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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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anderen in das Zentrum dieses lodernden Lichtes
hinein - und verschwanden darin. Ihre Körper schienen sich
aufzulösen, wie Eiskristalle, die direkt in die Sonne
hineingefallen waren, aber es war nichts Zerstörerisches an
diesem Anblick, er spürte keine Angst, sondern ein Gefühl des
Glücks und der Erleichterung, das nicht aus ihm selbst kam,
sondern von außen auf ihn einstürmte.
»Das... das ist... «
»Der Weg nach Hause«, führte Lady Grandersmith den Satz
zu Ende. »Sie haben so lange auf diesen Tag gewartet, so
unvorstellbar lange. Und nun ist es ihnen endlich vergönnt. «
Ja, dachte Mike. Aber um welchen Preis. Lady Grandersmith
schien seine Gedanken zu spüren. »Was hast du?« fragte sie.
»Nichts«, sagte Mike. Um das Thema zu wechseln, drehte er
sich zu Serena um. »Ich bin nur erleichtert, daß es vorbei ist.
Und daß es dir gut geht. Wohin haben sie dich gebracht?«
»An einen Ort, über den ich nicht reden darf«, antwortete
Serena, und es klang so einfach und zugleich so überzeugend,
daß Mike diese Antwort ebenso akzeptierte, wie Trautman seine
Antwort an Bord der NAUTILUS. »Aber warum weichst du
Lady Grandersmith aus? Sie ist nicht deine Feindin. Im
Gegenteil. Sie wollte nur helfen. «
»Das glaube ich Ihnen«, sagte Mike. »Es ist nur... «
»Was?« fragte Lady Grandersmith. »Keine Angst. Du kannst
ganz frei sprechen. Sie würden niemals einem Menschen ein
Leid antun. «
»So?« fragte Mike. »Und was war vor vier Jahren auf der
TITANIC?«
Lady Grandersmith schwieg eine ganze Weile. Ein Schatten
huschte über ihr Gesicht, und als sie endlich antwortete, klang
ihre Stimme verändert und traurig. »Ich muß dir ihre Geschichte
erzählen, glaube ich«, sagte sie. »Du weißt nun schon so viel,
daß du wohl ein Recht dazu hast, und ich glaube, ich kann dir
vertrauen. Sie kamen vor sehr langer Zeit hierher, weißt du?
Vor Tausenden und aber Tausenden von Jahren, lange bevor es
uns gab, ja bevor es Serenas Volk gab. Sie waren Reisende,
Forscher. Das Schiff, mit dem sie kamen, stürzte ab, so daß
ihnen der Weg nach Hause verwehrt blieb. Sie werden sehr alt,
mußt du wissen, aber auch ihr Leben ist begrenzt, und die Zeit,
die ihr Hilferuf nach Hause brauchte, war hundertmal länger, als
sie zu leben hatten. Also versetzten sie sich in einen Schlaf, von
dem nur einige wenige ausgenommen blieben. Die Wächter, die
über die Schlafenden wachten. Niemand wußte, daß sie hier
waren - außer einiger weniger Eingeweihten, zu denen auch
mein Mann und ich gehörten. Das Schiff, das vor vier Jahren
kam, sollte sie abholen, aber es kam anders. Alles war
vorbereitet, die Kokons in aller Heimlichkeit, nachts und auf
hoher See, zu übernehmen. Aber das Schicksal hat es nicht so
gewollt. Weder Yasal noch Hasim oder Sulan wissen, was in
jener Nacht wirklich geschehen ist - ob der Pilot des Schiffes
einen Fehler beging, der Kapitän der TITANIC, und
wahrscheinlich wird es auch niemand je herausfinden. Das
Schiff kollidierte mit der TITANIC, und beide sanken, das ist
alles, was wir wissen. « »Ja, und tausendfünfhundert Menschen
fanden den Tod«, sagte Mike traurig. »Ich weiß, daß es keine
Absicht war, Lady Grandersmith. Es war nur ein Unfall. Aber
es... ich kann es einfach nicht vergessen. « »Und jetzt glaubst
du, es wäre ihnen gleich?« fragte Lady Grandersmith sanft.
Mike zuckte mit den Achseln. »Ich... weiß einfach nicht, was
ich glauben soll«, gestand er. »Und du hast immer noch Angst
vor ihnen«, stellte Lady Grandersmith fest. »Weil du glaubst,
daß ihnen ein Menschenleben nichts gilt. «
»Yasal hat sich selbst geopfert, um alle Spuren zu verwischen«, sagte Singh. »Und Mike und ich
- und nun auch
Serena und Sie selbst, Lady Grandersmith, das sollten Sie
bedenken, sind die einzigen Menschen, die überhaupt von ihrer
Existenz wissen. «
Lady Grandersmith' Miene wurde ernst. »Ich verstehe«, sagte
sie. »Ihr habt Angst, daß sie uns alle töten, jetzt, wo sie am Ziel
sind. « Sie schüttelte den Kopf. »Ja, ich glaube, ich kann euch
verstehen. Aber da ist etwas, was ihr nicht wissen könnt. «
»Und was?« fragte Singh.
Statt direkt zu antworten, stellte Lady Grandersmith eine
Frage: »Ist euch nicht aufgefallen, daß es an Bord der TITANIC
keine Toten gab?«
»Doch«, antwortete Mike überrascht. »Aber woher wissen Sie davon?«
Lady Grandersmith lächelte flüchtig. »Weil ich an Bord war«,
antwortete sie. »Ich habe erlebt, was geschah. Das Schiff, das
mit der TITANIC

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