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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eine Emmasca, die Söldnerin gewesen ist, mit einem Messer so gut treffen könne wie sie. Und als ein Mann in seinem Stolz und in seiner Wettleidenschaft mehr gesetzt hatte, als er bezahlen konnte, nahm ich großzügig die Handschuhe als Ausgleich seiner Schuld an. Sicher hatte er sie für seine Frau oder Freundin gekauft. Soll sie ihren Mann lehren, sich nicht zu sehr auf seine männliche Überlegenheit zu verlassen!« Sie lachte tief in der Kehle. »In dieser Gebirgsstadt wäre es töricht und leichtsinnig, sie zu tragen; dir würden die Hände darin erfrieren. Aber wir kommen ja auch wieder in ein milderes Klima.«
       Das heiterte Magda vorübergehend auf. Optimistisch sagte sie sich, dass sie bestimmt in das vergleichsweise angenehme Klima von Thendara zurückkehren würden. Bis zu diesem Augenblick war ihr nicht so recht bewusst geworden, wie sehr ihre Welt sich auf Eis, Kälte, erfrorene Finger und Füße verengt hatte. Die dünnen, frivolen, perlenbestickten Handschuhe erinnerten sie an Blumen, Sonnenschein, ein Land, in dem man zu Mittsommer bis zum Morgen in den Straßen tanzen konnte, ganz anders als in dieser strengen Klosterstadt, wo das ganze Jahr Schnee lag.
       Sie drückte Camillas Hand, und Camilla legte ihr den Arm um die Taille. Jaelle blickte hoch und sah es, und als die Küchenfrauen mit dem Essen kamen, erkannte Magda an Jaelles leichtem Stirnrunzeln, dass sie irgendeine Teufelei plante. Dann umarmte sie Vanessa, beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. Vanessa schreckte zurück, aber Magda, wenn auch zu weit entfernt, um Jaelles Flüstern zu verstehen, las den Gedanken hinter dem gesprochenen Wort: »Spiel mit, Dummkopf! Oder glaubst du, dass ich im Ernst versuche, dich zu verführen?«
       Vanessa blinzelte erstaunt, doch sie protestierte nicht. Sie umschlang Jaelle, die sie lange und heftig küsste und sich dann gemächlich zu den Frauen umdrehte, die Schüsseln von den Tabletts auf den Tisch abluden.
       »Stört uns nicht vor der fünften Stunde nach dem Läuten der Klosterglocken für das Morgengebet«, sagte sie. Sie bestellte ein umfangreiches Frühstück, bezahlte es und fügte ein großzügiges Trinkgeld hinzu. Die Frauen gingen unter vielen Versprechungen, die teuren Delikatessen besorgen zu wollen. Vanessa machte sich von Jaelle los. Ihr Gesicht war feuerrot.
       »Bist du verrückt geworden? Was werden sie von uns denken?«
       »Genau das, was sie meiner Absicht nach denken sollen«, entgegnete Jaelle, »nämlich, dass wir morgen in verschiedenen Kombinationen lange im Bett bleiben werden. Sie werden nie auf den Verdacht kommen, wir wollten die Stadt verlassen, bevor die Glocken zur Nachtmette geläutet haben. Ohne zu ahnen, dass wir längst weg sind, werden sie dies üppige Frühstück bringen, wenn die Sonne schon hoch am Himmel steht.«
       »Und wenn sich Acquilaras Spionin nicht unter den Küchenfrauen, sondern unter den Stallmägden befindet?«, fragte Vanessa.
       »Dann habe ich dich für nichts in Verlegenheit gesetzt!« Mit schelmischem Schulterzucken zog sie Vanessa an sich und küsste sie noch einmal. »War es dir wirklich so zuwider? Davon habe ich nichts gemerkt.«
       Vanessa kicherte nur. Noch vor ein paar Tagen, dachte Magda, wäre sie böse geworden.
       Wenigstens glaubt sie nicht mehr, dass wir eine Bedrohung für sie darstellen.

    Noch einmal nahmen sie in aller Muße ein Bad. Es folgte ein reichliches Abendessen auf dem Zimmer. Danach legten sie sich hin, um zu schlafen, so lange es ging. Nur Magda fand keine Ruhe, obwohl sie in dem gegen Eindringlinge versiegelten Zimmer keine Angst vor Alpträumen mehr hatte. Sie lag zwischen Jaelle und Camilla und warf sich hin und her, bis Jaelle schließlich flüsterte: »Kannst du auch nicht einschlafen? Was ist los? Es wird ein harter Ritt werden, aber Cholayna scheint es besser zu gehen, ich denke, sie schafft es. Du machst dir doch nicht immer noch Sorgen über diese alte Hexe Acquilara? Die haben wir abgeschüttelt. Sicher ist es auch Lexie und Rafaella gelungen, sich von ihr zu befreien.«
       »Ich weiß nicht recht, Shaya. Was mich quält, ist die Frage: Wer sind sie? Was wollen sie von uns, und warum?«
       »Hattest du nicht eine Theorie darüber? Wahrscheinlich wollen sie uns daran hindern, zu der echten Schwesternschaft vorzustoßen.«
       »Aber noch einmal, warum? Was hätten sie davon? Haben sie einfach Freude am Unheilstiften? Das kann ich nicht glauben. Dieser Geheimbund -

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