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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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darauf verzichtet hast! Was hast du getan?“
    „Nichts … Ich habe nichts getan.“
    „Und wie ist es dann verschwunden?“, fragt Norma.
    „Von alleine“, antwortet mein Vater.
    „Er hat dich verlassen“, stelle ich traurig fest. „Adragón hat dich verlassen! Er hat sich von dir zurückgezogen. Deswegen hast du unseren Namen verkauft, und jetzt willst du, dass wir hier alles aufgeben. Was ist passiert, Papa?“
    Mein Vater sinkt in sich zusammen. Er schlägt die Hände vors Gesicht und fängt an zu weinen.
    „Es war nicht meine Schuld“, schluchzt er. „Es war nicht meine Schuld!“
    Norma, Metáfora und ich sehen uns an. Wir fühlen, dass wir gleich etwas Überraschendes zu hören bekommen.
    „Ich versichere euch, dass ich nichts Unrechtes getan habe“, murmelt er. „Ich habe nichts getan!“
    „Was hast du nicht getan, Papa?“, frage ich leise.
    „Ich habe Adragón nicht verraten. Es war …“
    „Wer? Wer hat ihn verraten?“
    „Ich traue mich nicht, es zu sagen. Ich darf es nicht erzählen!“
    „Du musst, Papa!“, dränge ich ihn. „Ich muss wissen, was mit unserer Familie passiert ist! Bitte, sag mir, was geschehen ist!“
    Er lässt die Hände sinken und schaut mich an.
    „Es war Reyna!“, gesteht er. „Sie hat Adragón abgelehnt! Entschuldige, dass ich dir das sagen muss, Arturo. Es tut mir so leid!“
    Ich bin wie vor den Kopf geschlagen. Aber ich muss weiterfragen, auch wenn ich fast keine Kraft mehr dazu habe. Ich muss endlich herausfinden, was vorgefallen ist.
    „Erzähl mir, was passiert ist, Papa“, fordere ich ihn auf. „Ich bitte dich darum.“
    „Wir wollen es wissen“, sagt Norma. „Es ist besser, wenn du es uns erzählst. Lass uns nicht im Ungewissen, bitte!“
    Papa schaut uns mit Tränen in den Augen an. Er ist völlig verzweifelt. Er weiß aber auch, dass er schon zu viel gesagt hat, um jetzt noch einen Rückzieher machen zu können.
    „Also gut“, sagt er schließlich, „ich werde euch alles erzählen. Aber ihr müsst mir versprechen, dass wir aus Férenix fortgehen und in einem anderen Land ein neues Leben beginnen, weit weg von hier. Versprich es mir, Arturo!“
    „Nein, Papa, ich gehe nirgendwohin!“, antworte ich mit fester Stimme. „Ich bleibe hier. Das ist mein Schicksal. Ich werde nicht auf Adragón verzichten. Aber ich will wissen, was geschehen ist. Ich habe ein Recht darauf.“
    „Einverstanden. Wenn du unbedingt darauf bestehst, will ich dir alles erzählen … alles …
    Ich kam mit demselben Zeichen wie du auf die Welt“, begann er. „Und mir erging es wie dir, mein Sohn. Alle machten sich über michlustig. Ich hatte keine Freunde. Als ich sah, dass dir dasselbe passierte, versuchte ich, dir zu helfen, indem ich so tat, als wolle ich dem Ganzen keine Bedeutung beimessen. Aber vergebens. Dieses Zeichen ist ein Fluch.“
    „Es ist ein Symbol, das auf bessere Zeiten hinweist“, sage ich.
    „Also, für uns hat es nie etwas Gutes bedeutet“, widerspricht er mir. „Es ist grausam, wenn Kinder damit geboren werden und es für den Rest ihres Lebens nicht loswerden.“
    „Es unterscheidet uns von allen anderen“, widerspreche ich. „Es ist unser Schicksal. Aber lassen wir das … Erzähl weiter, Papa, bitte!“
    „Als ich zwanzig war, lernte ich Reyna kennen. Wir verstanden uns auf Anhieb. Sie kam häufig in die Bibliothek, um Informationen zu sammeln. Sie war Historikerin und wollte ein Buch über Königin Ginevra schreiben, die Gattin von König Arthur. Außerdem hatte sie schon in England und in anderen Ländern über alte Zivilisationen geforscht. Ich habe ihr bei ihrer Arbeit geholfen, und nach und nach, fast ohne es zu merken, wurden wir Freunde, sehr gute Freunde. Natürlich fand sie die Zeichnung auf meiner Stirn interessant … Bis zu dem Tag, als …“
    Er macht eine Pause. Offensichtlich fällt es ihm schwer, weiterzuerzählen.
    „Einmal gingen wir abends essen“, fährt er seufzend fort. „Es wurde sehr spät, und auf der Straße war keine Menschenseele zu sehen. Nicht einmal ein Taxi konnten wir auftreiben. Plötzlich kam ein Typ aus einer Nebenstraße mit einem Messer auf uns zu. Reyna erschrak, ich wurde böse und wollte mich auf ihn stürzen, aber dann … völlig unerwartet … löste sich Adragón von meiner Stirn und attackierte ihn!“
    „Hast du es Adragón befohlen?“, frage ich.
    „Gar nichts habe ich getan! Er hat von ganz allein reagiert! Ich konnte ihn nicht aufhalten.“
    „Und was geschah dann?“, fragt

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