Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
von Arturo Adragón?“
„Schon möglich, aber sicher bin ich mir nicht. Einige Leute behaupten, ich sei mit dem ersten König von Arquimia verwandt. Aber dafür gibt es keine Beweise.“
„Dann bist du ein Hochstapler?“
„Nein. Ich will niemanden verdrängen. Ich will nur wissen, wer ich in Wirklichkeit bin.“
„Du bist Arturo Adragón, der Anführer der Schwarzen Armee!“, ruft der Mann. „Da bin ich mir ganz sicher! Diesen Drachen würde ich unter Tausenden erkennen!“
„Ich bin nur jemand, der das Mädchen hat sterben sehen, das er liebt und das er jetzt in die Welt der Lebenden zurückholen will. Der bin ich!“
„Arturo hat Alexia getötet, und auch er musste zu uns in den Abgrund des Todes herabsteigen, um sie hier herauszuholen. Ihr seid euch ähnlich, ihr seid ein und derselbe!“
„Ich bin nicht er! Ich kenne keine Alexia. Ich bin hierhergekommen, um Metáfora zu suchen!“
„Ich habe nie von ihr gehört. Ist sie deine Freundin?“
„Wir wollen heiraten. Ich werde König von Férenix sein, und sie wird meine Königin.“
„Férenix?“, wiederholte der Mann. „Ist das ein Königreich? Wo liegt es?“
„Na ja … Es ist eine Stadt, die erbaut ist auf … auf dem Palast von Arquimia. Manche behaupten, Férenix habe früher Arquimia geheißen.“
Eisenfaust sieht mich skeptisch an.
„Auf dem Palast von Arquimia kann kein anderes Königreich erbaut werden! Das ist unmöglich!“
„Sie irren sich. Der Staub und die Jahre sorgen dafür, dass die alten Ruinen verfallen und nicht mehr zu sehen sind. Häufig stehen unsere Städte auf ihnen.“
„Die Welt ist doch sehr seltsam eingerichtet!“, seufzt Eisenfaust. „Man kämpft, um ein Reich zu schaffen und einen Palast zu errichten, und die Zeit begräbt alles unter sich! Die Welt ist ein Friedhof!“
„Nichts dauert ewig“, pflichte ich ihm bei. „Alles, was lebt, stirbt.“
„Wie recht du hast, mein Freund, wie recht du hast!“
„Jetzt muss ich weitersuchen. Die Zeit drängt.“
„Ich kann dir helfen, wenn du willst“, bietet sich mir der mittelalterliche Ritter an. „Ich habe an der Seite von Arturo Adragón gekämpft, und jetzt kann ich dir helfen, deine Freundin zu finden, wenn du es erlaubst. Wie sieht diese Metáfora denn aus?“
„Blond, hübsch und sehr temperamentvoll. Ein ganz besonderes Mädchen. Sie hat lebhafte, wissbegierige Augen. Sie redet viel und stellt gern Fragen, auf die sie selbst antwortet. So eine wie sie gibt es kein zweites Mal, das können Sie mir glauben.“
„Sieh an, du bist ja verliebt!“, ruft er lachend. „Hoffentlich erkenne ich sie, wenn ich sie sehe. Aber ich sag’s dir gleich: Die Leute hier verändern sich sehr schnell.“
„Ich bin sicher, dass Metáfora noch genauso aussieht wie zu Lebzeiten. Sie ist etwas Besonderes, sie ist einzigartig! Wo sollen wir mit der Suche beginnen?“
„Wir haben schon begonnen! Man kann nicht viel tun, nur umhergehen und beobachten. Es lohnt sich nicht mal, jemanden zu fragen. Das Wichtigste ist, viele Gesichter zu sehen und aufmerksam hinzuschauen … Übrigens, die Neuen gehen meistens direkt zum See. Er zieht sie magisch an.“
Während wir in Richtung See gehen, achten wir auf alle jungen Mädchen, die uns entgegenkommen. Das Problem ist nur, dass die verblichene Haut alle Wesen gleich aussehen lässt. Ich habe dieHoffnung schon aufgegeben, Metáforas blonde Haare leuchten zu sehen.
„Erwarte nicht, ihre Stimme zu hören“, sagt Eisenfaust. „Hier verlieren sich die äußerlichen Merkmale. Mein Stimme ist auch nicht mehr die von früher.“
Die Stunden vergehen quälend langsam. Noch immer gibt es keine Spur von Metáfora. Und alles deutet darauf hin, dass sich daran nichts ändern wird.
„Was können wir sonst noch tun?“, frage ich meinen Begleiter. „Sie sind doch schon tausend Jahre hier und wissen bestimmt, wie man es anstellen muss, um jemanden zu finden.“
„Geduldig sein! Das ist das Einzige, was wir tun können“, antwortet er.
„Ich kann nicht ewig hier bleiben. Ich muss in die Welt der Lebenden zurück. Ich werde erwartet. Man braucht mich.“
„Vielleicht hättest du nicht herkommen dürfen.“
„Vielleicht sollte ich allein weitermachen!“
„Das wäre noch schlimmer! Ich versichere dir, dass die Wahrscheinlichkeit, sie zu finden, durch mich erhöht wird … auch wenn du meine Hilfe nicht besonders zu schätzen weißt.“
„Sie haben recht. Es tut mir leid. Entschuldigen Sie, dass ich so grob war.
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