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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hing, die ihn umgab.
    Er machte sich nichts daraus. Nachdem er sein Zimmer betreten hatte, zog er sich aus, legte sich aufs Bett und starrte zur Decke empor, weil ihm die Vorstellung, die Augen zu schließen, Angst einjagte. Denn jedes Mal, wenn er es tat, sah er einen zerschmetterten Kristallkelch vor sich.
    Drei Worte.
    Sie ist gekommen.
    3Hölle
    E inst war er der Verführer gewesen, der Vollstrecker, der Hohepriester des Stundenglases, der Fürst der Finsternis, der Höllenfürst.
    Einst war er der Gefährte Cassandras gewesen, der großen Schwarzen Witwe und Königin mit dem schwarzen Juwel, der letzten Hexe , die es in den Reichen gegeben hatte.
    Einst war er der einzige Kriegerprinz mit schwarzem Juwel in der Geschichte derer des Blutes gewesen und man hatte seinen Zorn und seine Macht gefürchtet.
    Einst war er die einzige männliche Schwarze Witwe gewesen.
    Einst hatte er ebenso über das Territorium Dhemlan im Reich von Terreille geherrscht wie über das Schwesterterritorium gleichen Namens in Kaeleer, dem Schattenreich. Er war der einzige Mann gewesen, der herrschte, ohne einer Königin gegenüber Rechenschaft ablegen zu müssen, und abgesehen von Hexe war er der einzige Angehörige des Blutes, der Territorien in zwei Reichen vorstand.
    Einst war er mit Hekatah verheiratet gewesen, einer aristokratischen Schwarzen Witwe und Priesterin, die aus Haylls Hundert Familien stammte.
    Einst hatte er zwei Söhne großgezogen, Mephis und Peyton. Er hatte mit ihnen gespielt, ihnen Geschichten erzählt, ihnen vorgelesen, ihre aufgeschürften Knie und gebrochenen Herzen geheilt, sie in der magischen Kunst und dem Gesetz des Blutes unterwiesen, sie mit seiner Liebe zur Erde wie auch zu Musik, Kunst und Literatur überhäuft, sie ermuntert, begierigen Blickes alles in sich aufzunehmen, was die Reiche zu bieten hatten – nicht, um zu erobern, sondern um zu lernen. Er hatte ihnen beigebracht, wie man bei gesellschaftlichen Anlässen zu tanzen hatte und wie man es zum Ruhm von Hexe tat. Er hatte ihnen beigebracht, Blut zu sein.
    Doch das war lange, lange Zeit her.
    Saetan, der Höllenfürst, saß still am Feuer, eine Decke um die Beine gewickelt, und blätterte in den Seiten eines Buches, das ihn nicht im Geringsten interessierte. Er nippte an einem Glas Yarbarah, Blutwein, ohne sich an Geschmack oder Wärme des Getränks zu erfreuen.
    Die letzten zehn Jahre hatte er als Invalider verbracht, der sein privates Arbeitszimmer in den Tiefen der Burg niemals
verließ. Davor war er mehr als 50000 Jahre lang der Herrscher und Verwalter des Dunklen Reiches gewesen, der unangefochtene Höllenfürst.
    Die Hölle kümmerte ihn nicht mehr. Genauso wenig kümmerten ihn die dämonentoten Familienmitglieder und Freunde, die noch bei ihm waren, oder die anderen dämonentoten und gespensterhaften Bewohner dieses Reiches, die Blutleute, die noch zu stark waren, um in die Dunkelheit zurückzukehren, obwohl ihre Körper längst gestorben waren.
    Er war müde und alt und die Einsamkeit, die er sein ganzes Leben lang in sich getragen hatte, war zu schwer geworden; er wollte kein Hüter mehr sein, einer der lebenden Toten. Das Schattenleben, das eine Hand voll Blutleute gewählt hatten, um ihre Lebensspanne unvorstellbar auszudehnen, war nicht länger nach seinem Geschmack. Stattdessen wollte er Frieden – sich still und leise in der Dunkelheit auflösen.
    Das Einzige, was ihn daran hinderte, diese Erlösung aktiv zu suchen, war das Versprechen, das er Cassandra gegeben hatte.
    Saetan legte die langen, schwarz gefärbten Fingernägel beider Hände aneinander, während seine goldenen Augen auf dem Porträt ruhten, das an der gegenüberliegenden Wand zwischen zwei Bücherregalen hing.
    Sie hatte ihm das Versprechen abgenommen, ein Hüter zu werden, damit das verlängerte Schattenleben es ihm ermögliche, unter den Lebenden zu weilen, wenn seine Tochter das Licht der Welt erblickte. Nicht die Tochter seiner Lenden, sondern die Tochter seiner Seele. Die Tochter, die sie in einem Verworrenen Netz gesehen hatte.
    Er hatte es ihr versprochen, weil ihre Worte in ihm einen Sturm entfachten, weil dies der Preis war, den sie verlangte, bevor sie ihn zur Schwarzen Witwe ausbildete, weil selbst damals die Dunkelheit auf eine Art und Weise zu ihm sang, wie sie zu keinem Mann des Blutes sonst sang.

    Er hatte sein Versprechen gehalten, doch die Tochter war nie erschienen.
    Das hartnäckige Klopfen an der Tür seines privaten Arbeitszimmers riss ihn aus seinen

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