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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Lähmpistole.
       »Hier entlang.«
       Sie brachte Magda durch die große Stalaktitenhöhle, ließ sie eine von Tropfwasser schlüpfrige Rampe hinuntersteigen und schob sie in eine zweite Kammer.
       Diese wurde von Fackeln erhellt, die an der Wand befestigt waren und zur Decke qualmten. Zufällig bemerkte Magda die Richtung des Rauchs und dachte: Es muss Luft von draußen eindringen. In der Mitte brannte ein Feuer. Im ersten Augenblick fragte sich Magda, wo sie Holz für ein Feuer herbekamen. Dann verriet ihr der Geruch, dass hier getrockneter Chervine-Dung verbrannt wurde; auf einer Seite waren Fladen aufgestapelt. Rings um das Feuer saßen verhüllte Frauen, und in schrecklicher Enttäuschung dachte Magda: Ist dies etwa die Schwesternschaft?
       Eine schlanke, vertraute Gestalt erhob sich.
       »Willkommen, meine Liebe«, sagte sie. »Es tut mir Leid, dass meine Boten so viel Gewalt anwenden mussten. Ich sagte euch, ihr solltet auf meinen Ruf warten, und hättet ihr auf mich gehört, wäre uns allen viel Ärger erspart worden.«
       Magda holte tief Atem und zwang sich zur Ruhe.
       »Was willst du, Acquilara?«

27. Kapitel
    Aber auf diese Weise wickelte Acquilara ihre Geschäfte nicht ab. Magda hätte es sich denken können.
       »Du bist verletzt, lass uns deine Wunden verbinden. Und sicher bist du steif vor Kälte. Möchtest du Tee?«
       Magda fürchtete, sie werde in die Gewalt der schwarzen Zauberin geraten, wenn sie etwas von ihr annahm. Schon wollte sie stolz erwidern: Nein, danke, ich will nichts von dem, was du geben kannst. Doch irgendetwas ließ sie plötzlich innehalten.
       Ihre oberste Pflicht war jetzt, bei Kräften zu bleiben, damit sie fliehen, damit sie Vanessa und Cholayna helfen konnte. Entschlossen sagte sie: »Danke, ja.« Jemand reichte ihr einen dampfenden Becher mit Tee. Er war ein bisschen bitter und roch nach dem Dungfeuer. Auch war ein Klumpen Butter hineingerührt, die ihm einen eigentümlichen Geschmack gab, aber in der beißenden Kälte zu den stärkenden Eigenschaften des Gebräus beitrug. Magda trank es aus und spürte, dass es ihren ganzen Körper erwärmte. Sie nahm einen zweiten Becher an.
       Zwei Frauen lösten sich aus dem Kreis um das Feuer und verbanden ihre Wunden. Äußerlich waren sie etwas einnehmender als die Frauen der Einsiedelei Avarras. Sie machten einen reinlichen Eindruck und trugen unter ihren Kapuzenmänteln die normale Kleidung der Frauen aus den Gebirgsdörfern, lange, karierte Röcke, dicke Überblusen und Jacken, schwere Filzschals und Stiefel. Das Verbandsmaterial war rau, aber sauber. Magda stellte fest, dass an ihrem Bein die Haut abgeschunden war. Wie es passiert war, wusste sie nicht, aber sie nahm an, dass sie bei dem Kampf einen mit scharfen Steinen bedeckten Abhang hinuntergerollt war. Auch im Gesicht hatte sie Abschürfungen, die sie bisher gar nicht bemerkt hatte.
       Als Kratzer und Schürfwunden mit Salbe bedeckt und verbunden waren, fühlte sie sich besser, und der Tee hatte sie trotz seines leicht Übelkeit erregenden Geschmacks so gestärkt, dass sie bereit war, sich allem zu stellen, was auf sie zukommen mochte.
       »Fühlst du dich besser?« Acquilara schnurrte beinahe. »Jetzt wollen wir uns zusammensetzen und wie zivilisierte Frauen miteinander reden. Ich bin sicher, wir gelangen zu irgendeiner Übereinstimmung.«
       Übereinstimmung? Wenn du meine Freundin ermordet, meine Gefährtinnen gefangen gesetzt hast und, so viel ich weiß, auch meine Freipartnerin und meine Liebhaberin getötet haben magst? Niemals!
       Der gesunde Menschenverstand verbot Magda, es laut auszusprechen. War diese Frau als Leronis nur halb so gut, wie sie tat, musste sie Magdas Antipathie spüren und die Wahrscheinlichkeit, dass Magda sich ihren Plänen anschloss, als sehr gering einschätzen.
       »Was willst du von mir, Acquilara? Warum hast du mich, wie du es nennst, gerufen?«
       »Ich bin die Dienerin der Großen Göttin, die du suchst… «
       Magda wäre fast herausgeplatzt: Unsinn, du bist nichts dergleichen, reizte Acquilara jedoch lieber nicht.
       »Nun gut, dann sage mir, was deine Göttin von mir will.«
       »Wir könnten Freundinnen sein«, begann Acquilara. »Du bist eine mächtige Leronis des Turms, den man den Verbotenen nennt. Er hat sich geweigert, den Hasturs in die Hände zu spielen und sich dieser schrecklichen alten Teneresteis Leonie von Arilinn zu unterwerfen, die alle Bewohner der Domänen

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