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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Turm versperrt. Sie hatte es versucht, und sie war überzeugt, ein neuer Versuch würde einen neuen Angriff der… Habichte?… nach sich ziehen.
       Damon würde auch damit fertig werden. Er ist unser Bewahrer.
       Und dann erinnerte sie sich an etwas, das Damon einmal zu ihr gesagt hatte: Jeder halbwegs fähige Techniker kann im Notfall die Arbeit eines Bewahrers tun. Jetzt war der Notfall eingetreten, und sie musste tun, was sie gern Damon überlassen hätte.
       »Du musst schlafen, Camilla. Was würdest du mir in einer solchen Situation raten? Auch ich habe Angst, Bredhiya.« Sie benutzte das Kosewort, um auszudrücken: Vertraue mir. »Aber Jaelle und ich werden diesen Raum so bewachen, dass keine Zauberin und kein böser Einfluss eindringen kann, auch nicht in Träumen. Shaya, hilf mir.«
       Entschlossen wickelte sie ihre Matrix aus, den Blick auf Camillas Gesicht gerichtet. Die Augen der älteren Frau folgten dem Stein, wandten sich ab.
       »Blicke nicht in die Matrix, du bist darin nicht geübt. Es wird dich krank machen«, warnte Magda. »Die Zeit kommt schon noch. Versuche nicht… «
       »Ich? Eine Matrix? Die Göttin verhüte… «
       »Falls es die Göttin ist, die es verhütet, und nicht deine eigene Furcht, Kima.« Wieder sprach sie absichtlich den Namen aus, den sie noch nie in Anwesenheit einer dritten Person verwendet hatte. »Könnte dich die Göttin nicht zu diesem Ziel hinführen? Vertraue mir, ich weiß, was ich tue. Nur wende vorerst die Augen von der Matrix ab.« Unmerklich war sie zu dem übergegangen, was man die Befehlsstimme nannte, und Camilla, überrascht von ihrer eigenen Fügsamkeit, drehte das Gesicht zur Seite.
       »Jaelle… ?«
       Gemeinsam glichen sie ihre Schwingungen an, bis sie im Einklang arbeiteten. Der Rapport zwischen ihnen flammte auf, eine Nähe, eine Intimität jenseits von Sprache oder Sex, unbeschreiblich.
       Könnte Camilla das doch mit uns teilen…
       Sie wussten nicht, wer von ihnen das gedacht hatte und wer bedauernd antwortete:
       Nein. Sie ist nicht bereit. Noch nicht.
       Als ihre Matrizes Resonanz erreichten, blitzte blaues Feuer auf. Camilla riss erschrocken den Kopf herum, aber es war ein so kurzer Augenblick gewesen, dass sie sich fragte, ob sie überhaupt etwas gesehen hatte.
       Die Habichte mögen darauf lauern, dass in diesem Raum irgendetwas geschieht. Doch die wahre Schwesternschaft wird über uns wachen. Sie wird uns helfen, das Zimmer zu versiegeln…
       Die Schwesternschaft darf sich nicht einmischen. Aber wir haben die Macht…
       Jaelles Berührung war wie eine Hand, die nach der ihren fasste, eine Hand mit einem Amazonenmesser, das in blauem Feuer glühte. Magda war sich bewusst, dass sie sich nicht von der Stelle entfernte, an der sie kniete, die Matrix zwischen den Fingern, aber irgendwie umschritt sie Seite an Seite mit Jaelle den Raum, und das Messer zog eine Spur von blauweißem Feuer hinter sich her. Sie schlossen den Kreis. Sich an den Händen haltend, hoben sie die Arme zu einem Bogen, und zwischen ihren Händen knüpfte sich ein Netz aus blassem Feuer.
       Die alte Frau war da mit ihrem kläffenden Gelächter. So, so, so, ihr glaubt, ihr könnt mich draußen halten, dumme Mädchen?
       Nicht dich, Mutter. Aber unsere Freundinnen müssen Ruhe finden, und sie sollen in ihrem Schlaf nicht von Habichten gehackt werden.
       Blaues Feuer flammte von einer Matrix zur anderen, bis das Zimmer in eine leuchtende Kuppel eingeschlossen war. Magda schickte ihr Bewusstsein auf die Suche nach irgendeiner Lücke in dem Schutz. Einen Augenblick lang war Acquilaras Gesicht da, drohend, so Grauen erregend, wie Magda es nur einen Sekundenbruchteil durch ihre vorgetäuschte gutmütige Verachtung gesehen hatte, flammend vor Wut.
       Jetzt ist sie gewarnt. Sie weiß, dass wir wissen, sie ist nicht, was sie scheint…
       Hast du wirklich geglaubt, wir könnten diese Arbeit tun, ohne sie zu warnen?
       Der Habicht war da… er zielte nach ihren Augen… Instinktiv hielt Magda ihm ihre Matrix entgegen, die einen feurigen Schild erzeugte. Das Gefieder des Habichts ging in Flammen auf. Magda wich vor der Hitze, vor den schrecklichen Schreien zurück. Ihre Finger erschlafften, sie ließ die Matrix fallen. Hitze und ein Geruch nach brennenden… Federn?… erfüllten den Raum. Dann hielt sie die Matrix wieder in der Hand… hatte sie sie überhaupt verloren, oder war das eine Illusion gewesen?
       Das Feuer

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