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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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können, ist dir das klar?« Zornig stemmte sie sich in die Höhe, griff nach Gurks Arm und zerrte ihn so grob auf die Füße, daß der Zwerg einen quiekenden Laut ausstieß. »Es ist doch nichts passiert, oder?« maulte Gurk. Charity ignorierte ihn und sah rasch zu Stone und Skudder. »Ist jemand verletzt?« fragte sie. Skudder schüttelte nur kurz den Kopf, während sich Stone unsicher aufrichtete und beinahe verblüfft auf die Waffe in seinen Händen hinabblickte. Charity musterte ihn einen Moment lang sehr aufmerksam. Sie waren alle ziemlich nervös, aber Stone mußte nach den Ereignissen der vergangenen Stunden unter einem Druck stehen, der fast unvorstellbar war. Sie nahm sich vor, ihn genauer im Auge zu behalten, und drehte sich zu French herum. Sein Ameisenkostüm schwelte noch immer hier und da; die Gummihaut hatte Blasen geschlagen und wies jetzt große, häßlich verbrannte Flecken auf. Aber seine Haltung verriet keinen Schmerz, sondern nur Anspannung. »Alles in Ordnung?« fragte sie. French reagierte im ersten Moment  überhaupt nicht, sondern blickte weiter wie gebannt zum Ende des Ganges. Die Hitze hatte nachgelassen, aber die Wand glühte noch immer, und aus den verkohlten Chitinpanzern der Moroni leckten kleine, gelbe Flammen. »Keine Sorge«, sagte Charity. »Sie sind tot.« French starrte weiter auf die Moronikrieger. Er hob die Hand und massierte seinen schmerzenden linken Arm, in einer Bewegung, die er wahrscheinlich nicht einmal selbst registrierte. »Einer fehlt.« Charity blickte ihn fragend an. »Einen habe ich getötet«, sagte French. »Und dort liegen drei.« »Das macht vier«, erwiderte Charity. »Und?« »Es waren fünf.« »Bist du sicher?« fragte Skudder erschrocken. »Ich habe nur vier gesehen.« »Ich auch«, fügte Stone hinzu. French schüttelte stur den Kopf. »Es waren fünf. Ich bin ganz sicher. Einer muß entkommen sein.« Skudder murmelte einen Fluch und zog die Unterlippe zwischen die Zähne, während Stone erbleichte. Gurk zog es vor, gar nichts zu sagen, und duckte sich unter Charitys Blick wie ein geprügelter Hund. »Das heißt, daß sie in wenigen Augenblicken hier sein werden«, sagte Charity ruhig. Mit einem giftigen Seitenblick auf den Zwerg fügte sie hinzu: »Vielen Dank, Gurk.« Gurk öffnete den Mund, um nun doch etwas zu erwidern, aber Charity schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. »Wir klären das später«, bemerkte sie. Dann wandte sie sich wieder an French. »Also los.« French starrte sie an, und obwohl sie nur in die Gummimaske vor seinem Gesicht blickte, spürte sie sein Erstaunen. »Aber wohin denn?« Charity deutete mit dem Lauf ihrer Waffe auf die Tür, hinter der ihr ursprüngliches Ziel lag. »Zu Ihren Leuten. Nachdem wir das da erledigt haben. Los!« Das letzte Wort hatte sie bewußt in scharfem, befehlendem Ton gesprochen. Was immer French hatte sagen wollen, er drehte sich gehorsam herum und lief mit weit ausgreifenden Schritten vor ihnen her. Die Hitze wurde so groß, daß sie es fast nicht geschafft hätten, aber sie hatten zumindest in einem Punkt Glück: Die Tür war nicht verschlossen, und der Mechanismus funktionierte noch so zuverlässig und schnell wie vor fünfzig Jahren. Mit einem kaum hörbaren Summen glitt das schwere Panzerschott vor ihnen zur Seite und gab den Eingang zu einer asymmetrisch geformten Kammer frei, deren Wände mit Regalen und Schränken so vollgestopft waren, daß sie zu fünft kaum darin Platz fanden. Charity betrat die Kammer als letzte, und sie schloß die Tür nicht wieder, sondern gab Skudder mit Gesten zu verstehen, den Gang draußen im Auge zu behalten. »Schnell«, sagte sie dann an French gewandt. »Wir haben nicht viel Zeit.« »Wir haben sogar weniger Zeit, als du glaubst«, sagte Skudder von der Tür her. »Sie kommen.« Charity drängte sich an French vorbei und riß wahllos einen der Schränke auf. Er war vollgestopft mit Dingen, die vor einem halben Jahrhundert ihre Bedeutung verloren hatten: Werkzeuge, Ersatzteile, technische Gerätschaften und Batterien, Kleidungsstücke und Lebensmittelpakete. Es war so, wie sie vermutet hatte – sie waren in einem der alten Lagerräume, von denen es an der Peripherie der Station eine ganze Reihe gegeben hatte. Die Orbit-Stadt hatte am Schluß mehr als zweihundert ständige Bewohner gehabt, und sie war darauf eingerichtet gewesen, diese Anzahl von Menschen im Notfall ein volles Jahr lang versorgen zu können. Während Charity rasch

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