ich darf dich daran erinnern, dass ich Adragóns Zeichen auf der Stirn trage, und das verleiht mir das Recht, einen Platz in der Schwarzen Armee einzunehmen.“
Arturo wusste, dass Alexia dieses Recht hatte. Sie konnte ihr Schicksal frei wählen, und wenn sie entschieden hatte, in der Armee zu kämpfen, dann konnte und wollte er sie nicht davon abhalten.
„Ich möchte eine neue Legion aufstellen“, sagte sie, „eine Art Elitetruppe.“
„Was genau hast du vor, Alexia?“, fragte Arturo neugierig.
„Ich möchte eine Legion anführen, die aus den kühnsten Soldaten besteht“, verkündete das Mädchen. „Eine Legion der Tapferen.“
„Die Legion Alexia in der Schwarzen Armee!“, rief Arturo aus. „Das ist eine gute Idee. Ich bin einverstanden und werde deinen Plan unterstützen.“
Alexia holte eine Fahne aus ihrem Lederbeutel und entfaltete sie.
„Schau, das wird unsere Standarte sein. Wie findest du sie?“
Arturo betrachtete den Drachenkopf auf dem weißen Stück Stoff.
„Die Farbe unserer Armee ist schwarz, nicht weiß!“
„Die Farbe der Legion Alexia ist weiß. Sie ist als Ergänzung zum Schwarz der Armee gedacht. Außerdem sind wir durch Adragóns Zeichen verbunden, alles andere ist unwichtig.“
Arturo trat auf Alexia zu und küsste sie.
„Wie sehr ich dich liebe!“, flüsterte er. „Jeden Tag entdecke ich etwas Neues an dir. Du überraschst mich immer wieder.“
„Und was hast du heute entdeckt?“
„Dass du eine sehr mutige Frau bist. Du wirst in die
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