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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Ist wirklich alles in
Ordnung mit dir? Du bist irgendwie anders seit gestern. So
nebenbei: Singh ebenfalls. « »Wir sind nur erschöpft«,
antwortete Mike hastig. »Es war alles sehr anstrengend. Ich bin
froh, daß es vorbei ist. Wann fahren wir los? Sofort?« »Noch
nicht«, erwiderte Trautman. »Wir warten noch auf Yasal. «
»Ist er denn nicht an Bord?« fragte Mike verwundert. Er hatte
von Trautman erfahren, daß Yasal und sein Bruder gestern noch
einmal allein hinausgegangen waren, vermutlich, um die
zurückgebliebenen Behälter zu holen. Aber es waren nur noch
wenige gewesen, allerhöchstens ein Dutzend; eine Aufgabe, die
in einer Stunde zu erledigen gewesen wäre.
»Er ist vor einer halben Stunde noch einmal hinausgegangen«,
antwortete Ben an Trautmans Stelle. »Frag mich bloß nicht,
warum. « Er lachte. »Vielleicht hat er seine Frühstücksdose
drüben auf der TITANIC vergessen. « Mike fand das nicht sehr
komisch. Er schenkte Ben einen giftigen Blick, stand auf und
schlenderte zum Fenster. Der Anblick draußen hatte sich nicht
verändert. Die TITANIC ragte noch immer wie ein stählerner
Berg über ihnen empor, aber sie kam ihm jetzt unheimlicher
und bedrohlicher denn je vor. Ganz automatisch wanderte sein
Blick nach links, in die Dunkelheit vor dem Wrack hinein, und
ein sonderbares Gefühl überkam ihn. Er konnte sie nicht sehen,
aber für einen Moment erschien der Anblick der riesigen
silbernen Scheibe ganz deutlich vor seinen Augen, und wieder
spürte er dieselben einander widersprechenden Gefühle wie
gestern. Zorn, Verwirrung, Mitleid und Ohnmacht. Singh hatte
gewiß Recht, aber zugleich täuschte er sich auch. Die
Katastrophe damals war viel gewaltiger - und viel tragischer gewesen, als die Menschen oben unter der Sonne glaubten. Und
er konnte auch zugleich Yasal und seine Brüder verstehen. Sie
hatten nichts anderes als nach Hause gewollt, und sie hatten
ganz bestimmt nicht beabsichtigt, dabei irgend jemanden zu
verletzen.
Aber trotzdem waren so viele Unschuldige ums Leben
gekommen, daß sich Zorn in Mikes Mitleid mischte. Es war ein
Unfall gewesen
- letztendlich genau das, was auch ihm
widerfahren war, als er den Behälter nicht richtig befestigt hatte
-, und er durfte es Yasal und den anderen nicht vorwerfen. Aber
er war auch nicht sicher, ob er es ihnen jemals wirklich
verzeihen konnte... »Wo bleibt er nur?« fragte Trautman. Er war
neben Mike getreten und sah wie er aus dem Fenster. »Jede
Minute ist kostbar. Es macht mich rasend, hier herumzustehen
und nicht zu wissen, warum. « Etwas leiser und in so
beiläufigem Ton, daß Mike um ein Haar ganz automatisch
geantwortet hätte, fügte er hinzu: »Du weißt es, nicht wahr?«
Mike fuhr zusammen, starrte Trautman betroffen an und biß
sich auf die Unterlippe. Er schwieg.
»Was habt ihr dort draußen gefunden?« fragte Trautman nun.
»Nichts«, antwortete Mike. Er wich Trautmans Blick aus.
Trautman lachte. »Habe ich dir eigentlich schon einmal
gesagt, daß du ein miserabler Lügner bist?« Mike schwieg eine
Weile, ehe er leise und ohne Trautman anzusehen antwortete:
»Sie haben recht. Wir haben etwas gefunden. Aber bitte fragen
Sie mich nicht, was. Ich darf es Ihnen nicht sagen. « »Du darfst nicht?«
»Ich habe es versprochen«, antwortete Mike. Trautmans Blick
wurde eindringlich, und obwohl Mike ihn nicht direkt erwiderte,
war er nicht sicher, wie lange er ihm wohl noch standhalten
würde. Aber dann nickte Trautman. »Gut, ich respektiere das.
Sie haben ihr Wort gehalten und uns bisher nichts getan, und so
ist es nur richtig, daß auch du dein Wort hältst. Keine Angst ich werde den anderen nichts sagen. « Mike lächelte dankbar,
und Trautman drehte sich ohne ein weiteres Wort herum und
wollte zum Steuerpult zurückgehen, machte aber dann noch
einmal kehrt. »Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen«, sagte
er. »Ich habe die halbe Nacht lang Bücher gewälzt, aber mir ist
nichts untergekommen, was genau zweihundertfünfzig Jahre her
sein könnte. Mit einer Ausnahme - aber sie ergibt keinen Sinn. «
»Welche Ausnahme?« fragte Mike. »Eine ganz bestimmte
Sternenkonstellation«, sagte Trautman. »Alle
zweihundertfünfzig Jahre steht der Sirius in einem ganz
bestimmten Winkel über der Erde. Zu Anfang dachte ich, das
wäre die Lösung. Die alten Ägypter waren großartige
Astronomen. Die Pyramiden sind nach den Sternen
ausgerichtet, wußtest du das? Aber dann habe ich noch einmal
genauer nachgesehen
- während dieser

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