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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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daß French sich große Mühe gab, diese Klumpen niemals zu berühren. »Dort vorn.« French wies mit einer Handbewegung auf eine Tür, die Charity erst beim zweiten Hinsehen überhaupt bemerkte, denn sie lag fast völlig unter einem grauen Spinnwebnetz verborgen. »Ich glaube, in dieser Kammer finden wir Luft. Aber ich bin nicht sicher. Als ich das letzte Mal hier war, war es ... anders.« »Das glaube ich dir gerne«, sagte Gurk. »Sonst wärst du wahrscheinlich kaum hier.« Charity sah ihn irritiert an, und Gurk fuhr mit einer Geste zum Ende des Korridors hin beinahe im Plauderton fort. »Die da hätten wahrscheinlich etwas dagegen gehabt.« Charity, Skudder und auch French fuhren in einer einzigen Bewegung herum und erblickten drei oder vier sechsgliedrige Gestalten, die vor einer Sekunde hinter der nächsten Biegung aufgetaucht waren. Offensichtlich waren die Moroni genauso überrascht wie Charity und die anderen; aber dank Gurks dummer Bemerkung hatten sie eine oder zwei Sekunden mehr Zeit gehabt, ihre Verblüffung zu überwinden – mit dem Ergebnis, daß sie sofort das Feuer eröffneten. Charity fand gerade noch Zeit, sich zur Seite zu werfen und Gurk dabei mit sich zu reißen, dann zerriß ein wahres Gewitter bleistiftdünner Lichtblitze die Luft zwischen ihnen. Skudder warf sich mit einem Fluch zur anderen Seite, prallte ungeschickt gegen die Wand und stürzte. Wahrscheinlich rettete dieser ungewollte Sturz ihm das Leben, denn den Bruchteil einer Sekunde später glühte das Metall dort, wo er gestanden hatte, hellrot unter den Einschlägen von vier oder fünf Laserblitzen auf, während sich Stone mit erstaunlicher Kaltblütigkeit auf ein Knie herabsinken ließ, seine Waffe hob und das Feuer erwiderte. Er verfehlte sein Ziel genauso wie die Moroni, aber die unerwartete Gegenwehr bremste den Ansturm der Vierarmigen für einen entscheidenden Augenblick. Wahrscheinlich aber war es wieder French, dessen Eingreifen die endgültige Entscheidung brachte. Die Ameisen machten nicht so rücksichtslos von ihren Waffen Gebrauch, wie sie es gekonnt hätten, vermutlich, um ihren vermeintlichen Kameraden nicht zu gefährden. French nutzte solche Skrupel hemmungslos aus. Noch während Charity verzweifelt über den Boden rollte, um den zuckenden Laserblitzen auszuweichen, hob er seine Harpunenwaffe, zielte in aller Seelenruhe und drückte ab. Einer der Moroni taumelte zurück, ließ seine Waffe fallen und griff mit allen vier Händen gleichzeitig nach dem langen Stahlpfeil, der aus seinem Brustpanzer ragte, ehe er zusammenbrach. Die anderen erstarrten für eine halbe Sekunde. Völlig verstört blickten sie French an, der bereits mit fliegenden Fingern einen weiteren Pfeil in seine Waffe legte. So kurz diese Atempause war, sie reichte: Charity warf sich mit einer blitzartigen Bewegung herum, riß ihr Gewehr von der Schulter und drückte ab. Auch Skudder eröffnete das Feuer. Keinem von ihnen blieb Zeit, wirklich zu zielen, aber ihre Waffen erwiesen sich als leistungsfähiger als die Laser der Moroni. Die hellgrünen Laserblitze explodierten in der Wand hinter den Ameisen und ließen sie in greller Weißglut auflodern. Die Hitze war so intensiv, daß selbst Charity einen kochendheißen Gluthauch spürte und French mit einem Schmerzensschrei zurücktaumelte. Von der Gummihaut seines Anzuges kräuselte sich grauer Rauch. Die Chitinpanzer der Moroni flammten auf und brannten lichterloh. Charity hob schützend den linken Arm vor das Gesicht und blinzelte. Das entgegengesetzte Ende des Korridors hatte sich in eine Hölle aus weißer Glut und zuckenden Schatten verwandelt. Geschmolzenes Metall lief zischend zu Boden, Flammen leckten nach dem grauen Spinnengewebe, das Wände und Decke überzog. Voller plötzlichem Schrecken begriff Charity, daß sowohl Skudders als auch ihre eigene Waffe auf maximale Energieabgabe geschaltet waren. Eine Nachlässigkeit, die in einer solchen Umgebung tödlich sein konnte. Sie befanden sich in einer Raumstation, und hinter manchen der Wände, an denen sie vorbeigingen, war nichts mehr als die luftleere Weite des Alls. Etwas bewegte sich unter ihr, und dann hörte sie eine halberstickte Stimme, die etwas rief, das sie nicht verstand. Erschrocken richtete sie sich auf und bemerkte, daß sie Gurk halb unter sich begraben hatte. »Verdammt, willst du mich umbringen?« keuchte Gurk. »Eigentlich sollte ich dich umbringen, du Idiot. Dein kleiner Scherz hätte uns allen das Leben kosten

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