Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Demónicus ihm in die Falle ging. Unten konnte er mit der Hilfe der beiden Alchemisten rechnen. Alexia lächelte, als sie sah, dass Arturo zur Landung ansetzte. Auch Arquitamius und Arquimaes begriffen, was er vorhatte.
Arturo setzte auf einem großen Felsen auf und verhielt sich still. Argwöhnisch umkreiste Demónicus seinen Todfeind. Er wollte herausfinden, welche Taktik Arturo verfolgte. Einmal sogar streifte er ihn mit seinen Flügeln, um ihn zu provozieren.
Doch Arturo verharrte in seiner Stellung. Geduldig hoffte er darauf, dass Demónicus ein Duell auf dem Boden akzeptieren würde.
Währenddessen hatten sich die beiden Alchemisten zum Handeln entschlossen. Die Lage war verzweifelt. Der Angriff der fliegenden Feinde war so überraschend gekommen, dass den Arquimianern keine Zeit geblieben war, ihre Verteidigung zu organisieren. Sie wussten, dass nur noch wenig Hoffnung bestand. Die Drachenvögel waren ihnen haushoch überlegen. Männer, Frauen und Kinder liefen um ihr Leben. Überall lagen Leichen verstreut. Und dabei hatte das Massaker gerade erst begonnen! Wenn nicht sofort etwas geschah, würde es in einem wahren Völkermord enden.
Arquimaes und Arquitamius liefen zu dem Pavillon, in dem sich die ambrosianischen Mönche verschanzt hatten.
„Stapelt die Bücher auf dem Platz auf!“, schrie Arquimaes ihnen zu. „Schnell, beeilt euch!“
Die Mönche kamen dem Befehl nach. In kürzester Zeit waren sämtliche Bücher aufgestapelt, die sie zu der Krönungszeremonie mitgebracht hatten. Dann breitete Arquitamius die Arme aus und rief:
„Adragón! Schick deine Buchstaben gegen unsere Feinde!“
Die Bücher öffneten sich. Unzählige Buchstaben flogen aus ihnen auf, formierten sich und bildeten eine undurchdringliche Mauer.
„Attacke!“, befahl Arquitamius. „Befreit uns von diesen Bestien!“
Sogleich machten sich die grafischen Zeichen daran, die fliegenden Drachen zu jagen.
Die Buchstaben, die nun in Überzahl waren, kreisten die Drachenvögel ein und trieben sie in die Enge. Im Handumdrehen änderte sichdas Szenario. Jetzt waren es nicht mehr die Bestien, die angriffen, sondern die schwarzen Buchstaben. Die Bestien mussten versuchen, ihr eigenes Leben zu retten. Nach den ersten Scharmützeln, bei denen die Reihen der Invasoren stark dezimiert wurden, traten sie vorsichtig den Rückzug an.
Während der ganzen Zeit hatten sich Arturo und Demónicus belauert. Der Große Finstere Zauberer sah, dass von Arturo keinerlei Gefahr ausging, und näherte sich ihm knurrend und Feuer speiend. Er umkreiste seinen Gegner, um ihn aus der Reserve zu locken, was jedoch nicht geschah. Er wusste nicht, dass Arturo Zeit gewinnen wollte. Demónicus hatte es nicht eilig, denn für ihn bestand kein Zweifel daran, dass er dem jungen König überlegen war.
***
A LS M ORFIDIO SAH, dass Arquimaes nur wenige Schritte von ihm entfernt war, grinste er rachsüchtig. Das Problem war nur, dass der Alchemist sich in Émedis Nähe aufhielt, die stets von ihren Leibwächtern umgeben war. Der Graf wusste, dass er nicht an Arquimaes herankam. Da fiel ihm ein Soldat auf, der sich mit seiner Lanze tapfer verteidigte. Er näherte sich ihm von hinten, streckte ihn mit einem Schwerthieb nieder und nahm ihm die Lanze ab. Dann hob er die Waffe. Er war ein hervorragender Jäger und konnte sicher sein, sein Ziel nicht zu verfehlen. Die Lanze würde das Herz des Alchemisten durchbohren!
„Beeilt euch, Herr!“, drängte Escorpio, der ihm Rückendeckung gab. „Wir können nicht ewig hierbleiben!“
Morfidio ignorierte ihn. Er ließ sich Zeit und zielte genau. Er bedachte das Gewicht der Lanze, die Entfernung und die Kraft, die nötig sein würde, das Ziel zu erreichen. Dann warf er den Wurfspeer mit aller Präzision, derer er fähig war.
Doch er hatte nicht vorausgesehen, dass ein Drachenvogel die Flugbahn kreuzen und von der Lanze durchbohrt werden würde.
Das tote Tier stürzte direkt neben Arquimaes zu Boden. Der aufgeschreckte Alchemist drehte sich um und sah gerade noch, wie Morfidio floh. Was tat der Graf hier? Hatte er etwas mit der Attacke zu tun?Stand er mit Demónicus im Bunde? Doch dies war nicht der rechte Augenblick, sich darüber Gedanken zu machen. Später würde immer noch Zeit sein, Morfidio zur Rechenschaft zu ziehen. Jetzt musste er sich erst einmal um seinen Sohn Arturo Adragón kümmern, der sich in großer Gefahr befand.
***
A RTURO LANGTE MIT der rechten Klaue zu und schlitzte den Hals seines Gegners auf.
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