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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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entgegengesetzten Richtung?« Serena
runzelte die Stirn, Chris und Juan blickten aufmerksam um sich,
sagten aber nichts. Singh sah sich nur einmal kurz um, dann
stand er auf und kletterte mit geschickten Bewegungen über die
nahezu vollgestopfte Ladefläche des Lkw nach vorne. Mike sah,
wie er sich mit der linken Hand an den Aufbauten festhielt,
zugleich mit dem linken Fuß festen Halt suchte und sich dann in
weitem Bogen nach außen schwang, um so neben die
Beifahrertür des Wagens zu gelangen. Der Motorenlärm
verschlang den größten Teil seiner Worte, aber Mike bekam
immerhin mit, daß er mit Trautman sprach. Singhs Gesicht war
wie üblich keinerlei Regung anzusehen, als er wieder auf den
Wagen heraufkletterte, aber Mike spürte, daß ihm das, was er
gehört hatte, nicht besonders gefiel. »Er sagt, es wäre eine
Abkürzung«, sagte er. »Ob es stimmt, weiß ich nicht. Aber in
einem habt Ihr recht, Herr - wir fahren in die falsche Richtung.
« Sie hatten die Hauptstraße verlassen und bewegten sich
mittlerweile durch eines jener Stadtviertel Kairos, die man
Touristen normalerweise wohl nicht zu zeigen pflegte. Die
Häuser zu beiden Seiten waren zumeist zweigeschossig und
weiß, mit flachen Dächern und kleinen, glaslosen Fenstern, aus
denen neugierige Gesichter zu ihnen herausstarrten; viele davon
verschleiert. Sie kamen jetzt auch nur noch im Schrittempo vorwärts. Die Straße war sehr viel schmaler als die, durch die sie
bisher gefahren waren, aber dafür vollgestopft mit Menschen,
die dem heranrumpelnden Lkw nur widerwillig Platz machten.
»Schau dir mal die beiden Typen da hinten an!« sagte Ben
düster. »Sie folgen uns schon eine ganze Weile. « Mikes Blick
folgte der Richtung, in die Bens ausgestreckte Hand wies.
Zwanzig oder dreißig Schritte hinter ihnen befanden sich zwei
schwarzgekleidete Gestalten, die dem Wagen folgten. In der
einen Straße herrschte ein ziemliches Gedränge von Menschen
und Tieren, und trotzdem schienen die beiden fast allein. Jedermann machte ihnen Platz, als wäre etwas an ihnen, was die
Menschen davon abhielt, ihnen zu nahe zu kommen.
Mike erkannte die beiden im selben Augenblick, in dem Ben
laut sagte: »Ich fresse eine Woche lang nichts anderes als
Astaroths Katzenfutter, wenn das nicht Lady Grandersmith'
Lakaien sind!« Er hatte recht. Die beiden waren Yasal und
Hasim. Lady Grandersmith' Leibwächter und Diener. »Was soll
das?« fragte Juan. »Wieso folgen uns die beiden?«
»Fragen wir sie«, sagte Singh entschlossen. Er wandte sich
wieder um, balancierte auf die gleiche halsbrecherische Weise
nach vorne wie gerade vorhin und rief dem Fahrer durch das
offene Fenster auf der Beifahrerseite etwas zu.
Als Antwort darauf trat dieser auf das Gaspedal - und der
scheinbar schrottreife Lkw machte einen Satz, der einem
Rennwagen zur Ehre gereicht hätte. Singh schrie auf, verlor um
ein Haar den Halt und klammerte sich im allerletzten Moment
an den Aufbauten des Lkw fest.
Menschen und Tiere sprangen entsetzt dem heranrasenden
Wagen aus dem Weg. Wie durch ein Wunder hatten sie bisher
noch niemanden überfahren, aber Mike fürchtete, daß das sehr
bald geschehen würde, denn der Wagen wurde nicht langsamer,
sondern immer schneller, und dazu begann er heftig zu
schlingern, schoß mal nach rechts, dann wieder nach links, und
prallte schließlich gegen eines der Häuser auf der linken
Straßenseite. Mike wurde von den Füßen gerissen und fiel
kopfüber in den Gepäckberg hinein, der sich auf dem vorderen
Teil der Ladefläche stapelte. Funken stoben, als das Führerhaus
kreischend an der Hauswand entlangschrammte. Steinsplitter,
Kalk und die Reste von abgerissenen Tür- und Fensterläden
flogen wie eine bizarre Bugwelle hinter ihnen her, dann machte
der Wagen einen jähen Satz zur Seite, rumpelte einen Moment
lang auf der Straße entlang und näherte sich dann der
gegenüberliegenden Häuserreihe. Ein Chor von Flüchen und
Verwünschungen folgte ihnen, Fäuste wurden geschüttelt,
Steine und andere Wurfgeschosse hinter ihnen hergeschleudert,
und Mike sah, daß Yasal und Hasim zu rennen begonnen hatten.
Dann erinnerte er sich an etwas, was ihn vor Schreck
herumfahren und die beiden unheimlichen Beduinen auf der
Stelle vergessen ließ: Singh!
Der Inder hatte es nicht geschafft, sich wieder auf den Wagen
hinaufzuziehen. Er hing, sich mit nur einer Hand
festklammernd, an den Aufbauten und ruderte verzweifelt mit
der anderen in der Luft und versuchte sich festzuklammern.
Seine

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