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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sehr viel
sensibler als die meisten Menschen. »Oh«, sagte sie. »Lady
Grandersmith. Ich wußte nicht, daß Sie hier sind. «
Lady Grandersmith lächelte, aber es wirkte ein bißchen
verlegen. Serena hatte sich bereits wieder in der Gewalt, aber
ihr Erschrecken bei Yasals Anblick war nicht zu übersehen
gewesen. Vermutlich war es Lady Grandersmith peinlich, daß
der Anblick ihres Leibwächters anderen Menschen Furcht
einflößte. »Mister Trautman und ich hatten etwas zu
besprechen«, antwortete sie ausweichend. »Aber nun muß ich
gehen. Ich habe noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen. «
Sie wandte sich direkt an Trautman: »Sagen wir, in einer halben
Stunde, unten beim Empfang? Oder brauchen Sie mehr Zeit?«
»Eine halbe Stunde?« fragte Serena. »Wozu?« »Um zu
packen«, antwortete Trautman mit einem schrägen Blick in
Mikes Richtung. »Wir reisen heute schon ab. Frag Mike,
weshalb. Er kann es dir besser erzählen als ich. «
Mike schrumpfte unter seinen Blicken ein wenig zusammen,
während auf Lady Grandersmith' Lippen ein gutmütiges
Lächeln erschien.
»He! Könnte mir vielleicht jemand irgend etwas abnehmen?«
Bens Stimme drang nur dünn durch den Kartonstapel, den er
noch immer vor sich trug. Niemand reagierte. »Also in einer
halben Stunde unten am Empfang«, wiederholte Lady
Grandersmith. »Und jetzt entschuldigen Sie mich, Mister
Trautman. Ich werde versuchen, einen Wagen zu besorgen, der
uns alle in mein Haus bringt. Keine Sorgen wegen der dummen
Geschichte von vorhin. Ich bringe das schon in Ordnung. « Sie
ging zur Tür. Singh öffnete ihr, und Yasal schloß sich seiner
Herrin schweigend an. Während Lady Grandersmith das
Zimmer verließ, machte der Beduine einen Bogen um Ben, aber
in diesem Moment begann der junge Engländer unter seiner
Last zu wanken. Yasal versuchte ihm auszuweichen, doch Ben
stolperte gegen den Beduinen, und einige der Kartons, die sich
auf seinen Armen stapelten, gerieten ins Rutschen. Serena stieß
einen erschrockenen Laut aus, und Mike machte instinktiv eine
Bewegung, um zuzugreifen, aber er schaffte es nicht. Einige der
sorgsam in Geschenkpapier eingeschlagenen und mit Schleifen
versehenen Kartons rutschten zur Seite und stürzten zu Boden.
In diesem Moment geschah etwas Unheimliches. Yasal schien
zu einem Schatten zu werden, der so schnell vibrierte, daß seine
Umrisse zu verschwimmen begannen. Es dauerte nur den
Bruchteil einer Sekunde, aber als er wieder er selbst war, da
hatte er alle vier Kartons sicher in seinen Armen. Mike starrte
den Beduinen fassungslos an. Auch Ben blickte ungläubig zu
der schwarzen Gestalt hoch, von der nur die Augen unter dem
schwarzen Turban sichtbar waren, und zwischen Serenas
hellblonden Augenbrauen war eine steile Falte erschienen.
Trautman blinzelte. »Das war aber knapp«, sagte Lady
Grandersmith fröhlich. »Du solltest die Kartons absetzen, Ben,
bevor noch etwas herunterfällt und kaputtgeht. « »Aber... aber...
aber wie hat er das gemacht?« murmelte Ben verblüfft. Lady
Grandersmith lachte. Bens Erstaunen amüsierte sie ganz
offensichtlich. »Er ist ziemlich schnell, nicht wahr? Und das ist
nicht die einzige Überraschung, die er und Hasim bereit haben.
«
Und damit ging sie. Yasal setzte die Kartons neben Ben auf
den Boden und folgte ihr, und draußen auf dem Gang schloß
sich ihnen auch sein Bruder Hasim an. Mike starrte den beiden
nach, bis sie im Aufzug verschwunden waren. Ein
unheimliches, diesmal fast beängstigendes Gefühl breitete sich
in ihm aus. Was hatte Lady Grandersmith gesagt? Und das ist
nicht die einzige Überraschung, die sie bereit haben? Er war
nicht sicher, ob er wissen wollte, was Lady Grandersmith damit
gemeint hatte.
Lady Grandersmith war gerade gegangen, als es erneut an der
Tür klopfte. Diesmal stand eine ganze Abordnung des
Hotelpersonals draußen auf dem Gang, die den Auftrag hatte,
Mike und den anderen dabei behilflich zu sein, ihre Sachen zu
packen und die Zimmer zu räumen. Offensichtlich konnte der
Hotelmanager sie nicht schnell genug loswerden.
Noch vor Ablauf der vereinbarten halben Stunde standen sie
alle mit einem gewaltigen Berg aus Koffern, Kisten, Tüten,
Paketen und Päckchen (das allermeiste davon gehörte Serena)
im Foyer des Hotels und warteten auf Lady Grandersmith.
Trautman hatte darauf bestanden, für ihre letzten Momente hier
im Hotel gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sie
bestanden aus einem geflochtenen Katzenkorb (den Astaroth in
ungefähr einer Sekunde

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